Dienstag, Februar 24, 2009

SEM: Das Mahl: Einführung ins Thema

Der Seminarkurs im Schuljahr 2009/10  wird sich mit dem Thema "Das Mahl - Überlegungen zu einem Ritual zur Nahrungsaufnahme beschäftigen. Dabei werden Fragen wie "Warum essen wir? Warum nicht? Was essen wir, was nicht? Und mit wem? nachgehen.

Zur Sprache kommen dabei sowohl die geisteswissenschaftlichen Disziplinen wie die Geschichtswissenschaft - Überlegungen zur Geschichtes des Essens,. Tischsitten etc.  (vgl hierzu die Ausführungen von Nan Mellinger in ihrem Buch "Fleisch. Ursprung und Wandel einer Lust", Frankfurt 2000) -,  Religionswissenschaften - Opfermahl, Göttermahl, Abendmahl etc. - als auch die Naturwissenschaften, allen voran die Neurobiologie, die sich u.a mit den Auswirkungen des Essen auf unser Gehirn beschäftig (siehe die Studien von Tamas Horvath).
Literarische  Annäherungen (vgl. Franz Kafka's Der Hungerkünstler) oder Aspekte des kulinarischen Kinos (siehe Berlinale 2009.)  bieten vielfältige und interessante Aspekte dieses umfangreichen Themas. [mehr....]. Als der Film zum Thema bietet sich sicherlich umstrittene französische Film Das Große Fressen an.

Nicht zuletzt spielt auch der Kannibalismus, und besonders der Vampirismus in diesem komplexen Thema ein wichtige Rolle. Viele neue Bucherscheinungen, allen voran die Bücher von Stephanie Meyers und der Erfolg des Films "Twilight - Biss zum Morgengrauen" spiegeln dies wieder.

SEM: Das Mahl: Forschungsfragmente 01

1. Essen und Sex: Laut den Forschungen des Neurobiologen Tamas Horvath habe Essen und Sex sehr viel gemeinsam. Er forscht u.a, wie sich das Essverhalten aufs Gehirn auswirkt. Die ganz alten Teile des Gehirns seien nur mit Essen und Sex beschäftigt. Lust auf Sex und Lust auf Schokolade sei von Hormonen im selben Hirnbereich gesteuert, der auch den Eisprung reguliere. "Wenn man verliebt ist, nimmt man ab. Wenn die Beziehung nicht mehr so aufregend ist, legt man wieder zur."  (Stefanie Schramm, Der fünf-Millionen-Euro-Professor, in: Zeit Wissen Nr. 2, 2009, 28ff).

2. Hunger: Zum Thema "Warum essen wir? Warum nicht?" gibt uns Horvath eine Erklärung. Seiner Ansicht nach fördere Hunger die Lernfähigkeit. Der Schlüssel dazu liege im Hormon "Ghrelin". [mehr....]