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Montag, Juni 15, 2020

The Bible or the Gun?" Teil 1: America under "Fire"

The Bible or the Gun 2? Updated 

Anstatt eines Vorwortes: Claude McKay - If we must die

If we must die—let it not be like hogs
Hunted and penned in an inglorious spot,
While round us bark the mad and hungry dogs,
Making their mock at our accursed lot.
If we must die—oh, let us nobly die,
So that our precious blood may not be shed
In vain; then even the monsters we defy
Shall be constrained to honor us though dead!
Oh, Kinsmen! We must meet the common foe;
Though far outnumbered, let us show us brave,
And for their thousand blows deal one deathblow!
What though before us lies the open grave?
Like men we'll face the murderous, cowardly pack,
Pressed to the wall, dying, but fighting back![Anm. 1]

Also ob, es nicht genug wäre, kam es in Atlanta erneut zu einem Vorfall, diesmal in Atlanta. Rayshard Brooks wurde bei einem Polizeieinsatz am Sonntag, 14. Juni 2020 von der Polizei angeschossen. Er starb kurze Zeit später. Er habe sich der Festnahme wiedersetzt, nahm einem Polizisten den Elektroschocker ab und flüchtete. Es soll den Schocker auf den Polizisten gerichtet haben,.worauf dieser schoss. Abermals kam zu heftigen Protesten gegen Polizeigewalt, laut faznet.de vom 15.6.2020. anschließend sei die Polizeichefin zurückgetreten (faznet.de vom 14.62020)

 
The Bible or the Gun? (veröffentlicht am 9.6.2020)

Mit diesen Worten endet Baldwin's Theaterstück "Blues for Mr. Charlie". Am Ende sagt Meridian, der Vater des von einem Weißem ermorderten Richard: "You know, for us it all began with the Bible and the gun. Maybe it will end with the Bible and the gun. (S. 157).) [Anm. 1]

Amerika scheint momentan brennen, erneut erschüttert durch die Proteste, Unruhen und Demonstration,die meisten friedlich blieben. Unter dem Titel „Gebete und Tränengas“ ( FAZ vom 2. Juni 2020) zitierte Majid Sattar die Botschaft von John Lewis, einem Mitstreiter Martin Luther Kings, der in einer Erklärung sein Verständnis für den Schmerz, die Wut, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ausdrückte. Es sei aber der falsche Weg. „Sit-in, stand-up and vote. ….Macht Sitzblockaden, steht auf und geht wählen“. Eine Botschaft die schon Malcom X für die schwarze Bevölkerung bereit hielt. 

Ausgelöst wurden dieses Unruhen durch die Tötung von Floyd George aus Minneapolis, dem nach seiner Verhaftung von einem Polizisten mehr als 8 Minuten mit dem Knie die Luft abgedrückt. Die Kollegen sahen einfach zu. "Neck Restraint" scheint eine gängige Maßnahme bei Verhaftungen zu sein. Immer wieder rief er "I can't breathe", um dann zu sterben.

     
Seit dem Tod von Martin Luther King 1968 gab es immer wieder Proteste gegenüber rassistischen Übergriffen, vor allem durch die Polizei. Die bekanntesten Fälle sind die Verhaftung von Rodney King 1992 in Los Angeles, die zu gewalttätigen Unruhen in viele Städten Amerikas führte, vor allem, weil die Polizisten zuerst keine Strafe zu erwarten hatten.

Ähnliches geschah auch am 14. August 2014 in Fergusen, Missouri, als Michael Brown von der Polizei erschossen wurde. BBC News veröffentliche einen Artikel am 10. August 2015 einen Artikel mit dem Titel "Fergusen unrest: From shooting to nationwide protests",dass seit dieser Tat die Polizei sich massiver Kritik ausgesetzt sah. Unter anderen musste der Polizeichef Thomas Jackson seinen Hut nehmen. Zuerst hätten sich die Demonstrationen nur auf Fergusen beschränkt, weiteten sich aber bald im ganzen Land aus, nachdem ein Geschworenengericht. Darren Wilson nicht wegen der Tötung gerichtlich belangen wollte. "Mr Wilson is white. Mr Brown was black. The demonstrators see the case in terms of racism and police brutality. Following the release of the justice department report, the US authorities vowed to reform the police force, possibly by dismantling it. [NB: Offensichtlich möchte der Stadtrat von Minneapolis den gesamten Polizeiapparat neu organisieren. Es wurde beschlossen "to disband its police department and invest in community-based public safety programs following calls from activists to ‘defund the police,’ in the wake of George Floyd’s death at the hands of a Minneapolis police officer. [Anm. 2]

Die New York Times Am 15. August 2915 schrieb die New York Times; "Michael Brown, an unarmed black teenager, was shot and killed on Aug. 9, 2014, by Darren Wilson, a white police officer, in Ferguson, Mo., a suburb of St. Louis. The shooting prompted protests that roiled the area for weeks. On Nov. 24, the St. Louis County prosecutor announced that a grand jury decided not to indict Mr. Wilson. The announcement set off another wave of protests. In March, the Justice Department called on Ferguson to overhaul its criminal justice system, declaring that the city had engaged in constitutional violations.

Doch diesmal ist das Ausmaß der Demonstrationen und Proteste neu. Die USA erleben momentan  die schlimmste Krise seit Jahrzehnten. Sie sei quasi die Summe aus der Spanischen Grippe, die große Depression in den 30iger Jahren und 1968, (NB: die Ermordung von Martin Luther King), so Norbert Röttgen bei Anne Will vom 7.Juni 202. Dazu kommt noch die Corona-Krise,dem Missmanagement des Präsident, der angesichts der massiven Proteste, keine Anstalten mache, das Land zu versöhnen, sondern weiterhin zu spalten. Die Ansteckungsrate unter der Afrikanischen Bevölkerung ist um eine vielfaches im Vergleich zur weißen Bevölkerung. (Siehe Post vom 9. April 2020)

Heute wird George Floyd beerdigt, nachdem tausende Menschen sich von George Floyd am seinem Sarg verabschieden konnten.Auf der ganzen Welt wird die Beerdigungszeremonie live gesendet. 

  


Foto: EPA 
Mit dem Tod von Floyd George verbindet sich die Hoffnung, dass Amerika sich in der Rassenfrage endlich verändert. (siehe F.A.Z vom 10 Juni 2020, "Nicht umsonst gestorben". Auch Joe Biden sagte in seiner Ansprache: „Jetzt ist die Zeit für Gerechtigkeit für alle Rassen.“  (faznet.de vom 10 Juni 2020.

Es gab auch Zeichen der Hoffnung, wie das Bild auf der Titelseite der F.A.Z vom 4 Juni 
zeigt).

Auch in Deutschland gab es Proteste in zahlreichen Städten, berichtet das ZDF am 6. Juni 2020.


Vor allem seien viele Menschen mit afrikanischen Wurzeln vom alltäglichen Rassismus betroffen, wie die FAZ am 9. Juni schreibt. Deutschland tue zu wenig gegen Rassismus, laut faznet.de vom 9.6.2020.  „Fast 1200 Betroffene haben sich im vergangenen Jahr bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gemeldet, weil sie sich rassistisch diskriminiert fühlten. Der kommissarische Leiter spricht von einem „überproportionalen“ Anstieg.“
_______________________
Anm. 1: Zitiert in: Griesshaber, C. 1982, The Bible or the Gun, unveröffentlichtes Manuskript. 
Anm. 2 In seinem Prosa Werk "The Fire Next time" (1963)stellt ein ähnliches Zitat an den Anfang: "God gave Noah the rainbow sign, No more water, the fire next time"
Anm. 3. Offensichtlich möchte der Stadtrat von Minneapolis anlässlich der Umstände, die zum Tod von George Floyd führten,  den gesamten Polizeiapparat neu organisieren. Es wurde beschlossen "to disband its police department and invest in community-based public safety programs following calls from activists to ‘defund the police,’ in the wake of George Floyd’s death at the hands of a Minneapolis police officer, schreibt Andrew Solender im Forbes Magazine vom 7. Juni 2020).  

The Bible or the Gun Teil 3: Literatur.

The Bible or the Gun? Teil 3: Richard Right Ralph Ellison and , James Baldwin

"All Men are created equal and endowed with alienated right of life liberty and happiness" 

Über James Baldwin

So steht in der amerikanischen "Declaration of Independence" von 1776. Allerdings galt die Gleichberechtigung nicht für Frauen und der schwarzen Bevölkerung, die vor allem in den Südstaaten als Sklaven gehalten wurden. Seit dem Ende des 17. Jahrhundert ist die Geschichte der Schwarzen in Amerika eine Geschichte von Unterdrückung, Diskriminierung und Rassismus, leider bis heute, trotz den Führer der Bürgerrechtsbewegung von Booker T. Washington, W.H.B Dubois, Martin Luther King, Malcom X und vielen anderen. Werden Schwarze häufiger von der Polizei der Polizei kontrolliert, müssen eher mit der Todesstrafe rechnen und sind insgesamt immer noch benachteiligt in vielen Bereichen der amerikanischen Gesellschaft. Das zeigt sich aktuell auch an der Zahl der mit Covid-19 infizierten unter der der schwarzen Bevölkerung (auch anderer Minderheiten wie der spanisch sprechenden Bevölkerung), im Vergleich zur vorwiegend weißen Mehrheit. (siehe Dazu meinen Beitrag vom  9. April 2020)

Aber gleichzeitig entstand auch schon sehr früh eine kulturelle und bis heute lebendige Tradition unterschiedlicher kultureller Beitrage, die die American Mainstream Culture immens bereichert hat. Auf der einen Seite waren es die  durch die Spirituals, die Gospelmusik und der Blues, bis hin zur modernen Jazz Musik. Afroamerikanische Musiker bezeichnen den Jazz als die eigentliche "Classic American Music", auf der anderen war und ist es die Literatur, die das Lebensgefühl, das Leid, aber auch die Freude und Hoffnung der Menschen Ausdruck verliehen, allen voran die Autoren und Dichter der Harlem Renaissance, wie Langston Hughes in seinem Gedicht. DreamsHold fast to dreams/For if dreams die/Life is a broken-winged bird/That cannot fly./Hold fast to dreams/For when dreams go/Life is a barren field/Frozen with snow. Oder: The Negro speaks of the River.  Oder die Roamen und Gedichte Claude McKay und Countee Cullen. Vor allem sein Gedicht Incident, welche die Erfahrung eine achtjährigen Jungen beschreibt, der zum ersten damit konfrontiert wird, dass er schwarz ist.     

In Zeit nach der Harlem Renaissance waren es die drei großen Autoren Richard Wright, [zu R.Wright siehe dazu. Deutschlandfunk vom 4.9.2008] mit seinem Roman mit seinem Roman "Native Son", Ralph Ellison mit Invisible Man und James Baldwin. Vor allem und Baldwin beschreiben das Empfinden und Erleben der Schwarzen in einer von Diskriminierung und Rassismus geprägten  Gesellschaft mit den Begriffen unsichtbar - being invisble (Ellison) und namenlos - no name in the Street (bezieht sich auf eines von Baldwins Prosawerken) beschrieb.


Richard Wright



Ralph Ellison

Den ersten der drei Klassiker, den ich entdeckte und mich veranlasste meinen Schwerpunkt für mein Staatsexamen zu machen, was James Baldwin, insbesondere seine Kurzgeschichte Sonny's Blues. Thematisch ging es um die Identität der "Negroes" im Amerika der 60iger Jahre. Dem Protagonisten gelang mit Hilfe dem Blues seinem von den eigenen Wurzeln und kulturellen Identität  entfremdeten Bruder aus der Mittelschicht in Kontakt zu bringen so mit seiner ewigen Herkunft als auch mit der Geschichte seinen Volkes.

Zeitsprung ins 21. Jahrhundert, genauer ins Jahre 2007. Barak Obama wurde zum ersten Präsidenten Amerikas gewählt. Mit dieser Wahl erfüllte sich sich die langersehnte Hoffnung der Schwarzen einen Präsidenten zu haben, der sie vertritt und eine Ende machte mit alltäglichen Rassismus und Diskriminierung. [NB: Ich erinnere mich an die Tränen, die Senator Jesse Jackson, der erste schwarze Präsidentschaftskandidat,vergoss.]

Kurz vor der Wahl erschien ein Artikel des irischen Schriftstellers Colm Toibin mit dem Titel  "Wir alle haben diesen Zorn".  (F.A.Z vom 25. 10.2008) Er vergleicht darin Barak Obama mit einem der bedeutendsten afro-amerikanischen Schriftsteller, James Baldwin, der mit seinem Roman "Go Tell It On The Mountain" berühmt wurde. Gemeinsam haben beide die Religion. In Go tell it on Mountain schreibe Baldwin  "über die Kraft von Gebet und Predigt für eine ansonsten ohnmächtige Gemeinschaft, die den Gottesdienst, im Kontrast zu der harten Außenwelt, als eine Zeit grenzenloser Möglichkeiten empfand. Obama beschreibe in Dreams of my Father. wie er "....wie er in Chicago den Zugang zur Religion fand, wie er von der Geschichte der Kirche der Schwarzen hörte, „der Religion der Sklaven. 

Das Drama "Blues for Mr Charlie", eines meiner Lieblingsbücher,  spielt in den Sechziger Jahren, in der er der Frage nach geht, ob Amerika den Schwarzen die Anerkennung und Würde zuerkennt, die Ihnen zusteht, kulminiert in der Antwort des schwarzen Predigers Meridian, dessen Sohn von einem Weißer ermordet wurde, weil er ihn angeblich beleidigt hat. „You know, for us, it all began with the Bible and the gun. Maybe it will end with Bible and the gun. In diesem Stück Hier hat sich Baldwin doch sehr von der Kraft der Religion abgewahnt. Jedenfalls zweifelt er zunehmends an der Kraft des Gebets.

Nun scheint es 40 Jahre nach der Ermordung Martin Luther Kings einen Präsidenten zu geben, der eine andere Hautfarbe hat, was Hollywood übrigens schon lange thematisiert hat, wenn man z.B.  an die Staffeln 24 und den schwarzen Präsidenten David Palmer ) denkt. Übrigens spielte auch Morgan Freeman bereits den Präsidenten gespielt.

Vor weniger Tagen erschien nun die Neuübersetzung von Baldwins Roman "Giovannis Zimmer" (eng. "Giovanni's Room). Der Roman handelt von David, dem Ich-Erzähler, der allein in Paris zurückbleibt, weil seine Freundin nach Spanien geht, um über eine Hochzeit nachzudenken. Dann trift er Giovanni, bei dem er einzieht. Dann kehrt Hella, seine Freundin, zurück: er muss ich von Giovanni trennen, und lässt sich auf eine neue Beziehung mit Jacques ein. Dann erfährt er, dass Giovanni von Guilllaume, in dessen Bar arbeitet und in beide sich kennengelernt haben, gefeuert wurde. Am Ende ermordert Gionanni den Barbesitzer Gulliaume und wird am Ende exekutiert. David bleibt mit der Erinnerung und seiner Schuld zurück. "Verstörend und betörend" bezeichnet Andreas Platthaus den Roman, ist aber nicht vollständig mit der Übersetzung einverstanden. (in der F.A.Z. v. April 2020)

Im Jahre 2018 erschien die Verfilmung von Baldwins Roman "If Beale Street could talk". Er spielt in New York, aber Baldwin stammt aus dem Song von W.C Handy. Beale Street in Memphis sei damals zu einer Metapher "...für das harte Los der Afroamerikaner geworden. "Jeder in Amerika geborene Schwarze ist in der Beale Street, ist im Schwarzenviertel irgendeiner amerikanischen Stadt geboren, ob in Jackson, Mississippi, oder in Harlem in New York", so Marietta Steinhart in der F.A.Z v. 6 März 2019.



Hier noch ein paar Clips zum Werk von James Baldwin.


Samstag, April 25, 2020

Corona Chronicles - 20.April -30.04.2020

Samstag, 25. April 2020

Großbritannien: Ähnlich wie in den USA scheinen Menschen mit Migrationsvordergrund (D. Hayali], ein größeres Risiko zu haben, da es überproportional viele Corona-Infizierte gäbe. Siehe Artikel Risikofaktor Migrationshintergrund (ebd.).  Warum seien Menschen ethnischer Herkunft, die Bame-Gruppe [Bame = Black, Asian and minority Ethnic] so viel gefährdeter? Dazu gebe es unterschiedliche Meinungen. Einige meinten es sei offener oder versteckter Rassismus, weil sie z. B. häufiger an die Front gesetzt werden, so Omar Kahn. Er sehe Anzeichen von Diskriminierung. Erschwerend käme auch hinzu, dass Krankheiten, die Genesung erschweren. Diabetes, Schlaganfälle usw. würden unter Menschen südasiatischer und afrokaribischer Herkunft häufiger auftreten. "Co-morbidities could certainly play a role. The black population, where the discrepancy appears to be greatest, is particularly afflicted with hypertension. Diabetes is three-fold higher in this ethnic group. Both of those conditions will increase your risk of death once you’ve got Covid."  Why are people from BAME groups dying disproportionately, asks Nishi Chaturvedi in:  The Guardian Wed 22 April 2020. Auch für ihn läge der Grund in den erschwerten Lebensbedingungen. "Ethnic minorities are over-represented in high-risk occupations, including health workers, in the transport sector and essential shop work. Clearly, there’s a huge amount of heterogeneity, but overall ethnic minorities are more likely to live in deprived, dense, over-crowded urban areas and are more likely to be disadvantaged. In some cases, household composition could play a role, particularly in Asian households where you have multi-generational households living together. " Professor Chaturvedie plädert dafür dieses Problem ernst zu nehmen, das dieses Probleme alle beträfe, insbesondere einer langen Geschichte von "health inequalities".  

Corona - schlimmer als deine Grippe!:  Verschwörungstheorien sind im allgemeinen schwer zu widerlegen, weil Anhänger u.a. so überzeugt sind davon sind, dass keine Fakten ihre Ansicht erschüttern kann. Das trifft auch auf Fake News zu, im Falle von Corona die häufige Ansicht der Virus sei nicht schlimmer als eine Grippe, deshalb seien die Maßnahmen übertrieben. Diese Menschen kann Sibylle Anderl mit ihren Artikel Zehntausende Tote mehr als sonst in der F.A.Z vom 25. April 2020 vermutlich auch nicht überzeugen. Dennoch: Corona sei wesentlich  gefährlicher als eine normale Grippe, auch wenn man nicht zwischen "an-Covid" und "mit-Covid" unterscheide. Laut dem "European Mortality Monitoring Project". Die Sterblichkeitsrate momentan sei fünfzehn Mal so hoch im Vergleich zu den Schwankungen in dieser Zeit.    

Freitag, 24. April 2020 

Der Druck nimmt zu. Immer mehr Stimmen werden laut die Einschränkungen langsam wieder zurückzunehmen. Nach anfänglicher Zustimmung besteht möglicherweise die Gefahr jetzt zu schnell und zu unvorsichtig zu handeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ja momentan öfters im Fernsehen, als man von ihr gewohnt ist. Dabei wurde auch immer wieder auf Länder wie Schweden gezeigt, die die Infektionen auch ohne Kontaktreduzierungen, geschlossene Schule und Geschäfte. Nun meldete N-TV am 21. April 2020, Schwedens Sonderweg sei teuer erkauft. Aktuelle gebe es in Schweden neunmal mehr Tote als in Norwegen.  Der Experte für klinische Epidemiologie von Lungenkrankheiten Bo Lundbäck urteilt: "Wir in Schweden glauben, wir sind besser als die anderen und müssen nicht auf die WHO hören. Das ist dumm."

Montag, 20 April 2020 (updated am 21. April 2020)
Fotos Global Citizens/Youtube/Screen F.A.Z

Kultur: Lady Gaga u.a. "Together at Home". Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche international bekannte Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. "Es war ein ambitioniertes Unterfangen, das die allgegenwärtige Lady Gaga da mit dem Event „One World: Together At Home“ auf die Beine stellte: ein sechsstündiges „Konzert“, in Coronavirus-Zeiten also ein Zusammenschnitt aus Selbstaufnahmen von mehr als hundert Promis – Musiker, Schauspieler, Sportler, Talkstars", kommentiert Nina Rehfeld in auf faznet.de am 20. April 2020.

Eigentlich sollte es so etwas wie die Neuauflage des Live-Aid Konzert aus dem Jahr 1985 erinnern. Allerdings konnte dieses Konzert Live Aid nicht das Wasser reichen. "Remember 1985’s Live Aid, held to raise money for the famine in Ethiopia? That international telethon provided one of Queen and Freddie Mercury’s most legendary performances. This downer, however, didn’t have half its energy", kommentierte Johnny Oleksinski am 19. April 2020 der New York Post. "Lousy 'One World together at Home' concert made us feel worse."

Etwas positver sieht Sandra Gonzales (Sandra Gonzales auf CNN vom 21. April 2020."The "stay at home" TV special has become something of a subgenre amid the coronavirus pandemic and proving a solid performer for networks. 

Auf der anderen Seite stand das weltweit gestreamte Konzert,  im Schatten der aktuellen Statistik über die aktuellen Todesfälle, die an diesem Tag noch so hoch waren. Ebenso wurde bemängelt, dass weder Präsident Trump noch die Politik insgesamt zum Thema gemacht wurde..

Wie man das Konzert im Gesamten bewerten will, so halte ich persönlich die Idee von Lady Gaga als als immens wichtig, weil es ja in erster Linie eine Danksagung an alle Helfer, Sicherheitskräfte, Klinikpersonal und viele andere, die weltweit gegen die Verbreitung des Virus kämpfen. 
Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.






Thema USA: Ist China doch Schuld am Ausbruch von Corona? Stamme das Virus aus deinem Labor und wurde nicht von Tiere auf Menschen übertragen?

Das jedenfalls glaubt Donald Trump und droht massive Vergeltungsmaßnahmen an, sollte sich das als wahr herausstellen. (F.A.Z v. 20. April 2020). Hat China die Anzahl der Todesfälle geschönt? Laut der Plattform Statista vom 19. April 2020 hatte China Infizierte 4636 und Todesfälle, verglichen mit aktuell 770.564 bestätigte Infektionen und 41.114 Todesfälle laut Google, abgerufen vom 20. April 2020.  Die werde allerdings vom Direktor des betreffenden Labors bestritten.  (Kenneth Garger, in der nypost.com v. 19. April 2020).

In den USA werden zunehmend Stimmen laut die Stay-at-home Stragegie in einigen Bundesländer aufzuheben. Donald Trump ermutigte die Menschen zu protestieren. "You are allowed to protest....Some [Governers] have gone too far, Some of the things that happened are maybe not so appropriate”, wird Trump zitiert. (Tamar Lapin, in: nyorkpost.com vom 19. April 2020). Siehe auch den Artikel Wahlkampf mit dem Virus in der Süddeutsche Zeitung vom 19. April 2020.

In der F.A.Z. vom 20. April 2020 überschrieb Majid Sattar seinen Artikel mit Angefeuert vom Präsidenten und wies auf den immensen Druck hin dem sich die Gouverneure jetzt ausgesetzt seien. Trump spiele  spiele ein doppeltes Spiel, weil er zuvor den Gouverneuren erlaubte eigene Entscheidungen für ihr Bundesland zu treffen. Laut Spiegel online zettle er Kleinkriege an. Streit mit China und der WHO, und jetzt die Gouverneure, meist demokratisch, denen er die Schuld zuschiebe. (Spiegel Online v. 20. April 2020).

Thema: Einschränkung der Grundrechte: In Deutschland wird die Diskussion über die Eingriffe des Staates in die persönlichen Freiheitsrechte schärfer. Demonstrationen in Berlin und Mainz wurden von der Polizei aufgelöst. In Stuttgart durfte demonstriert werden. (Spiegel Online). Die der  F.A.Z  von heute kann man lesen: Proteste in ganz Deutschland über die Demonstrationen. "Gegenstand der Demonstration [in Berlin] war die Sorge der Teilnehmer vor Grundrechts.-beschränkungen infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus." Per Eintrag  habe das Bundesverfassungsgericht eine Demonstration in Stuttgart erlaubt.

Der Chef der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl krisierte heute morgen im ZDF Morgenmagazin den Umgang der Regierung mit den Grundrechten, das sei unerhört. Es habe mit Angst zu tun. Bei einem terroristischen Anschlag erhöre man die Sicherheit zum Schutz der Menschen durch die Eingriffe in die Freiheitsrechte, und jetzt bei Corona werden die Maßnahmen Gesundheit der Menschen gerechtfertigt. Er kritisierte zudem das Schweigen der Kirchen zum Verbot von Gottesdiensten. Ein Innenminister misse sich in die Belange der Kirchen ein, wenn er Gottesdienste verbietet. Das widerspreche dem Grundrecht auf Religionsfreiheit. In einem Einspieler wird Bundestagspräsident Schäuble zitiert, der betonte, dass die Maßnahmen mit dem Grundgesetz vereinbar seien. Prantl widersprach. "Grundrechte heißen Grundrechte, weil sie gelten."   Sie müssen auch in katastrophalen Verhältnissen gelten, mein Prantl.

Kultur: Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.

Freitag, April 17, 2020

Great Britain: Brexit Reloaded

Großbritannien verließ die EU

Großbritannien hat im Januar 2020 offiziell die Europäische Union verlassen, nach monatelangen zähen Verhandlungen und mehrere Abstimmungen im englischen Unterhaus über Back Stop, No Deal oder andere Ausstiegsszenarien.  Premierministerin Theresa May trat zurück, nachdem sie mehrere Abstimmungsniederlagen erlitten hatte. Aber auch ihrem Nachfolger Boris Johnson ging es nicht anders. Aber da er die Neuwahlen im Herbst 2019 deutlich gewinnen konnte, war der Ausstieg definitiv.

Am 23. Juni 2017 hatte ich einen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über Twitter gepostet, den ich jetzt zufällig wieder fand, als ich meinen Twitter Account erneut aktivierte. Der Artikel stammte von Gina Thomas und hatte die Überschrift. "Deine Mutter ist ein harter Brexit" , F.A.Z vom 22. Juni 2019. Sie berichtete, dass neun britische Autoren Monologe zum Brexit im Auftrag des Guardian verfasst sollten. Das Stück sollte nicht länger als 5 Minuten dauern, und die Ursachen und Auswirkungen des damaligen Referendums zum Brexit thematisieren. Sie wurden anschließend verfilmt. 

Obwohl das Thema "Corona" momentan im Brennpunkt der  Medienberichterstattung in Europa und der ganzen Welt steht - Großbritannien ist ja besonders hart von Covid-19 betroffen - wollte ich diesen Artikel erneut in Erinnerung rufen.


Ein großes Thema waren die Auswirkungen des sogenannten Back Stop auf die Menschen in der nordirischen Provinz. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurden die Vorgänge von bestimmten Typen aus einigen Regionen betrachtet und thematisiert, "von der Angst vor erneuerter Gewalt in Irland über die Einstellung zur Einwanderung in den von der Rezession besonders hart getroffenen Städten Mittel- und Nordenglands bis hin zum schottischen Unabhängigkeitsbegehren", schreibt Gina Thomas.

Hier ein Beispiel der bekannten Schriftstellerin A.L. Kennedy, "Permanent Sunshine", gespielt von Scott Reid. Der Kurzfilm handelt von einem verbitterten jungen Arbeitslosen aus Glasgow, den die Armut zum Flüchtling im eigenen Land gemacht hat. Er zeige sich zunächst als proletenhafter Rüpel im Kapuzenpulli, der die Kamera provozierend auffordert, ihm durch finstere Gassen zu folgen."

    

David Hares "Time to Leave", gespielt von Scott Thomas,steht Kirsten Scott Thomas im Mittelpunkt der Handlung. Aus der Mittelschicht stammend " sie wie jeder andere, den sie kennt, für den Brexit gestimmt, beschwert sich nun aber, dass nichts besser geworden sei. Ihre Gärtner wollten immer nur mit Bargeld entlohnt werden, und die Müllabfuhr komme nur noch alle vierzehn Tage. Sie fragt sich, warum der Zorn geblieben ist, nachdem „wir unser Land zurückbekommen haben“.
 



Hier der Link zu den anderen Brexit Shorts. 

Freitag, Juni 16, 2017

Where To Invade Next: Michael Moore is back

The famous American filmaker on his new One Man Invasion Force

Who does not know Bowling for Columbine or Fahrenheit 9/11. Now Michael Moore is back with his Satire on American Foreigne Policy, which, as he stated, has more wars started than actually ended. So he sets out to invade all on  his own other countries checking out what he can "steal" from them. "Framed as a wry travelogue, the film satirizes U.S. foreign policy with visits to several countries, including France, Finland, and Italy, examining how they deal with economic and social ills experienced Stateside. In other words, instead of waging wars over resources like oil, why not wage them over decent health care and so on."[Deadline Hollywood, Dec 2015]

So learns from the Italians that employees enjoy about 8 weeks paid holidays, or from the Portugese, that Labor Day is a Bank Holiday in Europe, the police does not arrest anybody having and/or using drugs, and that it is wrong and against human dignity to support capital punishment. Slovenia amazes him that the state offers free university education, or that the Finish Education System does entirely without homework, while the French offers their children the best meals for school lunches.


Although it is a bit funny that employees of  small businesses of all things - he visits the company Faber-Castell, which produces pencils (sic!)  - have only one job, he does seem to be surprised about how we're dealing with our past, an aspect which reminded me of Adorno foremost principle of education, "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allersterste Erziehung." [Th. Adorno, Erziehung nach Auschwitz).

At the end visiting the remnants of the Berlin Wall he remembers that most of the ideas he wanted to bring back to America were orginally American ideas. Unfortunately the country seem to have forgotten its own ideals. And the highlight a CEO from Iceland says why she does not want to live in the US.

Sonntag, März 05, 2017

News Reviews Politics

News Reviews Politics

Eine Sammlung aktueller und interessanter Artikel, Kommentar und sonstigen Veröffentlichungen zu Politk und Gesellschaft.  Die jeweils aktuellsten Posts stehen an oberster Stelle.

2. On Barak Obama's Presidency

Manfred Berg writes about the expectations and hope Obama has been confronted with during his 8 years in office, and what he could really achieve as the first Black President. "Mit Barack Obama verbanden die Afroamerikaner große Erwartungen: Er sollte sein Land aus dem Rassismus herausführen. Doch das historische Erbe war stärker." Manfred Berg, No, he couldn't, Die Zeit v. 14. August 2016 Nr. 3.

1. Politiker contra Wissenschaft. 

Am 20. Januar 2017 wurde er offziell in sein Amt eingeführt. Mit seinem Wahlerfolg und seiner Strategie jeglichen Fakten und wissenschaftlichen Theorien zu trotzen  ist seine Haltung auch in Europa immer populärer, auch in Deutschland bezüglich der Flüchtlingefrage. So leugnen nach wie vor eine Vielzahl von amerikanischen Politikern und ein großer Prozentsatz der amerikanischen Bevölkerung den Klimawandel, an dem kein vernünftiger Wissenschaftler mehr zweifelt. (vgl. hierzu das Buch von Lesch, H./Kamphausen, K., Die Menschheit schafft sich ab, 2. Auflage 2017)

In Amerika scheinen nun die Wissenschaftlicher aufgewacht zu sein, wie Christoph Grösser in seinem Artikel Amerikas Wissenschaftler machen mobil - ein Aufstand für die Vernunft ( ) zeigt. Allerdings ist dies nicht nur seit  Donald Trump so. Schon seit langem hat die Wissenschaft einen schweren Stand. Er schreibt: "Zwei Drittel der Amerikaner, das hat eine Umfrage 2011 gezeigt, können keinen lebenden Wissenschaftler namentlich benennen. Das Vertrauen in die Wissenschaft scheidet sich nicht entlang der Parteilinien, wie eine oberflächliche Betrachtung vielleicht nahelegt, sondern eher entlang des sozialen Grabens, der durchs Land läuft: Unter den reichsten 25 Prozent der Menschen, das ergab eine Untersuchung der National Science Foundation, hat immerhin die Hälfte Vertrauen in Wissenschaftler, bei der niedrigsten Einkommensgruppe sind es nur 33 Prozent. Aus diesem Wählerreservoir hat Donald Trump geschöpft." (ebd.) 

Freitag, März 03, 2017

American Politics

The Political System of the United States

Ein gutes Heft zur Einführung in die Grundlagen der amerikanischen Verfassung, Gewaltenteilung und Wahlsystem der USA. Die Inormationen werden herausgegeben von Bundeszentrale für politische Bildung. Siehe: Heft 283 (Online-Ausgabe) & Heft 320  (Neuausgabe als pdf)


 
 

"Die Vereinigten Staaten von Amerika: Vorbild für die einen, Feindbild für die anderen, insbesondere seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Kaum eine andere Nation vermag es, die Gemüter so intensiv zu vereinen oder zu spalten. Und die USA sind das Land der Superlative und Extreme: 50 Staaten auf über neun Millionen Quadratkilometern Fläche, über 310 Millionen Bürgerinnen und Bürger, das größte Verteidigungsbudget der Welt, der höchste CO2-Ausstoß gemessen an der Anzahl der dort lebenden Menschen, die meisten Milliardäre im weltweiten Vergleich bei einer der höchsten Armutsraten der westlichen Welt." Weitere Infos über Amerika unter der Bundeszentrale für politsche Bildung online. [mehr...]

Donnerstag, März 02, 2017

English Studies: Movies on political issues - Diana

Diana

 A new  movie about called "Diana" about Princess Diana's life, directed by Oilver Hirschbiegel, has just been released starring Naomi Watts. Died in a car accident in August 1997 her life and her tragedy has never stopped  to fascinate peple around the world as well as leading to a never ending story about conspiracies. Even last December The Metropolitan Police stated that the SAS had never had a role in her accident. [for more see the BBC News, also The Mail online and Spiegel online]

 Diana died in a terrible accident in Paris in August 1997. The reaction of the Royal Family led to a constitutional crisis in Great Britain.Today though is more popular than ever before among the British people. In 2006 Helen Mirren starred as the Queen in a fantastic movie on the events in that week compelleing The Queen to give an unprecedented live address to her People.



Monika Ali, Untold Story, A Novel, 2011.
What would happen if Diana just faked her death in the accident to get away from her public life? In Monika Ali's fairy tale Diana lives a secret life in the American Midwest. Ali asks whether Diana would have had the chance to lead a happy life. Review in The Guardian by Joanna Briscoe Benedicte Page and Helen Pidd Diana, Princess of Wales inspires Monica Ali's latest novel

Novels on Multiculturalism in Great Britain.

Novels about Multiculturalism in Great Britain

Zadie Smith, London NW (2014) Zadie Smith is besides Andrea Levy and Monika Ali a leading writer about multi-cultural issues in today's Britain. See Review in die ZEIT, Ijoma Mangold "Ein Buch kalt wie Marmor".

Zadie Smith: White Teeth (2000). "White Teeth is a 2000 novel by the British author Zadie Smith. It focuses on the later lives of two wartime friends—the Bangladeshi Samad Iqbal and the Englishman Archie Jones, and their families in London."  [Source: White Teeth. (2014, January 17). In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 17:42, March 26, 2014 

See also: Sigrid Löffler, "Die neue Weltliteratur und ihre Erzähler, München 2013. 

The Novelist Monika Ali, famous writer of the novels Brick Lane and Untold Story speeks about immigration Britishness.