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Sonntag, April 02, 2017

Abi Light oder die Zukuft des Abiturs

Abi Light - oder die Zukuft des Abiturs

 Eigentlich hatte ich es schon immer geahnt. Die Qualität des Abiturs nimmt immer mehr ab. Andererseits gibt es aber immer mehr Schüler*innen, die Abitur machen wollen. Gleichzeitig werden die Noten aber auch immer besser. Sind die heutigen Abiturienten besser, sprich intelligenter oder ist das Niveau der allgemeinen Hochschulreife gesunken?
Dieser Frage geht Anant Agarwala in dem Artikel Abi für Alle! in DIE ZEIT (Printausgabe vom 30. März 2017, 13) nach. Ausgangpunkt war das katastrophale Abschneiden in der ersten Pisa-Studie von 2001. Deutschland brauche mehr Hochschulabgänger (S. 13). Ziel sei, dass ca 40% eines Jahrgangsgangs die Hochschulreife absolviere. So wurde auch der Zugang zum Abitur und die Lehrpläne gändert (14). Zusätzlich setzte man auf einen kompetenzorientierten Unterricht, was dann auch zu besserem Abschneiden ist in späteren Tests führte. 
Allerdings sei das Gymnasium zur einer Art "Hauptschule" werde, die die Angst vieler Eltern vor dem Abstieg zu kompensieren scheint. (14). Der emeritierte Bildungsforscher Heinz-Elmar Tenorth von der Humbold-Universität ist sich sicher, dass die Politik die Entwicklung zu mehr Abiturienten gefördert habe, was bedeutet,  dass "die Anforderungen ....auch geringerer geworden seien. (14). Allerdings müsse man auch beachten, dass mehr Abiturienten nicht gleichzeitig auch zu mehr Wohlstand führe (15). Die negative Seite sei zudem, dass immer mehr Facharbeiter und Handwerker fehlten.

Sonntag, März 19, 2017

News Reviews - Bildung und Schule

News Reviews - Bildung und Schule

Eine Liste aktueller Artikel und Links zum Thema Schule und Bildung.

2. März 2017: Einsen für alle, in:  DIE ZEIT Nr. 10, 2017, 67

Die Bildungsexperten Peter Klein und Petra Spanat diskutierten über Bildung kontra Wissen und dem damit verbundenen Kompetenzbegriff. Klein kritisiert u.a. den Kompetenzbegriff, weil Fakten nicht mehr wichtig seien, "....Schüler sollen das Lernen lernen, Lehrer sind nur noch Coaches." . Petra Stanat führt als Gegenbeispiel den Englischunterricht an, der sich sehr veändert habe. "Heute legen Lehrkräfte mehr Wert darauf, dass Schüler sich in der Fremdsprache tatsächlich ausdrücken können. Denn was nützt es, wenn sie zwar die Formen des past perfect beherrschen, sich aber nicht unterhalten können." Klein bezweifelt jedoch, dass das auf die Kompetenzorientierung zurückzuführen sei. Ich erinnere mich an einen Vortrag des Schulpädagogen Peter Fauser aus Jena, der dem Kompetenzgbegriff ebenfalls sehr kritisch gegenübersteht.
Siehe dazu auch einen Kommentar von Harald Lesch.
 

Mittwoch, Mai 26, 2010

Mehr Leistung durch Notendruck.

Immer wieder hörte man u.a von Hirnforschern wie Manfred Spitzer, dass das Gehirn von Natur aus neigierig sei, und Wissen und Erkenntniszuwachsa das Belohnungzentrum aktiviere und glücklich mache. Man spricht hier von intrinsischer Motivation. Aber offensichtlich liegt die Sache etwas komplizierter, wie Eva Tenzer berichtet [Siehe Gute Noten für Schulnoten, in: PH 10, 2010, 10. ] Laut neuesten Studien der Unis von Kassel und Osnabrück führten Notendruck zu besseren Leistungen, da Lernen unter Notendruck zu intensiverem Lernen motviere und damit zu besseren Leistungen. Ebenso kaann die Zusammenarbeit unter den Schülern gefördert werden. Also stimmt es doch, dass Schüler ohne Noten nicht lernen (wollen)?!

Mittwoch, August 12, 2009

Die Zukunft der Bildung

Welche Art von Bildung brauchen wir? Einige fordern im Zeichen der Globalisierung, was dem Arbeitsprozess dient und wenden sich gegen Allgemeinbildung. Andere hingegen wollen zurück zum Humboldtschen Ideal. Welche Funktionen haben Qualifikationen und Soft Skills, Kompetenzen und Fachwissen? Laut Andreas Huber kann Howard Gardner mit seinem Konzept der Five Minds for the Future Auskunft geben, was Bildung ist (36f). 1. Diszipliniertes Denken - Konzentraionsfhigkeit, Expertentum durch Aneignung von Faktenwissen und Beherrschug de grundlegenden Disziplinen; 2. synthetisches Denken (38); 3. Kreatives Denken, 4. Respektvolles Denken, 5. ethisches Denken.(39.) „Die Zukunft der Bildung kann nur in einer umfassenden Persönlchkeitsbludng bestehene.. Fachlich hochentwickeltes, kreatives Denken und Handeln, geistige Flexiblität und breite Lernfähigkeit sind kein Selbstzweck. Sie werden getragen von einer Pesönlichkeit mit hoher Sozialkompetenz und ethisch fundierter Werthaltung“ (39). Siehe dazu auch „Wir leiden immer noch an den Folgen einer rigiden Erziehungsmoral, Gespräch mit Rolf Arnold, in: ebd. 40f. Laut Arnold sei Kompetenzbildung notwendig um Bildung genauer fassen zu können. „Bildung ist Selbststeuerungs- und Problemlösungsfähigkeit, Kritik- und Selbstreflexions- und auch Solidarisierungsfähigkeit.“ (41) [Andreas Huber, Das Wissensquintett: Fünf Intelligenzen für das 21. Jahrhundert, in PH 07, 2009, 36ff]

Dienstag, März 17, 2009

Winnenden und was wir daraus lernen können

"Die Bilder gleichen einander auf fatale Weise. Wie zuvor in Emsdetten und Erfurt sehen wir in Winnenden weinende Schüler, die sich in den Armen liegen. In den Gesichtern der Erwachsenen steht Fassungslosigkeit und tiefe Trauer geschrieben. Polizeibeamte zeichnen minutiös die Blutspur nach, die Tim K. in Winnenden und Wendlingen hinterlassen hat, ringen aber nach Worten, wenn sie das Unerklärliche erklären sollen. " Mit diesen Worten beginnt der Kommentar von Stefan Dietrich in der FAZ zum Amoklauf von Winnnenden [Menschliche Zeitbomben, 13. März 200,1]. Und auch die Reaktionen sind die gleichen. Politiker fordern schärfere Waffengesetze, Polizeigewerkschaften mehr Kontrollen an den Schule [vgl. Schäuble lehnt schärferes Waffengesetzt ab, in: FAZ vom 13. März 2009, 2; Stefan Dietrich, a.a.O, 1] und natürlich fällt der Generalverdacht wieder auf Killerspiele wie Counterstrike. So fordert Medienpsychologe Helmut Lukesch eine Ächtung "aggressiver Killerspiele" [Marco Dettweiler, in: FAZ v. 13. März 2009, 2]. Es sei kein kultureller Verlust, wenn solche Spiele vom Markt genommen würden.

Was mich am meisten beschäftigt ist das Verhalten der Medien, die ja gerade von solcher Gewaltdarstellung leben. Oder wie soll man die Tatsache einschätzen, dass ein Video gezeigt wird, in der zuerst Tim K. von Polziekugeln niedergestreckt und dann sich selbst tötend gezeigt wird? Im Unterrichtswerk Challenge 21 zum Thema Medien gibt es einen Text.....

Wie auch immer, offensichtlich gibt es nun immer mehr Hinweise, dass der Amok länger vorbereitet wurde [vgl. Verfahren gegen den Vater von Tim K. wahrscheinlich, in: FAZ v. 16.März 2009, 9]. Nun komme heraus, "dass Tim K. bei Gleichaltrigen als Waffennarr bekannt war, nicht nur Tischtennis spielte, sondern sich auch vor aller Augen im Gebrauch von Pistolen übte, im Verborgenen am Computer seine Mordlust auslebte und sich Mitschülern gegenüber, die ihn ständig mobbten, zunehmend zurückzog. Das ist genau die Art von „Unauffälligkeit“, die „sämtliche Alarmglocken schrillen“ lassen müsste, sagt der Bremer Hirnforscher Roth." [Menschliche Zeitbomben, ebd, 1]. Es habe aber keine Alarmsystem weder in der in der Schule noch im Elternhaus des Täters gegeben.

Was aber kann die Schule tun? Die Ordinariatsrätin Dr. Magalena Seeliger schreibt in ihrem Brief an die Religionslehrer: "Liebe Religionslehrerinnen und Religionslehrer, ich danke Ihnen, dass Sie nicht nur in diesen Tagen Ihren Schülerinnen und Schülern nachgehen,mit ihnen reden, ihnen zuhören und sie begleiten."

Zuhören, da sein, auf Fragen versuchen eine Antwort zu geben,

Zitate von Kottlorz.

Dienstag, März 03, 2009

Neue Medien: Lernen mit Web 2.0

Laut Andreas Huber wird das Internet zunehmend zum vielleicht wichtigsten Medium [Vom Lernen beim Surfen, Gespräch mit John Erpenbeck, in: PsychHeute Nr.11, 2o08, 42]. Seiner meiner nach ist bereits durch die Möglichkeiten des Internets eine Lernrevolution von statten gegangen, hin zu "ganzheitlichen Kompetenzentwicklung" und weg von rein fachlicher Qualifikation [ebd. 42f]. Er versteht Web 2.0 als Kompetenzsoftware. "Da diese neue Web-2.0-Instrumente (E-Portfolios, Wikis, Weblogs etc.)die Bearbeitung von Entscheidungsproblemen in sozial kontroversen, Dissonanzen erzeugenden Kommunikationsformen ermöglich, sind sie ideal geeignet, Kompetenzlernen zu ermöglichen. [ebd.44] Um Ängste und Widerstände abzubauen, bräuchte es "didaktische und methodische Formen udn ein pädagogisches Konzept, das über den bekannten behavioristischen, kognitiven oder konstruktivistischen Ansatz hinausgeht, " [ebd.45] fährt Erpenbeck fort. Damit der Einzelne nicht mehr die notwendigen Erfahrungen selbst machen muss - und auch nicht mehr kann -, müssen die Erfahrungen über Netzwerke, Organisation oder Datenbanken besorgt und den Problemen angepasst werden. Dies wird als "Learning as Network-Creation" bezeichnet [Vgl. ebd. 45. ]

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Leistung lohnt sich! - Ja, warum auch nicht!

Leistung lohnt sich! So heisst die Überschrift des Artikels von Sybille Volkholz in Die ZEIT Nr. 41, 1. Okt. 2008, 73. Sie bemängelt u.a im Deutschland nach Pisa, dass Leistung nicht genügend gewürdigt werde, im Gegensatz etwa zu kanadischen Schulen. Dort seien Schüler stolz, wenn sie etwa als "the best of the week" ausgezeichnet würden, während hier in Deutschland Schüler, die etwas wissen und leisten wollen, als Streber gebrandmarkt würden. So schreibt sie: "Eine eindeutig positive Orientierung an Leistungskriterien könnte aber leistungssteigernd wirken und sozial weniger selektiv. Denn wo die Leistung nicht gefordert und gefördert wird, da schlägt die Herkunft durch. Der zurückhaltende Umgang mit Leistungsforderungen kann durchaus jenen den Ansporn verweigern, die ihn am meisten benötigen. Schülerleistungen hängen wesentlich von der Leistungsorientierung der Lehrkräfte, der Eltern, des schulischen Umfelds und der Politik ab. Konsistente hohe Leistungsanforderungen, verbunden mit einem lernfreundlichen Klima, sind die besten Voraussetzungen für hohe Schülerleistungen." (Ebd. 73)

Dem kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nur zustimmen. Die Gründe dafür sieht sie u.a. in einem Bildungsbegriff aus der Tradition des 19. Jahrhunderts, der Bildung als zwecksfrei definiere, quasi als "Abgrenzung zur ökonomischen Massenproduktion". Dieser anti-ökonomische Reflex des Bildungsbürgertums befördere die Selektivität unserer Schulen erheblich, schreibt sie weiter. Insbesondere die Auffassung Bildung dürfe keinen Verwertungsinteressen unterworfen werden, habe sich zu lange gehalten. Und was habe man dagegen, dass man, wie die OECD-Studie es tue, zu überlegen, welche Kompetenzen, welche Fähigkeiten ein Schüler im späteren Leben haben muss. Aber wer danach frage, wie man in der Welt zurechtzukomme, mache "sich immer schon ökonomischen Nützlichkeitsdenkens schuldig."

Mit Günter Biemer plädiere ich jedoch für einen Bildunsgbegriff der "geistlichen Weite" (vgl. Biemer, Bearbeite Granit mit dem Rasiemesser...., 1988, 175). Bildung hat einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung eines Menschen, und trägt demnach diesen Selbstzweck in sich. Schon der amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey bemängelte, dass, wenn eine Schule nur als Vorbereitung für eine mehr oder weniger ferne Zukunft gesehen werde, diese nicht wahrhaft bildend sei. Bildung scheitere, so Dewey, wenn "....it conceives the school largely as a place where certain information are given, where lessons are to be learned, or where habits are to be formed. The value of these is conceived as lying largely in the remote future; the child must do things for the sake of something else he is to do...As a result they do not become a part of the life experience of the child and so are not truly educative." (zitiert in: The Philosophy of John Dewey, ed. by John J. McDermott, Chicago, 1981, 445f)

Der große Theologe John Henry Newman plädierte bereist in seiner "The Idea of a University" für die Bildung als Selbstzweck, weil: "such is the constitution of the human mind, that any kind of knowledge, if it be really such, is its own reward"(John Henry Newman, The Idea of University, Notre Dame 1960, 77). Newman spricht zwar von der Aufgage einer Universität, wenn er Bildung als einen Prozess versteht, der den Menschen mit dem gesamten Umkreis des Wissens in Verbindung bringe (vgl. ebd, 175). "Eine Verfassung dess Geistes wird geformt, die das ganze Leben hindurch anhält: Freiheit, Unvoreingenommenheit, Gelassenheit; Maßhalten und Weisheit seien ihre charakteristischen Merkmale", schreibt Newman (zit. in: ebd. 197.) Genau darin unterscheide sich Bildung von Lehr-Unterrichts- und Forschungsstätten, "denen es mehr um Ausbildung vestimmter Fähigkeiten als um universale Bildung gehe." (Ebd. 175)

Doch dies trifft eben auch auf die Schule zu, die ja junge Menschen zur Studierfähigkeit (aus-) bilden soll. Gerade in der aktuellen Bildungsdebatte kann man immer wieder diese Elemente finden, wie der Artikel von Sybille Volkholz beweißt. Ausgerechnet die Bundesbildungsministerin Annette Schavan wandte sich sich in einem Podiumsgespräch auf der Didakta 2008 in Stuttgart entschieden gegen eine Ökonomisierung von Bildung. Kompetenzen und Fähigkeiten sind wichtig um im späteren Leben - auch in der Berusfwelt - bestehen zu können. Aber das Ziel muss letztlich immer der Mensch und sein Interesse an der Entfaltung seiner Persönlichkeit sein. Bildung darf sich eben nicht an den wirtschaftlichen Interessen orientieren.

Dass diesem "Selbstzweck zur geistigen Weite" die Leistung nicht im Wege steht, das Schüler gefordert und gefördert werden müssen, versteht sich meines Erachtens von selbst, aber eben um der Persönlichkeit willen, und nicht aufgrund eines wie auch immer erhofften oder ersehnten Erfolgs in den Augen der Gesellschaft. Schule darf sich nicht als Erfüllungsgehilfe gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen verstehen, sondern steht einzig und allein im Dienst am Menschen.

Donnerstag, Februar 08, 2007

Der Stress des Lehrerberufs Teil 2

In der Zeit vom 25. Januar 2007 schreibt Astrid Viciano in Ihrem Artikel "Guter Arzt, kranker Arzt" über die Belastung von Medizinern in ihrem Beruf. Viele Ärzte würden sich ausgelaugt, deprimiert fühlen, und dann auch zu leistungssteigernden Medikamenten greifen. Die Ansprüche seinen enorm. "Sie sollen auch einfühlsam sein, auf Angst und Trauer der Patienten und Angehörigen eingehen" Es werde weit mehr verlangst als reine Fachkompetenz. (31).

Dazu wurden drei Grafiken (Quelle: ZEIT_Grafik/Quelle: M Nübling, FFAS 2006 veröffentlicht, die die Belastung der Ärzte zeigen sollen, wie Burnout-Syndrom, Mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und emotionale Anforderungen. Das alles klingt schon sehr bedenklich und zeigt das de Arztberuf ein sehr stressiger und gesundheitanfälliger Beruf ist.

Allerdings weisen die Statistiken auf Überraschendes auf. Denn in zwei von den drei Kategorien werden Ärzte nur von den Lehrern geschlagen, nämlich beim Burn-out-Syndrom - 49 von 100 Punkten bei Lehrern, 48 bei Ärtzen - und bei den emotionalen Anforderungen - 76 gegenüber 67 Punkten. Nur bei der Vereinbarkeit von Beruf und und Privatleben sind Ärzte stärker betroffen - 73 gegenüber 60 Punkten bei Lehrern. Da werden Lehrer nurn noch von den evangelischen Pfarrern geschlagen. Aber bestimmt nicht das wieder niemand zur Kenntnis.

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Der Stress des Lehrerberufs

Nun ist es wieder einmal wissenschaftlich bewiesen. Lehrer sind wesentlich stärker belastet in ihrem Beruf als Ärzte oder Polizisten, wie eine neue Studie von Professor Schaarschmidt, der 20 000 Pädagogen befragt dazu befragt hat, nachweist (s. Die Ausbrannten in Die Zeit Nr.51, 14. Dezember 2006). Lehrer sind eben keine Halbtagsjobber, die sich nachmittags auf dem Tennisplatz oder wo auch immer tummeln. Diese Vorstellung " �war schon immer falsch. Vielmehrüben Lehrer � was ihre seelischen Belastungen angeht � einen deranstrengendsten Berufe aus. Bei anderen Berufsgruppen, die ebenfallspsychosozialen Beanspruchungen ausgesetzt sind, wie Pflegekräften,Polizisten oder Ärzten finden wir nicht eine annähernd so hohe Zahl vonPersonen mit Risikomustern. Dabei ist das häufige Vorkommen vonResignation besonders bedenklich, denn Lehrer sollten doch ihre Schülermotivieren und mitreißen können. Das ist jedoch unmöglich, wenn sieihre verbliebene Kraft nur dazu aufwenden, irgendwie über die Runden zukommen, sgat Schaarschmidt im besagten Interview. [mehr...]


Aber das Bild in der Öffentlichkeit ist immer noch schlecht. Immer wieder wird gegen Lehrer polemisiert. Doch diese Polemik gegen Lehrer nütze niemanden, sondern demotiviere Lehrer und mache sie krank, sagte Joachim Bauer im Jahre 2004. �Lehrer sind Schwerstarbeiter im Klassenzimmer�. (Zit. in: Anja Krumholz-Reichel, Ein Lehrer kann seine Schüler nicht einfach entlassen, wenn sie ihm nicht passen: Gespräch mit Joachim Bauer, in: PH 1, 2004, 38). Und Thomas Kerstan schreibt in seinem Artikel "Pakt mir den Paukern" in Die Zeit Nr 49, 30. November 2006: "Wenn die deutsche Schule gesunden soll, dann muss die Gesellschaft dieLehrer besser behandeln, einen Pakt für die Bildung mit ihnenschließen. Schon seit längerem ist es um den Ruf der Pädagogen nichtgut bestellt. Vor fünf Jahren hat die Pisa-Studie das Land alarmiert:Die Leistungen unserer Schüler sind im internationalen Vergleichbestenfalls Mittelmaß, das Bildungssystem ist ungerecht und produziertzu viele Verlierer. Allzu leicht sind die Lehrer als Hauptschuldige an der Misere unter Generalverdacht geraten."

Die Gesellschaft müsse endlich die Leistung anerkennen, denn..."Die Lehrer geben an der Schule den Ton an, und sie gestalten denUnterricht. Sie tragen die Hauptverantwortung für die Leistung einerSchule, und der müssen sie gerecht werden. Ohne ein Umfeld aber, dassie trägt, können Schulen nicht gelingen. Deshalb muss die Gesellschaftdas ihre für einen neuen Bildungskonsens tun. Lehrer verächtlich zumachen sollte nicht mehr zum guten Ton gehören. Vielmehr sollten die Leistungen der Lehrer, besonders derjenigen,die in sozialen Brennpunkten arbeiten, viel häufiger öffentlichgewürdigt werden."

Das wünsche ich mir für das Jahr 2007.

Samstag, Februar 18, 2006

Erziehung zum Duckmäusertum oder Erziehung zur Mündigkeit? Über die Super-Nanny bei RTL

Die Medien haben die Erziehung entdeckt. So läuft die RTL-Serie "Die Super Nanny" mit zunehmendem Erfolg. Aber das pädaggische Konzept ist nicht unumstritten. In dieser Serie wird meineserachtens die Würde des Kindes verletzt und ein Erziehungskonzept propagiert, dass zur Anpassung führt anstatt zur Entfaltung der freien Persönlichkeit des Kindes mit einem eigenen Willen und Selbstbewusstsein. Wer hat die Serie schon mal gesegen? Was haltet Ihr davon?

Hier sind ein paar Links zur Serie: 1. Stellungnahme des Kinderschutzbundes; ein Kommentar von von Regina Schilling; weitere Stellungnahmen.