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The Bible or the Gun 2? Updated Anstatt eines Vorwortes: Claude McKay - If we must die
If we must die—let it not be like hogs
Hunted and penned in an inglorious spot,
While round us bark the mad and hungry dogs,
Making their mock at our accursed lot.
If we must die—oh, let us nobly die,
So that our precious blood may not be shed
In vain; then even the monsters we defy
Shall be constrained to honor us though dead!
Oh, Kinsmen! We must meet the common foe;
Though far outnumbered, let us show us brave,
And for their thousand blows deal one deathblow!
What though before us lies the open grave?
Like men we'll face the murderous, cowardly pack,
Pressed to the wall, dying, but fighting back![Anm. 1]
Also ob, es nicht genug wäre, kam es in Atlanta erneut zu einem Vorfall, diesmal in Atlanta. Rayshard Brooks wurde bei einem Polizeieinsatz am Sonntag, 14. Juni 2020 von der Polizei angeschossen. Er starb kurze Zeit später. Er habe sich der Festnahme wiedersetzt, nahm einem Polizisten den Elektroschocker ab und flüchtete. Es soll den Schocker auf den Polizisten gerichtet haben,.worauf dieser schoss. Abermals kam zu heftigen Protesten gegen Polizeigewalt, laut faznet.de vom 15.6.2020. anschließend sei die Polizeichefin zurückgetreten (faznet.de vom 14.62020)
The Bible or the Gun? (veröffentlicht am 9.6.2020)
Mit diesen Worten endet Baldwin's Theaterstück "Blues for Mr. Charlie". Am Ende sagt Meridian, der Vater des von einem Weißem ermorderten Richard: "You know, for us it all began with the Bible and the gun. Maybe it will end with the Bible and the gun. (S. 157).) [Anm. 1]
Amerika scheint momentan brennen, erneut erschüttert durch die Proteste, Unruhen und Demonstration,die meisten friedlich blieben. Unter dem Titel „Gebete und Tränengas“ ( FAZ vom 2. Juni 2020) zitierte Majid Sattar die Botschaft von John Lewis, einem Mitstreiter Martin Luther Kings, der in einer Erklärung sein Verständnis für den Schmerz, die Wut, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ausdrückte. Es sei aber der falsche Weg. „Sit-in, stand-up and vote. ….Macht Sitzblockaden, steht auf und geht wählen“. Eine Botschaft die schon Malcom X für die schwarze Bevölkerung bereit hielt.
Ausgelöst wurden dieses Unruhen durch die Tötung von Floyd George aus Minneapolis, dem nach seiner Verhaftung von einem Polizisten mehr als 8 Minuten mit dem Knie die Luft abgedrückt. Die Kollegen sahen einfach zu. "Neck Restraint" scheint eine gängige Maßnahme bei Verhaftungen zu sein. Immer wieder rief er "I can't breathe", um dann zu sterben.
Seit dem Tod von Martin Luther King 1968 gab es immer wieder Proteste gegenüber rassistischen Übergriffen, vor allem durch die Polizei. Die bekanntesten Fälle sind die Verhaftung von Rodney King 1992 in Los Angeles, die zu gewalttätigen Unruhen in viele Städten Amerikas führte, vor allem, weil die Polizisten zuerst keine Strafe zu erwarten hatten.
Ähnliches geschah auch am 14. August 2014 in Fergusen, Missouri, als Michael Brown von der Polizei erschossen wurde. BBC News veröffentliche einen Artikel am 10. August 2015 einen Artikel mit dem Titel "Fergusen unrest: From shooting to nationwide protests",dass seit dieser Tat die Polizei sich massiver Kritik ausgesetzt sah. Unter anderen musste der Polizeichef Thomas Jackson seinen Hut nehmen. Zuerst hätten sich die Demonstrationen nur auf Fergusen beschränkt, weiteten sich aber bald im ganzen Land aus, nachdem ein Geschworenengericht. Darren Wilson nicht wegen der Tötung gerichtlich belangen wollte. "Mr Wilson is white. Mr Brown was black. The demonstrators see the case in terms of racism and police brutality. Following the release of the justice department report, the US authorities vowed to reform the police force, possibly by dismantling it. [NB: Offensichtlich möchte der Stadtrat von Minneapolis den gesamten Polizeiapparat neu organisieren. Es wurde beschlossen "to disband its police department and invest in community-based public safety programs following calls from activists to ‘defund the police,’ in the wake of George Floyd’s death at the hands of a Minneapolis police officer. [Anm. 2]
Die New York Times Am 15. August 2915 schrieb die New York Times; "Michael Brown, an unarmed black teenager, was shot and killed on Aug. 9, 2014, by Darren Wilson, a white police officer, in Ferguson, Mo., a suburb of St. Louis. The shooting prompted protests that roiled the area for weeks. On Nov. 24, the St. Louis County prosecutor announced that a grand jury decided not to indict Mr. Wilson. The announcement set off another wave of protests. In March, the Justice Department called on Ferguson to overhaul its criminal justice system, declaring that the city had engaged in constitutional violations.
Doch diesmal ist das Ausmaß der Demonstrationen und Proteste neu. Die USA erleben momentan die schlimmste Krise seit Jahrzehnten. Sie sei quasi die Summe aus der Spanischen Grippe, die große Depression in den 30iger Jahren und
1968, (NB: die Ermordung von Martin Luther King), so Norbert Röttgen bei Anne
Will vom 7.Juni 202. Dazu kommt noch die Corona-Krise,dem Missmanagement des Präsident, der angesichts der massiven Proteste, keine Anstalten mache,
das Land zu versöhnen, sondern weiterhin zu spalten. Die Ansteckungsrate unter
der Afrikanischen Bevölkerung ist um eine vielfaches im Vergleich zur weißen
Bevölkerung. (Siehe Post vom 9. April 2020)
Heute wird George Floyd beerdigt, nachdem tausende Menschen sich von George Floyd am seinem Sarg verabschieden konnten.Auf der ganzen Welt wird die Beerdigungszeremonie live gesendet.
Foto: EPA
Mit dem Tod von Floyd George verbindet sich die Hoffnung, dass Amerika sich in der Rassenfrage endlich verändert. (siehe F.A.Z vom 10 Juni 2020, "Nicht umsonst gestorben". Auch Joe Biden sagte in seiner Ansprache: „Jetzt ist die Zeit für Gerechtigkeit für alle Rassen.“ (faznet.de vom 10 Juni 2020.
Es gab auch Zeichen der Hoffnung, wie das Bild auf der Titelseite der F.A.Z vom 4 Juni
zeigt).
Auch in Deutschland gab es Proteste in zahlreichen Städten, berichtet das ZDF am 6. Juni 2020.
Vor allem seien viele Menschen mit afrikanischen Wurzeln vom alltäglichen Rassismus betroffen, wie die FAZ am 9. Juni schreibt.
Deutschland tue zu wenig gegen Rassismus, laut faznet.de
vom 9.6.2020. „Fast 1200 Betroffene
haben sich im vergangenen Jahr bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
gemeldet, weil sie sich rassistisch diskriminiert fühlten. Der kommissarische
Leiter spricht von einem „überproportionalen“ Anstieg.“
_______________________ Anm. 1: Zitiert in: Griesshaber, C. 1982, The Bible or the Gun, unveröffentlichtes Manuskript. Anm. 2 In seinem Prosa Werk "The Fire Next time" (1963)stellt ein ähnliches Zitat an den Anfang: "God gave Noah the rainbow sign, No more water, the fire next time". Anm. 3. Offensichtlich möchte der Stadtrat von Minneapolis anlässlich der Umstände, die zum Tod von George Floyd führten, den gesamten Polizeiapparat neu organisieren. Es wurde beschlossen "to disband its police department and invest in community-based public safety programs following calls from activists to ‘defund the police,’ in the wake of George Floyd’s death at the hands of a Minneapolis police officer, schreibt Andrew Solender im Forbes Magazine vom 7. Juni 2020).
"The Bible or the Gun"" Teil 2: Rassismus und Polizeigewalt.
In meinem Post vom 28. April 2020 hatte ich anlässlich der
Erscheinung von James Baldwins Roman „Giovannis Zimmer“ die Bedeutung
afro-amerikanischer Literatur in der Offenlegung der Erfahrung von von Diskriminierung, Segregation und Rassismus dargelegt. Literatur und Filme, z.B. die Verfilmung von Baldwins „If Beale
Street Could Talk oder The Hate you Give erzählen immer wieder die gleiche
Geschichte. (siehe Post über James Baldwin)
Rassentrennung und Rassismus sind tief in der amerikanischen Geschichte verankert. Baldwin hatte schon 1963 vor der Gewalt gewarnt, wenn sich nichts ändern würde. Diese Gewalt ist nach der Ermordung von George Floyd mehr als deutlich geworden. [Siehe Post The Bible of the Gun Teil 1 v. 15.Juni 2010 -Anm.: 1]
Tiletfoto Lukas Sharret, THe New York Times
Amerika hat aus der Geschichte immer noch nichts gelernt,
wie die aktuellen Ereignisse in den USA gerade zeigen? Nach wie vor sind Afro-Amerikaner dem System
des Rassismus mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Black
Americans – und auch andere ethische Minderheiten – sind dach wie vor vor staatlicher Willkür, insbesondere der Ungerechtigkeit durch eine rassisch-orientierte Polizei in vielen Bundesstaaten ausgeliefert – nach wie vor ausgeliefert.
DIE ZEIT ( Ausgabe vom 4. Juni 2020) widmete der Rassenfrage in den USA angesichts der massive Proteste und Unruhen in zahlreichen Großstädten mehrere Artikel. Die USA wird durch die Ereignisse in Minneapolis zerrissen. (Dazu auch "Böhm, A./Brinkbäumer, K.in ebd.).
Hawk Newsome allerdings glaube nicht mehr, dass man etwas friedlich erreichen könne. Parallel zu den Ereignissen in Minneapolis sei er während eine Demonstration in der Bronx verhaftet worden. Jetzt möchte er eine völlig neue Organisation gründen, die den Schwarzen beibringen soll, wie sie sich gegen die Polizei verteidigen können, so im Sinne von Black Power und Malcom X.
Kerstin Kohlenberg, in Die Zeit v. 4. Juni 2020. Sie auch Winand von Petersdorff, Er sieht anderes Recht für Polizisten, denn nur weniger würden verurteilt werden. Seiner Meinung hätten Polizisten einen Sonderstatus.)
Laut dem Politikwissenschaftler Omar Waslow (Interview in DIE ZEIT v. 4. Juni 2020, 2 ) sei die heutige Spaltung eine Spätfolge der Protestbewegung und ihrer Erfolge in des 6oiger Jahren. "Bis zum Bürgerrechtsgesetz von 1964 waren beide politische Parteien Stützen des Segregationssystems, mit kleinen Unterschieden" Dann sei es zur Spaltung gekommen - die Demokraten auf der Seite der Schwarzen und die Republikaner auf der der Weißen. "Heute seien zu 90 % der Republikaner weiß. Insofern resultiert die heutige politische Polarisierung aus der Emanzipation in den Sechtzigern." Dennoch, Veränderungen fänden statt, aber viel zu langsam.
Schwarze in Amerika vertrauen der Polizei schon lange nicht mehr. Laut einem Artikel vom 15. April 2020 titelte Sandra Ward
in WELT.de
„Lieber riskiere ich Corona, als von der Polizei erschossen zu werden.
Wir
erinnern an die Vorfälle in Los Angeles in der 90iger Jahren. 2014 wurde Michael Brown in Ferguson von der
Polizei erschossen. Die Tatsache, dass der Polizist nicht vor ein Gericht
gestellt wurde, löste wütenden Proteste in mehreren amerikanischen Städten. Es
folgt eine Chronologie. Auch DIE ZEIT berichtete über die Vorfälle in Ferguson.
am 29. November 2014. „Viele Amerikaner sind noch immer aufgewühlt nach der
Entscheidung der Geschworenen, den weißen Polizisten Darren Wilson wegen der
tödlichen Schüsse auf den Teenager Michael Brown nicht anzuklagen“. Frauke
Steffens, die Autorin, verwies auf die Kolumne von Nicholas Kristof,
veröffentlicht in der New York Times veröffentliche mit dem Titel When
Whites Just Don’t Get it, Er listet Fakten auf, die die Meinung der Weißen,
dass Anti-White-Racism größer sei, wider sprechen.
Durchschnittseinkommen einer weißen Familie ist
um mehr als das 10fache größer als das Einkommen einer vergleichbare weißen
Familie
Der Unterschied ist knapp 50 % größer als 1967
Eine weißer Junge hat eine 5fach höhere
Lebenserwartung als ein schwarzer.
Es ist unwahrscheinlicher dass schwarze Schüler
eine eine Schule mit höheren Mathematik und Naturwissenschaft gehen. Zudem erleben häufiger als Weiße von der Schule
suspendiert oder ausgeschlossen, weil sie die Standards nicht erreichen.
Schwarze ohne High-School-Diplom haben ein
erhöhtes Risiko eine Haftstrafe zu bekommen als arbeitslos zu werden.
Fast 70 % Afro-Amerikaner im mittleren Alters
ohne High-School-Abschluss erlitten Haftstrafen.„All these constitute not a black problem or a white
problem, but an American problem. When so much talent is underemployed and
overincarcerated, the entire country suffers“, schreibt Nicholas Kirstof
Dazu kommt nun, dass Schwarze in den USA überproportional vom Corona Virus betroffen sind. (siehe Post)
Im Januar 2016 berichtet ZEIT online , im Jahr 2915 seien noch nie so viele schwarze Männer, fünfmal her als weiße Männe und bezieht sich auf eine Studie des Guardian. [siehe Übersicht auf The Guardian]. Junge schwarze Männer (im Alter von 15 bis 34 Jahren) werden demnach
neunmal so oft Opfer von tödlicher Polizeigewalt wie der Durchschnitt
der Bevölkerung. Auch im Bezug auf gleichaltrige Männer sind die
Unterschiede eklatant: Schwarze junge Männer werden fünfmal so oft von
Polizisten erschossen wie weiße junge Männer. [ebd. )
Am 7. Juli 2016 schreibt Lea Kramer, nach dem Tod von Michael Brown in Ferguson 2014 seien mehr Weiße als Schwarze erschossen worden. Allerdings wäre es zu kurz gedacht, fährt sie fort, ...die Wut von "Black Lives Matter"-Aktivisten über "racial profiling" und
Rassismus gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe als haltlos
zu bezeichnen. ( SZ.de v. 7. Juli 2016)
Info: Über die Black-Lives-Matter Bewegung. Die Organisation wurde 2013 gegründet. "Black Lives Matter (BLM) is an international human rights movement, originating from within the African-American community, which campaigns against violence and systemic racism towards black people. BLM regularly holds protests speaking out against police brutality and police killings of black people, and broader issues such as racial profiling, and racial inequality in the United States criminal justice system" [Quelle Black-Lives-Matter)
_____________ Anm.: 1: Ein mehr als aktueller Beitrag ist Spike Lees neuer Film "Da 5 Bloods". Lee zeigt hier auf, dass schon von Anfang dieser systematischen und institutioneller Rassismus schon von Anbeginn in der amerikanisches Psyche verankert ist. Immer wieder wurde den Schwarzen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit versprochen An dieses Versprechen erinnert schon Martin Luther King in seiner berühmten "I have a Dream Speech" von 1963. Diesen "Cheque" wollte er damals einlösen. Wie die aktuellen Ereignisse als auch Spike Lees Film deutlich macht, wartet das Schwarze Amerika immer noch, dass dieses Versprechen endlich eingelöst werden.
Samstag, 25. April 2020 Großbritannien: Ähnlich wie in den USA scheinen Menschen mit Migrationsvordergrund (D. Hayali], ein größeres Risiko zu haben, da es überproportional viele Corona-Infizierte gäbe. Siehe Artikel Risikofaktor Migrationshintergrund (ebd.). Warum seien Menschen ethnischer Herkunft, die Bame-Gruppe [Bame = Black, Asian and minority Ethnic] so viel gefährdeter? Dazu gebe es unterschiedliche Meinungen. Einige meinten es sei offener oder versteckter Rassismus, weil sie z. B. häufiger an die Front gesetzt werden, so Omar Kahn. Er sehe Anzeichen von Diskriminierung. Erschwerend käme auch hinzu, dass Krankheiten, die Genesung erschweren. Diabetes, Schlaganfälle usw. würden unter Menschen südasiatischer und afrokaribischer Herkunft häufiger auftreten. "Co-morbidities could certainly play a role. The black population, where
the discrepancy appears to be greatest, is particularly afflicted with
hypertension. Diabetes is three-fold higher in this ethnic group. Both
of those conditions will increase your risk of death once you’ve got
Covid." Why are people from BAME groups dying disproportionately, asks Nishi Chaturvedi in: The Guardian Wed 22 April 2020. Auch für ihn läge der Grund in den erschwerten Lebensbedingungen. "Ethnic minorities are over-represented in high-risk occupations,
including health workers, in the transport sector and essential shop
work. Clearly, there’s a huge amount of heterogeneity, but overall
ethnic minorities are more likely to live in deprived, dense,
over-crowded urban areas and are more likely to be disadvantaged. In
some cases, household composition could play a role, particularly in
Asian households where you have multi-generational households living
together. " Professor Chaturvedie plädert dafür dieses Problem ernst zu nehmen, das dieses Probleme alle beträfe, insbesondere einer langen Geschichte von "health inequalities".
Corona - schlimmer als deine Grippe!: Verschwörungstheorien sind im allgemeinen schwer zu widerlegen, weil Anhänger u.a. so überzeugt sind davon sind, dass keine Fakten ihre Ansicht erschüttern kann. Das trifft auch auf Fake News zu, im Falle von Corona die häufige Ansicht der Virus sei nicht schlimmer als eine Grippe, deshalb seien die Maßnahmen übertrieben. Diese Menschen kann Sibylle Anderl mit ihren Artikel Zehntausende Tote mehr als sonst in der F.A.Z vom 25. April 2020 vermutlich auch nicht überzeugen. Dennoch: Corona sei wesentlich gefährlicher als eine normale Grippe, auch wenn man nicht zwischen "an-Covid" und "mit-Covid" unterscheide. Laut dem "European Mortality Monitoring Project". Die Sterblichkeitsrate momentan sei fünfzehn Mal so hoch im Vergleich zu den Schwankungen in dieser Zeit. Freitag, 24. April 2020
Der Druck nimmt zu. Immer mehr Stimmen werden laut die Einschränkungen langsam wieder zurückzunehmen. Nach anfänglicher Zustimmung besteht möglicherweise die Gefahr jetzt zu schnell und zu unvorsichtig zu handeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ja momentan öfters im Fernsehen, als man von ihr gewohnt ist. Dabei wurde auch immer wieder auf Länder wie Schweden gezeigt, die die Infektionen auch ohne Kontaktreduzierungen, geschlossene Schule und Geschäfte. Nun meldete N-TV am 21. April 2020, Schwedens Sonderweg sei teuer erkauft. Aktuelle gebe es in Schweden neunmal mehr Tote als in Norwegen. Der Experte für klinische Epidemiologie von Lungenkrankheiten Bo Lundbäck urteilt: "Wir in Schweden glauben, wir sind besser als die anderen und müssen nicht auf die WHO hören. Das ist dumm." Montag, 20 April 2020 (updated am 21. April 2020)
Fotos Global Citizens/Youtube/Screen F.A.Z
Kultur: Lady Gaga u.a. "Together at Home". Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche international bekannte Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. "Es war ein ambitioniertes Unterfangen, das die allgegenwärtige Lady Gaga
da mit dem Event „One World: Together At Home“ auf die Beine stellte:
ein sechsstündiges „Konzert“, in Coronavirus-Zeiten also ein
Zusammenschnitt aus Selbstaufnahmen von mehr als hundert Promis –
Musiker, Schauspieler, Sportler, Talkstars", kommentiert Nina Rehfeld in auf faznet.de am 20. April 2020.
Eigentlich sollte es so etwas wie die Neuauflage des Live-Aid Konzert aus dem Jahr 1985 erinnern. Allerdings konnte dieses Konzert Live Aid nicht das Wasser reichen. "Remember 1985’s Live Aid, held to raise money for the famine in Ethiopia?
That international telethon provided one of Queen and Freddie Mercury’s
most legendary performances. This downer, however, didn’t have half its
energy", kommentierte Johnny Oleksinski am 19. April 2020 der New York Post. "Lousy 'One World together at Home' concert made us feel worse."
Etwas positver sieht Sandra Gonzales (Sandra Gonzales auf CNN vom 21. April 2020."The "stay at home" TV special has become something of a subgenre amid
the coronavirus pandemic and proving a solid performer for networks.
Auf der anderen Seite stand das weltweit gestreamte Konzert, im Schatten der aktuellen Statistik über die aktuellen Todesfälle, die an diesem Tag noch so hoch waren. Ebenso wurde bemängelt, dass weder Präsident Trump noch die Politik insgesamt zum Thema gemacht wurde..
Wie man das Konzert im Gesamten bewerten will, so halte ich persönlich die Idee von Lady Gaga als als immens wichtig, weil es ja in erster Linie eine Danksagung an alle Helfer, Sicherheitskräfte, Klinikpersonal und viele andere, die weltweit gegen die Verbreitung des Virus kämpfen.
Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.
Thema USA: Ist China doch Schuld am Ausbruch von Corona? Stamme das Virus aus deinem Labor und wurde nicht von Tiere auf Menschen übertragen?
Das jedenfalls glaubt Donald Trump und droht massive Vergeltungsmaßnahmen an, sollte sich das als wahr herausstellen. (F.A.Z v. 20. April 2020). Hat China die Anzahl der Todesfälle geschönt? Laut der Plattform Statista vom 19. April 2020 hatte China Infizierte 4636 und Todesfälle, verglichen mit aktuell 770.564 bestätigte Infektionen und 41.114 Todesfälle laut Google, abgerufen vom 20. April 2020. Die werde allerdings vom Direktor des betreffenden Labors bestritten. (Kenneth Garger, in der nypost.com v. 19. April 2020).
In den USA werden zunehmend Stimmen laut die Stay-at-home Stragegie in einigen Bundesländer aufzuheben. Donald Trump ermutigte die Menschen zu protestieren. "You are allowed to protest....Some [Governers] have gone too far, Some of
the things that happened are maybe not so appropriate”, wird Trump zitiert. (Tamar Lapin, in: nyorkpost.comvom 19. April 2020). Siehe auch den Artikel Wahlkampf mit dem Virus in der Süddeutsche Zeitung vom 19. April 2020.
In der F.A.Z. vom 20. April 2020 überschrieb Majid Sattar seinen Artikel mit Angefeuert vom Präsidenten und wies auf den immensen Druck hin dem sich die Gouverneure jetzt ausgesetzt seien. Trump spiele spiele ein doppeltes Spiel, weil er zuvor den Gouverneuren erlaubte eigene Entscheidungen für ihr Bundesland zu treffen. Laut Spiegel online zettle er Kleinkriege an. Streit mit China und der WHO, und jetzt die Gouverneure, meist demokratisch, denen er die Schuld zuschiebe. (Spiegel Online v. 20. April 2020).
Thema: Einschränkung der Grundrechte: In Deutschland wird die Diskussion über die Eingriffe des Staates in die persönlichen Freiheitsrechte schärfer. Demonstrationen in Berlin und Mainz wurden von der Polizei aufgelöst. In Stuttgart durfte demonstriert werden. (Spiegel Online). Die der F.A.Z von heute kann man lesen: Proteste in ganz Deutschland über die Demonstrationen. "Gegenstand der Demonstration [in Berlin] war die Sorge der Teilnehmer vor Grundrechts.-beschränkungen infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus." Per Eintrag habe das Bundesverfassungsgericht eine Demonstration in Stuttgart erlaubt.
Der Chef der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl krisierte heute morgen im ZDF Morgenmagazin den Umgang der Regierung mit den Grundrechten, das sei unerhört. Es habe mit Angst zu tun. Bei einem terroristischen Anschlag erhöre man die Sicherheit zum Schutz der Menschen durch die Eingriffe in die Freiheitsrechte, und jetzt bei Corona werden die Maßnahmen Gesundheit der Menschen gerechtfertigt. Er kritisierte zudem das Schweigen der Kirchen zum Verbot von Gottesdiensten. Ein Innenminister misse sich in die Belange der Kirchen ein, wenn er Gottesdienste verbietet. Das widerspreche dem Grundrecht auf Religionsfreiheit. In einem Einspieler wird Bundestagspräsident Schäuble zitiert, der betonte, dass die Maßnahmen mit dem Grundgesetz vereinbar seien. Prantl widersprach. "Grundrechte heißen Grundrechte, weil sie gelten." Sie müssen auch in katastrophalen Verhältnissen gelten, mein Prantl.
Kultur: Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.
In einem früheren Post schrieb ich über die Möglichkeit angesichts der Kontaktsperren bzw. Kontakttreduktionen die Zeit zu Hause zu nutzen für die persönliche Reflexion durch Besinnung auf das Wesentliche im Leben. Wie kann ich die Krise für nutzen? Welche Chancen eröffnen sich mir durch die erzwungene Einsamkeit? Wie kann ich achtsamer mit mir, den Mitmenschen und der Mitwelt umgehen lernen, durch Nachdenken, Meditation und Selbstreflexion hin zu eine nachhaltigen Lebensstil? Albert Schweitzers Ethik in Bezug auf die Ehrfurcht vor dem Leben kann man u.a. ablesen an seinem Satz: "Ich will leben, in Leben, das leben will". Könnte das eine Erkenntnis der aktuellen Krise sein? Alle Experten sind sich wohl einig, dass die Welt nach Corona nicht mehr die gleiche sein wird. Wird die Menschheit weiterhin solidarisch bleiben? Wird die Welt näher zusammenrücken, weil die Menschen vielleicht erkannt, dass dass die Pandemie nur gemeinsam zu besiegen ist, weil Covid-19 keine Grenzen kennt? Die Krankheit ist in China ausgebrochen, und nach anfänglichem Vertuschen - auch aktuell wohl bei der Zahl der Todesfälle - wurde Hilfe geleistet, jetzt leistet China Hilfe und schickt Schutzkleidung, Masken etc. z.B. in die USA - da sei einmal jenseits der politischen Agenda der Machthaber in China gesagt.
Wird sich diese Erkenntnis auch beim Klimaschutz durchsetzen. Darüber hatte ich ja auch schon geschrieben (s. Post v. 9. April 2020)
Jedenfalls spricht momentan immer noch niemand über die Folgen für die Umwelt. Es scheint, asl ob momentan durch die immensen Summen, die bereitgestellt werden um Unternehmen - große und kleine, Menschen, die in Kurzarbeit geschickt werden oder gar ihren Arbeitsplatzt verlieren. Wird nach der Krise noch stärker um Ökonomie als Ökologie gehen? Der Druck wird weltweit größer, Wirtschaft und Industrie wieder hoch zufahren.
Momentan sieht es ja gut aus - kein Lärm auf den Straßen, weniger Abgase, niedrigere Energieverschwendung, z.B. durch den Luftverkehr, insgesamt ein entschleunigteres Leben? In China sei der Ausstoß der Klimagase um ein Viertel gesunken, in Deutschland werden wohl die Klimaziele erreicht.
Ist die Versöhnung mit der Natur doch möglich?, fragt Petra Pinzler (in: DIE ZEIT v. 16. April 2020). Natürlich, jeder Todesfall durch den Virus ist einer zuviel. Aber wie viele Menschen werden in Zukunft ihr Leben verlieren, wenn wir nicht gegensteuern um die globale Erwärmung zu verhindern? Das genau war ja das Anliegen von Greta Thunberg und der Fridays-for-Future Bewegung. Welche Folgen wir das Ende der Pandemie für die Umweltpolitik und den Klimaschutz haben? Werden wir den Umweltschutz ganz aus den Augen verlieren, wenn die meisten Ökonomen von der Politik fordern "die Wirtschaft schon bald wieder ankurbelt, um die Folgen der Krise zu überwinden? Die Autorin erinnert in diesem Zusammenhang an die Dystopie, der Amerikaner David-Wallace Wells in seinem Buch "Die unbewohnbare Erde" beschreibt.
Allerdings glaube Robert Habeck nicht an einen Katharsis Effekt.""In dem Maße, in dem wir die Krise in den Griff bekommen, werden die Debatten wiederkommen, nur in einem grelleren Licht und einer größeren Wucht", zitiert Petra Pinzler der Grünenchef.
In dieser neue Reihe soll es um Informationen, Tipps und Hinweise über alle Aspekte des kulturellen Lebens gehen. Die Auswahl der Thema ist selbstverständlich eine sehr subjektive.
17. April 2020 - Zum Tod von Lee Konitz
Lee Konitz, einer der großen "Alten" in der Geschichte des Jazz ist im Alter von 92 gestorben. Er trug dazu bei den Cool Jazz in den 50iger Jahren mit dem Album "Subconscious-Lee" Berühmt machte ihn die Zusammenarbeit mit Miles Davis. So verglich Paul Desmond ihn es sei faszinierend zu beobachten, wie jemand "ein Mobile baut, während er auf einem Artistenfahrrad fährt." (zit. M. Kunzle, 1988). Er spielte mit Charlie Parker, Charles Mingus, Jerry Mulligan u.v.a zusammen. 1982 spielte eine Duo-Aufnahme mit Albert Mangelsdorff ein.
Freitag, 10. April 2020 - Über das Leid. Seit Jahrhunderten gibt es Leid auf der Welt. Menschen sterben, durch Kriege, Hunger, Not und Krankheiten. Aber noch nie wurde das Leid so ins Bewusstsein der Menschen gerückt, wie durch die Pest, die zum Ende des Mittelalters und Beginn der Neuzeit fast ein Drittel der Bevölkerung dahin raffte. Dafür gab es keine Erklärung mehr, keine Verankerung in einem Weltbild, das den Tod letztlich als gegeben hinnahm. Leiden gehörte zum Leben dazu. Mit der Pest wurde dieses Weltverständnis zerstört. Mit den aufkommenden Wissenschaften und in der Folge der Geburtsstunde des modernen Atheismus die wurde die Frage nach dem Sinn des Leides neu gestellt. Eine Antwort versuchte der deutsche Philosoph G.W. Leibniz zu geben, indem er unterschied zwischen dem Bösen und dem Übel in der Welt. Er versuchte in seinem Essai de Théodicée (1710) eine Antwort auf diese Frage zu geben. Er prägte den Begriff der Theodizee, der Rechtfertigung Gottes angesichts des Leid. Der Hintergrund war das Erbeben in Lissabon im Jahre 1755. Seine Antwort? Es gebe drei Formen des Übel, 1. Metaphysisches Übel; 2.Physisches Übel, 3. moralisches Übel. Es folge Ludwig Feuerbach, der die Religion als Projektion des Menschen sah, die es aufzuheben galt - Homo Homine Deus- der Mensch sei des Menschen Gott. Georg Büchner lässt dann eine seiner Figuren in Dantons Tod sagen. "Warum leide ich? Das ist der Fels des Atheismus." Seither hat uns die Leidfrage nicht mehr losgelassen, ganz besonders im Umgang mit dem Holocaust. Eli Wiesel, der als kleiner Junge im KZ war und überlebte, musste mit ansehen, zusammen mit anderen Häftlingen, wie einige ihrer Leidensgenossen aufgehängt wurden, zusammen mit einem kleinen Jungen, der eine halbe Stunde am Galgen hing, bis er endlich starb. Einer der Zeugen fragte, so Wiesel: "Wo ist Gott?" Die Antwort: "Da hängt er".
Trotz des Atheismus haben Menschen immer wieder Trost gefunden im Kreuzes Tod Jesu, in der Befreiungstheologie Lateinamerikas - Leonardo Boff sprach zur 500. Jahrestag der Eroberung Lateinamerikas. Oder in der politischen Theologie der Schwarzen in Amerika, die davon ausgeht, dass Jesus am Kreuz "schwarz" sei. So Countee Cullens Gedicht "The Black Christ", veröffentlicht 1929, oder die Kurzgeschichte von John Henry Clarke"The Boy who painted Christ black. " Der Clip thematisiert die Tradition in den USA. Interessanterweise gibt es seit 2006 auch eine Jesusverfilmung mit Jesus als Schwarzer "It's very important because (the film) is going to provide an image of Jesus for African-Americans that is no longer under the control of whites," meint Stephenson Humphries-Brooks. Filmemacher La Marre sagt dazu: "Black people in this country are the only race of people who worship a god outside their own image.....showing Christ as a black man is "the most poignant way to deal with the issue of race in this country because it goes to the heart of how we look at the world." [ CBS New movies about
Jesus as black, 2006]. Siehe hier den Trailer und ein Video über die Tradition eines schwarzen Christus.
Es erinnert auch an Biographie von Malcom X, als er sich im Gefängnis zum Islam bekehren ließ und zu einem Mitglied der Black Muslim unter Elijah Muhammad wurde. Er assozierte einen weißen Christus mit der Religion des Unterdrückers. Der gleichnamige Film mit Denzel Washingtion basiert auf der Biographie von Malcom X, geschrieben von Alex Hailey. Wie auch immer, der Glaube an Jesus, seinen Tod und Auferstehung war dennoch ein tragendes Element in der Geschichte der Afro-Amerikaner und ihre Erfahrungen von Leid die Jim Crow Gesetze, Rassismus und Diskriminierung bis heute. (Siehe Post vom. 9. April. 2020), Nicht nur während Zeiten der Sklaverei oder oder zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung - die Kirchen und der christliche Glaube waren ja tragende Elemente iin Martin Luther Kings Kampf für Bürgerrechte und Gleichberechtigung. - konnten und können immer noch viele Schwarze mit Jesus identifizieren,
Aber auch Lateinamerika kennt die Tradition des Black Christ. Hier zwei Beispiele.
Donnerstag, 9. April 2020 Schwerpunkt Corona-Krise in den USA Mittlerweile sind die USA am stärksten von der Corona-Krise betroffen. Dazu einigen Artikel aus der heutigen Presse.
Spiegel Online: Afro-Americans und Hispanics in den USA vom Coronavirus überproportional betroffen.Besonders die afroamerikanische Bevölkerung sei überproportional von Covid-19 betroffen. Ursachen dafür sei Amerikas Ursünde des Rassismus, schreibt Marc Pitze in der aktuellen Spiegel Online Ausgabe vom 9. April 2020. So sei z.B. in New York, aktuell der größte Corina-Krisenherd,was die Zahlen der Infizierungen und Todesfälle unter African-Americans und Hispanics mit 20 bzw. 23 Prozent mehr als doppelt so hoch wie unter Weißen. Ein Grund sei, dass diese Bevölkerungsgruppen einfach "entblößter" seien. Dazu komme noch die medizinische Unterversorgung in den neighborhoods meist sehr schlecht seien, kritisierten Bürgerrechtler. Vor allem der Präsident der traditionellen Bürgerrechtsorganisationen NAACP Derrick Johnson, Schwarze seien auch bei der Zuteilung der Corona Tests benachteiligt. Dazu komme, dass Afroamerikaner aufgrund ihrer Geschichte der medizinischen Versorgung eher misstrauisch seien. Am Dienstag (7. April 2020) meinten Präsident Trump und sein Berater Anthony Fauci, dass Afroamerikaner stärker betroffen seien. Da läge an den Vorerkrankungen wie Asthma, Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas. Es sei sehr traurig. Allerdings wurde wohl nicht hinterfragt, warum das so sei. Auch dafür ließen sich genügend Gründe finden, bei denen ebenfalls die Ungleichheit durch Rassismus und Diskriminierung eine Rolle spielt, offensichtlich ein weiterer Beweis, dass für das Leben eines Großteils der ethnischen Minderheiten eher einem "American Nightmare", als "American "Dream" gleichkommt.
F.A.Z. Net: Majid Sattar berichte aus Washington. Er fragt sich, ob sich hinter diesen Zahlen ein Zeichen von institutionellem Rassismus sei stecke, da besonders diese Bevölkerungsschichten besonders unter Armut, schlechter Ernährung, Krankheiten leide.
F.A.Z. Net:Corona-Krise in Amerika 17 Millionen neue Arbeitslose in 3 Wochen. In der vergangenen Woche hätten sich 6,60 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet, laut den Arbeitsministerium. in Washington. Aufgrund der Corona Pandemie sei der boomende Jobmarkt Amerikas in eine Talfahrt in Richtung Arbeitslosigkeit geraten. Laut aktueller Berechnungen soll die Quote von 3,5 rasant in die Höhe schnellen. Auch für Weltwirtschaft rechnet der IWF) wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem katastrophalen Jahr.„Wir sind mit einer noch nie dagewesenen Krise konfrontiert“, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag. „Wir erwarten die schlimmsten wirtschaftlichen Konsequenzen seit der Großen Depression."
Aktuelle Videos zum Thema
Zum Schluss: Gibt es auch was positives über Corona zu sagen?
Immer wieder wird auch davon gesprochen, dass die aktuelle Krise sich nachhaltig auf die Umwelt auswirken könnte. Die Mobilität könnte auch nach der Krise auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. Die Reiseindustrie rechnet zumindest mit dem Rückgang eines weltweiten Tourismus.
Die Fluggesellschaften befürchten schon einen Einbruch der Passagierzahlen auch nach dem Ende der Krise. Offensichtlich plant Lufthansa seinen Airbus 380 nun endgültig am Boden zu lassen.
Das Klima-Thema scheint momentan ganz aus Focus geraten zu sein. Angesichts dramatischer Einschränkungen des täglichen Lebens zur Eindämmung der Pandemie gebe es halt einen Unterschied zwischen Klimaschutz und Seuchenschutz, meinte Richard David Precht in der DIE ZEIT vom 2 April, obwohl vermutlich noch viel mehr Menschenleben in Gefahr sind, wenn wir die globale Erwärmung nicht bald in den Griff bekommen. Hier steht ja die Zukunft der Menschheit insgesamt auf dem Spiel, und nicht die Gesundheit der Menschen und er Wirtschaft. Aber "die Klimakatastrophe ist gefühlt immer noch weit und sie kostet keinem das Leben - zumindest nicht in Deutschland." Momentan folgt ja die Politik den Experten und Wissenschaftler und setzt die Vorschläge auch konsequent um. Warum ist es dann für den Schutz der Umwelt für zukünftige Generation nicht ebenso möglich? Antwort Prechts Corona sei konkret und unmittelbar, beim Klima "abstrakt und diffus". Zudem würden sich nur die Vorausschauend und die Vernünftigen fürchten, vor Corona leide auch die "Bornierten". Eine weltweit gemeinsame Anstrengung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, endlich den Voraussagen der Klimaforscher zu glauben bleibt wohl noch länger seine schöne Utopie. [siehe dazu auch Corona News 1 März 2020, Post vom 25. März 2020)]
Meldung heut in der F.A.Z v. 9. April 2020. "Endlich Ruhe fürs Rhinozeros", schreibt Thilo Thielke aus Kapstadt.Das Jagen und Töten der Tiere sei zurückgegangen, auch durch große Anstrengungen diese Tier zuschützen. Die aktuelle Lage und das rigorose Vorgehen der Behörden schützen momentan die Nashörner in Südafrika. Auch mal eine gute Nachricht.
Montag, 6. April 2020 OK, zugegeben, ich bin eine Maulheld, weil ich ich über die Corona-Krise poste, quasi als mein Corona-Tagebuch. Laut Katharina Teutsch sei das ein ganz neues Genre. (Die Stunde der Maulhelden, in der F.A.Z. vom 6 April. So seien Googletreffer von 6910100 beim Begriff Corona-Tagebuch Beweis genug. "Ein Musterbeispiel [..]: „Ein Krankenpfleger hatte am 3. Februar den 2019- COVID-19-Fall gewaschen und abgesaugt, und dabei eine OP-Maske, einen Schutzkittel und Handschuhe getragen." Na bravo, sag ich da nur. Das erinnert mich an die Einträge von Schülern in den Anfangszeiten, etwa "heute schon gechillt? oder "Guten Nacht Welt". Ich habe mich schon damals gefragt welche kommunikative Kompetenz dahinter stecken mag. Allerdings scheinen die Namen, die Katharina Teutsch in diesem Zusammenhang nennt, zuerst mal gar nicht so verdächtig. Das ist zum einen der Philosoph Wolfgang Schmidt, der auf das Anliegen einer Hörerin, die sich um Ihre Freiheitsrechte Sorgen macht meint sagen zu müssen, "Wir wüssten Positives mehr zu schätzen, wenn wir mit dem Negativen Bekanntschaft gemacht hätten. Oder Philipp Hübl. Er führte in "Kultur", eine Sendung von 3Sat philophische Grundbegriffe ein, etwa David Humes Begriff von negativer Freiheit als Freiheit von "..von Krankheiten, Monarchen, Gottesgnadentum und anderen blöden Traditionen", während bei Kant die positive Freiheit im Vordergrund stehe. So sei das Homeoffice Beispiel von "positiver Freiheit". Es könne auch eine Bürde sein, aber man möge dann wenigstens Steuererklärung machen oder den Keller ausmisten, um aus der „existenziellen Verunsicherung rauszukommen."
Ok, also keine Philosophen zum Thema Corona mehr, hinzu den Naturwissenschaften , wie der Astrophysiker Harald Lesch meint - eigentlich schätze ich den - so Teutsch. "Der sieht nämlich jetzt die Stunde der Naturwissenschaft gekommen...und zwar als Alleinherrscherin über alle anderen Disziplinen.".
Dagegen schätzt die Gert Scobel, der zwischen Wissenschaftspositivismus und philophischer Corona-Parties " (Teuscht) in seinem Wissenschaftsmagazin Wissen Hoch2 zum Thema Corona, Ethik und der Mensch vom 2 April 2020 mit Experten und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen die Herausforderungen der Corona-Krise thematisiert, ob z.B. ein Todkranker behandelt wird oder nicht, und wer das dann entscheide, und auf welchen Grundlage. Für Katharina Teutsch eine wahre Sternstunde. Hier noch zwei weitere interessant Clips von Gert Scobel auf youube.
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Erheben wir unser Glas auf die Philosophie, die uns in allen Lebenslagen trösten kann.
Zum Thema ethische Verantwortung und Aufgabe des States sei hier auch auf den Artikel von Udo Di Fabio An den Grenzen der Verfassung der F.A.Z. vom 6. April 2020 hingewiesen. Er geht der Frage nach, was der Staat in Krisenzeiten eigentlich darf und was nicht, was ja zugegeben ein komplexes Thema ist, wenn es um die Frage geht, ob der Lockdown eines Landes und die Blockierung von Wirtschaftszweigen durch den Bund gerechtfertigt sei, die Gesundheit und das Leben der Menschen zu schützen. Es gehen immer um die Güterabwägung. In mehreren europäischen Ländern erfolge (vereinzelt?) bereits die medizinische Versorgung "nach den harten utilitaristischen Gesetzen des Schlachtfeldes: Wer hat die höchste Überlebenschance, wer belastet das Versorgungssystem über Gebühr?" Wobei wir wieder bei dem altem Dilemma wären, darf man ein gekapertes Flugzeug, das von Terroristen auf ein Atomkraftwerk gesteuert wird, abschießen. Nein, sagt das Bundesverfassungsgericht. Aber genauso hatten die USA nach 9/11 Foltermethoden wie Waterboarding gerechtfertigt um Amerika und seine Menschen zu schützen. Wie scheinen erneut vor einem schier unlösbaren Problem zu stehen, wenn die die Rate der Infizierten weiter so schnell steigt und unserer Gesundheitssystem an seine Grenzen stößt, von den Folgen für Volk, Wirtschaft und Staat ganz abgesehen.
Sonntag, 5 April 2020 Aktueller Stand: 97351 Infektionen, 1524 Todesfälle [Quelle: Statista, abgerufen am 05.054.2020, 18:3 Uhr]
Heute ist Palmsonntag, der Tag, an dem Jesus in Jerusalem einzog. "Am Tag darauf [NB: dies bezieht auf die Salbung von Bethanien, Joh 12, 1-11] hörte die große Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin. (Joh 12,12-15).
Traditionell beginnt an diesem Tag die Karwoche, der Beginn der Passion Christi. Doch in diesem Jahr 2020 der Corona-Krise seit Wochen menschen leer, und werden es auch in der Kar- und Osterwoche sein.
Als Papst Franziskus vor ein paar Tagen auf dem der Petersplatz in Rom, angesichts der Corona-Pandemie der Stadt und dem Weltkreis ("Urbi et Orbi") den Segen erteilt. Wir seien verängst, mein der Papst, alles sei leer und finster, wir alle fühlten uns verloren, ja gelähmt, meint der Papst, wie die Jünger Jesu, die mit Jesus im Boot sitzen, vor einem Sturm Angst haben unterzugehen, und Jesus schläft einfach. " Wie die Jünger des Evangeliums wurden wir von einem unerwarteten heftigen Sturm überrascht. Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot befinden wir uns alle." (Papst Franziskus, "Wach auf, Herr! in der vom 3. April 2020.
Es waren beeindruckende Bilder, wie der Papst einsam und verloren bei Regen auf dem Peterplatz seine Ansprache gab und seinen Segen spendete. Auch Gregor Maria Hoff in der Zeit vom 3. April 2020 war beeindruckt von dieser unwirklichen Atmospäre. Diese Stille berührte alle, die in Quarantäne die Welt wahrnehmen und momentan nur kontaktreduziert leben""Schläft Gott jetzt?, fragt der Autor in seiner Bildbetrachtung. "Gerade weil diese Frage im Raum steht, setzt der Papst auf den Ausnahmefall dieses besonderen Segens." In umgebe eine Aura, aber ohne Magie. "Er [der Papst) aktiviert stattdessen die Kraft eines Glaubens, der sich in Achtsamkeit und Respekt, in der Zuwendung zu jedem einzelnen Menschen zeigt.[...]" Der Papst setze ganz bewusst auf das Gebet, denn "...es schaft schafft eine Gemeinschaft, die die Leere im Leben überwindet und in der Verbindungsform des Gebets realisiert, worauf sie setzt". Papst Franziskus schließt seine Ansprache mit den Worten. "Liebe Brüder und Schwestern, von diesem Ort aus, der vom felsenfesten Glauben Petri erzählt, möchte ich heute Abend euch alle dem Herrn anvertrauen und die Muttergottes um ihre Fürsprache bitten[...].Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab. Herr, segne die Welt, schenke Gesundheit den Körpern und den Herzen Trost. Du möchtest, dass wir keine Angst haben; doch unser Glaube ist schwach und wir fürchten uns. Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen. Sag zu uns noch einmal: "Fürchtet euch nicht" (Mt 28,5).
Samstag, 4. April 2020 Laut den Aussagen des RKI- Chefs Prof. Wieler würden die Maßnahmen gegen Corona wirken. Ein Infizierter würde nur noch eine weitere Person angesteckt. (Vgl. FAZ Nr. 81, vom 4. April 2020, 1). Hoffen wir weiter, dass der Spuk bald ein Ende haben wird. Am 25. März schrieb ich einen Eintrag über Verschwörungstheorien bezüglich der Zahlen, die laut Statistiken veröffentlicht werden. Zudem verlinkte ich auch einen Video-Clip von Harald Lesch.(s.u.)
Vgl. auch die posts von Wolfgang Meyerhöfer (FAZ Nr 79, 2. April 2020, 8) und Thomas Grundmann (FAZ usgabe: Nr. 80, 3. April 2020, 12).
Heute weist Sibylle Anderl (Wie tödlich ist Covid 19?, in: FAZ 4. April 2020, 5) darauf hin, man müsse vorsichtig sein. Offensichtlich variierten die Berechnungsmethoden für die Zahl der Infizierten und der Todesfälle. Dies bräuchte man aber, um entsprechende weiter Maßnahmen zu treffen. Die wichtigst Frage dabei sei, wie "lautet die Sterblichkeitsrate von Covid 19?" Neben unterschiedlichen Zählungen - ist ein Patient an Vorerkrankungen gestorben sei, und auch infiziert gewesen sei, auch zu den Corona-Toten zu zählen? Auch das Testverhalten habe einen Einfluss auf die erhobenen Daten. (ebd.5). Die Sache sei eben etwas komplizierter. Wissenschaft lebt ja vom Zweifel uns der Kontroverse. Deshalb sei an dieser Stelle auch auf zwei Videos verwiesen, die ich gestern zufällig auf youtube gefunden hatte. Sie stammen von Kaiser.tv
Freitag, 3. April 2020
Aktuelle News:
Schlagzeile: Amerikas Arbeitsmarkt bricht zusammen. (S. FAZ Nr. 80, 3. April 2020, 1) In der vergangen Woche hätten sich 6,64 Millionen neu arbeitslos gemeldet.Man vermutet eine ein Arbeitslosenquote von 10 % sei möglich. Siehe auch: Amerikas Arbeitsmarkt kollabiert, in: ebd. 15) Dazu der Kommentar von Alexander Armbruster, faznet, 2. April 2020.
Auch ZEIT online berichtet darüber: USA verzeichnen mehr als 1.000 Todesfälle an einem Tag. "Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstagabend 5.926 Todesfälle in den USA. Laut den Prognosen der US-Regierung könnten in den USA zwischen 100.000 und 240.000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben." Der Anstieg hänge auch zusammen, dass mehr getestet werde.
Der Spiegel berichtet zur Aufhebung des Lockdowns: Ich gehe nicht davon aus, dass alles auf einmal wieder geöffnet wird. Der RKI-Chef Lothar Wieler warnt: "Wir stehen am Anfang dieser Epidemie und wir dürfen mit den Regeln nicht nachlassen.
Interessant im Zusammenhang mit den Ansteckungszahlen müsse man vorsichtig sein, schreibt Thomas Grundmann in seinem Artikel Wer verdient Vertrauen? in der F.A.Z. vom 3. April 2020. Die Ansicht von Experten würden sich oft ändern. Dazu zählt er auch Prof. Drosden. Außerdem würden Experten nicht mit einer Stimme sprechen. Dennoch solle man den Experten vertrauen, da sie täglich mit neuen Erkentnissen konfrontiert werden. Deshalb kann es sein, dass dies Erkenntnisse im Nachhinein sich als falsch herausstellten. Die englische Seite OffGuardian) veröffentlichte eine Liste von Experten, die die veröffentlichen Zahlen kritisch sehen. u.a. Karin Mölling. "Every week a person dies in Berlin from multi-resistant germs. That adds up to 35,000 a year in Germany. This is not mentioned at all. I believe that we have had situations like this several times and that the measures are now being taken too far". Zu Kontaktverboten schreibt sie, sie sei der Meinung, man nicht so viel gegen die Parties junger Menschen, die sich dann gegenseitig anstecken, haben sollte. Wir müssten ja immuner werden, und das ginge eben nur über Kontakte. Zudem würde die Infektion junge Menschen weniger beeinträchtigen. Off Guardian 10 MORE Experts Criticising the Coronavirus Panic, March 28, 2020. Dürfen sich dann die Öffentlichkeit und Politik angesichts kritischer Stimmen weiterhin an an Expertenmeinungen orientieren? "Ja, sie sollten sich unter diesen Umständen an einem solchen Urteil orientieren." , schreibt Thomas Grundmann. Laut Grundmann fände man auf den Listen abweichender Meinungen viele Experten, die man nicht zu den relevanten Experten zählen kann, wie Nobelpreisträger Michael Levitt. Er gewann den Nobelpreis für Chemie(siehe Grundmann, a.a.O). Donnerstag, 2 April 2020
Der Umgang mit den Statistiken scheint eine Steilvorlage für den Mathematikunterricht an den Schule zu sein, meint jedenfalls Mathematiker Wolfgang Meyerhöfer in seinem Artikel, die Krise sei auch eine Krise der mathematischen Bildung". (FAZ Nr 79, 2. April 2020, 8). Wer rechnen könne, sei dem Schwindel der Statistik nicht wehrlos ausgeliefert.
Täglich werden die neuesten Zahlen über Infektionen und Todesfälle veröffentlicht, von der John Hopkins-Universität, vom Robert-Koch-Institut oder von Stastita - weltweit oder nur Deutschland - veröffentlicht. Aber wie kommen diese Zahlen zustande, und welche Schlussfolgerungen können daraus gezogen werden. Man müsse unterscheiden zwischen den Todesfälle mit Corona und den Todesfällen durch Corona. Das sei aber nicht immer eindeutig. Die Kontaktbeschränkungen basierten nicht au der Anzahl der "Corona-Toten, "sondern auf der Anzahl der positiv getesteten." (ebd. 8), zur Freude der Mathematiklehrer, da man hier eine exponentielle Funktion vor sich habe. Die Kurve zeige jedoch nur die steigende Infizierten Zahlen, also mathematisch Bildung erster Ordnung.
Mathematische Bildung fange erst nach dem Erstellen der Kurve. Die Kernfrage sei nicht, wie steil die Kurve verkaufe, sondern "...welches Problem beschreibt die Kurve." Die Infektionsrate sei nicht die zentrale Frage. "Die Forderung nach mathematisch gebildetem Handeln heißt aber, dass diejenigen, die über unsere Lebens- und Wirtschaftspraxis entscheiden, so lange und so intensiv nachfragen, bis sie verstehen, inwieweit neuere Studien über Covid-19 unseren Blick auf die Gefahrenlage..." Ziel mathematischer Bildung ziele auf die Fähigkeit, sinnhaft mit Zahlen umzugehen. Dazu gehöre eben auch Integrale und quadratische Gleichungen zu lösen. Der momentane Umgang sei aber mehr oder weniger sinnvoller Umgang mit Zahlen, die dann Einschränkungsmaßnahme legitimierten.
Wäre ein gutes Argument gegen die Auffassung von zahlreichen Schülern Mathematik hätte nach dem Abitur eh keinen Nutzen (mehr). Viel Spaß beim Rechnen.
Wie schon erwähnt, wird fieberhaft überlegt, ob nicht doch eine App zur anonymen Verfolgung eingeführt werden, um die Ansteckungsrate zu verlangsamen. (S. Anonymes Tracking, FAZ Nr 78, 1. April 2020, 2). Aktueller Stand weltweit um 18.06 Uhr, siehe Faznet "Pandemie im Überblick".
Laut Faznet sollen die Kontaktbeschränkungen bis zum 19. April verlängert werden. Gleichzeitig appellierte Bundeskanzlerin Angela Merkel an Ostern keine Reise zu unternehmen. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. [Quelle: Faznet, 1. April 2020, Corona-Kontaktbeschränkungen, abgerufen am 1.April 18.30 Uhr] Die wichtigsten Nachrichten vom Mittwoch, siehe ZEIT online.
Immer wieder wurden Überlegungen laut, die vor den Gefahren eine sozialen Isolation warnen, zumindest für Kinder, die zu Hause nicht geborgen seien, laut Simone Gaul,"Der Alte flippt aus!", in: ZEIT online, 23. März 2020, abgerufen am 1. April 20202 um 18.35 Uhr. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass je länger die Kontaktsperre dauere, auch die Zustimmung der Bevölkerung schwinde.
Und immer wieder hören und lesen wir von Falschmeldungen, wie der Corona-Virus sei gar nicht so schlimm wie die Grippe oder Homoöpathie gegen COVID 19? Wer mehre darüber wissen möchte, sei auf den Faktencheck von SWR3 verwiesen. Fake News Coronavirus: Wir klären Lügen & falsche Fakten zu Corona, 1. April 2020, abgerufen um 19.35 Uhr. Hier ein paar Videos von etra 3/NDR.
Besonders zu empfehlen ist der letzte Clip einer etwas älteren Sendung zum Thema Verschwörungs-theorien aus der Reihe Quarks, mit Ranga Yogeshwar.
Dienstag, 31. März 2020 Aktuell 18:25 Uhr : 67051 Infizierte, 650 Todesfälle. Letzte Nachrichten. Laut Faznet fordert Ministerpräsident Söder nationale Notfallproduktion von Schutzmasken. Die Verpflichtung eine Maskenpflicht einzuführen wird diskutiert. Ebenfalls wird über eine Verwendung von Corona-Apps nachgedacht. Hier den Podcast vom Sandra Klüber auf in Faznet.de, abgerufen am 18.38 Uhr. Weitere Artikel: Florian Schumann/Alisa Schröder, in Zeit Online, 31. März 2020, "Je härter die Maßnahmen, desto besser. " Interview mit dem Mathematiker Wolfgang Bock. Sollte man die Maßnahmen lockern?. Nein, sagt Beck. "Wir können noch nicht sagen, ob wir uns hierzulande in einer überkritischen Phase befinden. Das heißt, die Fallzahlen steigen immer noch an und es besteht die Gefahr, dass das Gesundheitssystem überfordert wäre, wenn es so weitergeht. Wenn man jetzt mehr Kontakte erlaubt, würden wahrscheinlich recht schnell mehr Menschen an Covid-19 erkranken, als die Krankenhäuser behandeln könnten. Deshalb sagen wir: je härter die Maßnahmen, desto besser. Das jedenfalls zeigen unsere Modellrechnungen (Medrxiv: Bock et al., 2020), die von anderen Forschern noch geprüft werden müssen. Kurzer Presserückblick im März 2020
25. März 2020:Stefan Schmidt, Flüchtiger Effekt, in: Die Zeit Nr 14 v. 26. März 2020, in: Zeit Online. Entlasten die Einschränkungen durch den Corona-Virus die Umwelt? Ein Vorher-Nachher-Vergleich zeige den Rückgang von NOx. Laut Umweltanalyst Lauri Myllyvirta habe sich die CO2-Emission in China im Februar um ein Viertel verringert. Die Annahmen seien falsch, da eine weltweite Rezession die Umwelt vorübergehend schone, aber dass der Ausstoß weltweit nach der Erholung rasch wieder ansteige.
20. März 2020: Was viele Menschen in den letzten Wochen nicht nachvollziehen konnten, waren die Hamsterkäufe, vor allem von Klopapier. Nun hat sich auch die Kunst diesem Phänomen angenähert. Mittlerweile kursieren im Netz mehr Witze als je zuvor. Alle zum Thema Coronavirus. Die Menschheit hat noch Humor. Das ist gut. "Die neue Krypto-Währung ist das Toilettenpapier" oder "Friseur Geschlossen, Nagelstudio geschlossen. Wie werden die Mädels nach der Coronakrise aussehen? Die wahre Apokalypse kommt erst!" kann man in den Sozialen Medien lesen. [sie auch Stefan Trinks, Von der Rolle, in: FAZ Nr. 74, 27 März 2020, 14.]
Montag, 30. März 2020 Aktueller Stand laut Statista, abgerufen am 20. März 2020 um 19.46 Uhr Momentan verdopple sich die Ansteckungsrate alle sechs Tage, laut ZDF ZDF Heute um 19.00 Uhr. Hier gibt es aktuelle Zahlen aus Baden Württemberg auf SWR Aktuell. Aktuelle Zahlen in Göppingen 388 Fälle (150,8/100.00 Einwohner) Donnerstag, 26. März 2020
Die Wochenausgabe der Zeit - Nr. 14, 26.März 2020 - erscheint
mit dem Thema: „Alle macht dem Virus? Mehrere Autoren setzen sich mit
verschiedenen Themen auseinander, etwa Harro Albrecht, „Wie sicher sind die Krankenhäuser, Andreas Sentker; „Können sich Virologen auch irren?, [Ja, meint der Autor. Da das so sei, hätten Wissenschaftler den Zweifel zum Prinzip erklärt. „Erst dieser macht Wissenschaft zu verlässlichen System der Weltbeschreibung.“ (ebd. 3) [deshalb hätten Virologen geraten, die Seuche abzubremsen. Sie sei nun angezogen. Allerdings gelte es zunehmend die Güterabwägung im Blick zuhalten, sollte der Ausnahmezustand länger als bis zum 20. April dauern. Dann müsste man entscheiden zwischen Leben der Menschen und den Wohlstand des Landes und der Wirtschaft zu gefährden. "Und die Republik wird sich streiten müssen, wenn möglicherweise schon bald noch heiklere Maßnahmen getroffen werden müssen. Das Nachdenken darüber, die allgemeinen Bestimmungen wieder aufzuheben, aber Alte und sonst wie Gefährdete weiterhin zu isolieren, hat gerade erst begonnen" (ebd. 3), oder Jochen Bitter, "Kostet der
Datenschutz Leben?" (in: ebd. 2-3). " [Laut Jochen Bitter sei es möglicherweise hilfreich,Infizierte mit einer Daten App zu erfassen, um zu erkennen, wo sich Infizierte
aufhalten. Als positives Beispiel nennt er Südkorea, welches sehr erfolgreich den
Virus bekämpfen konnte: “Wo das Virus konsequent sichtbar gemacht wird, da
schrumpft nicht nur die Angst vor ihm, sondern auch die Notwendigkeitvon Pauschalverboten. Und die Gefahr
wirtschaftlicher Verheerung.“ (ebd. 3).
Mittwoch, 25. März 2020
Gestern hatte ich eine interessante Diskussion mit jemand über die
Coronakrise. Es handle sich lediglich um eine Massenhysterie. Es gebe
keinerlei Hinweise, dass die Corona Pandemie schlimmer sei als eine Grippe. Die letzte
Grippewelle habe schließlich 25000 Menschenleben gekostet. Mein Gesprächspartner wie darauf hin, es gebe sogar schon eine Online-Petition mit der Forderung die aktuellen
Maßnahmen zu Kontaktbeschränkung
zu heben. Wie oft in Krisenzeiten scheinen sofort diverse Verschwörungstheorien zu boomen. Für Harald Lesch sei das unnötiger Alarm.
.
Dienstag, 24.03.2020
18361 Infizierte, 52 Tote (Quelle: Statista, Erkrankungen-und Todesfälle aufgrund des Coronavirus (Covid-19), abgerufen am 29.03.2020 um 10.30 Uhr)
Seit einer Woche befinden wir Lehrer uns im Home-Office-Modus.Am 16. März 2020 verkündete unsere Kultusministerin Eisenmann, dass alle Schulen und Kindertagestätten bis auf weiteres geschlossen werden. Zusätzlich sollten Kontakte in der Öffentlichkeit deutlich reduziert werden (s. Schreiben vom 16. März 2020). Das bedeute allerdings keine zusätzliche Ferien, sondern Arbeit zuhause, also Homeoffice oder Teleworking. Unser Aufgabe sei es jetzt unsere Schülerinnen von zuhause aus zu unterrichten und ihnen die Unterrichtsmaterialien und Arbeitsaufträge digitalzu schicken. Na ja, wenn die Netze das aushalten.
Sonntag, 22. März 2020
Anhand der aktuellen Zahlen beschloss die Regierung in
Berlin eine strenge Kontaktreduzierung zu erlassen, mit dem Ziel die
Ansteckungsrate zu verlangsamen und das Gesundheitswesen vor Überlastung zu schützen.
Am 20. März 2020
Heute erhielten
wir die Information, dass alle Prüfungen verschoben werden, was auch das Abitur
betreffe. “Vor diesem
Hintergrund habe ich nun entschieden, den Beginn aller zentralen schulischen Abschlussprüfungen
vom bislang vorgesehenen Termin nach den Osterferien auf die Zeit ab dem 18. Mai 2020 zu verlegen.“
(Eisenmann, 20.03,
2020)