Samstag, April 25, 2020

Corona Chronicles - 20.April -30.04.2020

Samstag, 25. April 2020

Großbritannien: Ähnlich wie in den USA scheinen Menschen mit Migrationsvordergrund (D. Hayali], ein größeres Risiko zu haben, da es überproportional viele Corona-Infizierte gäbe. Siehe Artikel Risikofaktor Migrationshintergrund (ebd.).  Warum seien Menschen ethnischer Herkunft, die Bame-Gruppe [Bame = Black, Asian and minority Ethnic] so viel gefährdeter? Dazu gebe es unterschiedliche Meinungen. Einige meinten es sei offener oder versteckter Rassismus, weil sie z. B. häufiger an die Front gesetzt werden, so Omar Kahn. Er sehe Anzeichen von Diskriminierung. Erschwerend käme auch hinzu, dass Krankheiten, die Genesung erschweren. Diabetes, Schlaganfälle usw. würden unter Menschen südasiatischer und afrokaribischer Herkunft häufiger auftreten. "Co-morbidities could certainly play a role. The black population, where the discrepancy appears to be greatest, is particularly afflicted with hypertension. Diabetes is three-fold higher in this ethnic group. Both of those conditions will increase your risk of death once you’ve got Covid."  Why are people from BAME groups dying disproportionately, asks Nishi Chaturvedi in:  The Guardian Wed 22 April 2020. Auch für ihn läge der Grund in den erschwerten Lebensbedingungen. "Ethnic minorities are over-represented in high-risk occupations, including health workers, in the transport sector and essential shop work. Clearly, there’s a huge amount of heterogeneity, but overall ethnic minorities are more likely to live in deprived, dense, over-crowded urban areas and are more likely to be disadvantaged. In some cases, household composition could play a role, particularly in Asian households where you have multi-generational households living together. " Professor Chaturvedie plädert dafür dieses Problem ernst zu nehmen, das dieses Probleme alle beträfe, insbesondere einer langen Geschichte von "health inequalities".  

Corona - schlimmer als deine Grippe!:  Verschwörungstheorien sind im allgemeinen schwer zu widerlegen, weil Anhänger u.a. so überzeugt sind davon sind, dass keine Fakten ihre Ansicht erschüttern kann. Das trifft auch auf Fake News zu, im Falle von Corona die häufige Ansicht der Virus sei nicht schlimmer als eine Grippe, deshalb seien die Maßnahmen übertrieben. Diese Menschen kann Sibylle Anderl mit ihren Artikel Zehntausende Tote mehr als sonst in der F.A.Z vom 25. April 2020 vermutlich auch nicht überzeugen. Dennoch: Corona sei wesentlich  gefährlicher als eine normale Grippe, auch wenn man nicht zwischen "an-Covid" und "mit-Covid" unterscheide. Laut dem "European Mortality Monitoring Project". Die Sterblichkeitsrate momentan sei fünfzehn Mal so hoch im Vergleich zu den Schwankungen in dieser Zeit.    

Freitag, 24. April 2020 

Der Druck nimmt zu. Immer mehr Stimmen werden laut die Einschränkungen langsam wieder zurückzunehmen. Nach anfänglicher Zustimmung besteht möglicherweise die Gefahr jetzt zu schnell und zu unvorsichtig zu handeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ja momentan öfters im Fernsehen, als man von ihr gewohnt ist. Dabei wurde auch immer wieder auf Länder wie Schweden gezeigt, die die Infektionen auch ohne Kontaktreduzierungen, geschlossene Schule und Geschäfte. Nun meldete N-TV am 21. April 2020, Schwedens Sonderweg sei teuer erkauft. Aktuelle gebe es in Schweden neunmal mehr Tote als in Norwegen.  Der Experte für klinische Epidemiologie von Lungenkrankheiten Bo Lundbäck urteilt: "Wir in Schweden glauben, wir sind besser als die anderen und müssen nicht auf die WHO hören. Das ist dumm."

Montag, 20 April 2020 (updated am 21. April 2020)
Fotos Global Citizens/Youtube/Screen F.A.Z

Kultur: Lady Gaga u.a. "Together at Home". Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche international bekannte Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. "Es war ein ambitioniertes Unterfangen, das die allgegenwärtige Lady Gaga da mit dem Event „One World: Together At Home“ auf die Beine stellte: ein sechsstündiges „Konzert“, in Coronavirus-Zeiten also ein Zusammenschnitt aus Selbstaufnahmen von mehr als hundert Promis – Musiker, Schauspieler, Sportler, Talkstars", kommentiert Nina Rehfeld in auf faznet.de am 20. April 2020.

Eigentlich sollte es so etwas wie die Neuauflage des Live-Aid Konzert aus dem Jahr 1985 erinnern. Allerdings konnte dieses Konzert Live Aid nicht das Wasser reichen. "Remember 1985’s Live Aid, held to raise money for the famine in Ethiopia? That international telethon provided one of Queen and Freddie Mercury’s most legendary performances. This downer, however, didn’t have half its energy", kommentierte Johnny Oleksinski am 19. April 2020 der New York Post. "Lousy 'One World together at Home' concert made us feel worse."

Etwas positver sieht Sandra Gonzales (Sandra Gonzales auf CNN vom 21. April 2020."The "stay at home" TV special has become something of a subgenre amid the coronavirus pandemic and proving a solid performer for networks. 

Auf der anderen Seite stand das weltweit gestreamte Konzert,  im Schatten der aktuellen Statistik über die aktuellen Todesfälle, die an diesem Tag noch so hoch waren. Ebenso wurde bemängelt, dass weder Präsident Trump noch die Politik insgesamt zum Thema gemacht wurde..

Wie man das Konzert im Gesamten bewerten will, so halte ich persönlich die Idee von Lady Gaga als als immens wichtig, weil es ja in erster Linie eine Danksagung an alle Helfer, Sicherheitskräfte, Klinikpersonal und viele andere, die weltweit gegen die Verbreitung des Virus kämpfen. 
Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.






Thema USA: Ist China doch Schuld am Ausbruch von Corona? Stamme das Virus aus deinem Labor und wurde nicht von Tiere auf Menschen übertragen?

Das jedenfalls glaubt Donald Trump und droht massive Vergeltungsmaßnahmen an, sollte sich das als wahr herausstellen. (F.A.Z v. 20. April 2020). Hat China die Anzahl der Todesfälle geschönt? Laut der Plattform Statista vom 19. April 2020 hatte China Infizierte 4636 und Todesfälle, verglichen mit aktuell 770.564 bestätigte Infektionen und 41.114 Todesfälle laut Google, abgerufen vom 20. April 2020.  Die werde allerdings vom Direktor des betreffenden Labors bestritten.  (Kenneth Garger, in der nypost.com v. 19. April 2020).

In den USA werden zunehmend Stimmen laut die Stay-at-home Stragegie in einigen Bundesländer aufzuheben. Donald Trump ermutigte die Menschen zu protestieren. "You are allowed to protest....Some [Governers] have gone too far, Some of the things that happened are maybe not so appropriate”, wird Trump zitiert. (Tamar Lapin, in: nyorkpost.com vom 19. April 2020). Siehe auch den Artikel Wahlkampf mit dem Virus in der Süddeutsche Zeitung vom 19. April 2020.

In der F.A.Z. vom 20. April 2020 überschrieb Majid Sattar seinen Artikel mit Angefeuert vom Präsidenten und wies auf den immensen Druck hin dem sich die Gouverneure jetzt ausgesetzt seien. Trump spiele  spiele ein doppeltes Spiel, weil er zuvor den Gouverneuren erlaubte eigene Entscheidungen für ihr Bundesland zu treffen. Laut Spiegel online zettle er Kleinkriege an. Streit mit China und der WHO, und jetzt die Gouverneure, meist demokratisch, denen er die Schuld zuschiebe. (Spiegel Online v. 20. April 2020).

Thema: Einschränkung der Grundrechte: In Deutschland wird die Diskussion über die Eingriffe des Staates in die persönlichen Freiheitsrechte schärfer. Demonstrationen in Berlin und Mainz wurden von der Polizei aufgelöst. In Stuttgart durfte demonstriert werden. (Spiegel Online). Die der  F.A.Z  von heute kann man lesen: Proteste in ganz Deutschland über die Demonstrationen. "Gegenstand der Demonstration [in Berlin] war die Sorge der Teilnehmer vor Grundrechts.-beschränkungen infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus." Per Eintrag  habe das Bundesverfassungsgericht eine Demonstration in Stuttgart erlaubt.

Der Chef der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl krisierte heute morgen im ZDF Morgenmagazin den Umgang der Regierung mit den Grundrechten, das sei unerhört. Es habe mit Angst zu tun. Bei einem terroristischen Anschlag erhöre man die Sicherheit zum Schutz der Menschen durch die Eingriffe in die Freiheitsrechte, und jetzt bei Corona werden die Maßnahmen Gesundheit der Menschen gerechtfertigt. Er kritisierte zudem das Schweigen der Kirchen zum Verbot von Gottesdiensten. Ein Innenminister misse sich in die Belange der Kirchen ein, wenn er Gottesdienste verbietet. Das widerspreche dem Grundrecht auf Religionsfreiheit. In einem Einspieler wird Bundestagspräsident Schäuble zitiert, der betonte, dass die Maßnahmen mit dem Grundgesetz vereinbar seien. Prantl widersprach. "Grundrechte heißen Grundrechte, weil sie gelten."   Sie müssen auch in katastrophalen Verhältnissen gelten, mein Prantl.

Kultur: Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.

Mittwoch, April 22, 2020

News Snippets April 2020

Eine kleine Sammlung von Zitaten, Ideen und Ereignissen, die ich im Laufe der Zeit sammle. 

Angela Merkel: "Öffnungsdiskussionsorgien". [Quelle: Der Tagesspiegel  v. 20. April 2020]

Dunja Hayali: "Migrationsvordergrund" [Quelle: DIE ZEIT v. 16. April 2020]. Diesen Ausdruck werde ich in Zukunft verwenden.

Sonntag, April 19, 2020

Corona: Leben in der Krise 2 - Corona als Chance?

Versöhnung mit der Umwelt?

In einem früheren Post  schrieb ich über die Möglichkeit angesichts der Kontaktsperren bzw. Kontakttreduktionen die Zeit zu Hause zu nutzen für die persönliche Reflexion durch Besinnung auf das Wesentliche im Leben. Wie kann ich die Krise für nutzen? Welche Chancen eröffnen sich mir durch die erzwungene Einsamkeit? Wie kann ich achtsamer mit mir, den Mitmenschen und der Mitwelt umgehen lernen, durch Nachdenken, Meditation und Selbstreflexion hin zu eine nachhaltigen Lebensstil? Albert Schweitzers Ethik in Bezug auf die Ehrfurcht vor dem Leben kann man u.a. ablesen an seinem Satz: "Ich will leben, in Leben, das leben will". Könnte das eine Erkenntnis der aktuellen Krise sein? Alle Experten sind sich wohl einig, dass die Welt nach Corona nicht mehr die gleiche sein wird. Wird die Menschheit weiterhin solidarisch bleiben? Wird die Welt näher zusammenrücken, weil die Menschen vielleicht erkannt, dass dass die Pandemie nur gemeinsam zu besiegen ist, weil Covid-19 keine Grenzen kennt? Die Krankheit ist in China ausgebrochen, und nach anfänglichem Vertuschen - auch aktuell wohl bei der Zahl der Todesfälle - wurde Hilfe geleistet, jetzt leistet China Hilfe und schickt Schutzkleidung, Masken etc. z.B. in die USA - da sei einmal jenseits der politischen Agenda der Machthaber in China gesagt.

Wird sich diese Erkenntnis auch beim Klimaschutz durchsetzen. Darüber hatte ich ja auch schon geschrieben (s. Post v. 9. April 2020)

Jedenfalls spricht momentan immer noch niemand über die Folgen für die Umwelt. Es scheint, asl ob momentan durch die immensen  Summen, die bereitgestellt werden um Unternehmen - große und kleine, Menschen, die in Kurzarbeit geschickt werden oder gar ihren Arbeitsplatzt verlieren. Wird nach der Krise noch stärker um Ökonomie als Ökologie gehen? Der Druck wird weltweit größer, Wirtschaft und Industrie wieder hoch zufahren.

Momentan sieht es ja gut aus - kein Lärm auf den Straßen, weniger Abgase, niedrigere Energieverschwendung, z.B. durch den Luftverkehr,  insgesamt ein entschleunigteres Leben? In China sei der Ausstoß der Klimagase um ein Viertel gesunken, in Deutschland werden wohl die Klimaziele erreicht.

 Ist die Versöhnung mit der Natur doch möglich?, fragt Petra Pinzler (in: DIE ZEIT  v. 16. April 2020). Natürlich, jeder Todesfall durch den Virus ist einer zuviel. Aber wie viele Menschen werden in Zukunft ihr Leben verlieren, wenn wir nicht gegensteuern um die globale Erwärmung zu verhindern? Das genau war ja das Anliegen von Greta Thunberg und der Fridays-for-Future Bewegung. Welche Folgen wir das Ende der Pandemie für die Umweltpolitik und den Klimaschutz haben? Werden wir den Umweltschutz ganz aus den Augen verlieren, wenn die meisten Ökonomen von der Politik fordern "die Wirtschaft schon bald wieder ankurbelt, um die Folgen der Krise zu überwinden? Die Autorin erinnert in diesem Zusammenhang an die Dystopie, der Amerikaner David-Wallace Wells in seinem Buch "Die unbewohnbare Erde" beschreibt.



Allerdings glaube Robert Habeck nicht an einen Katharsis Effekt.""In dem Maße, in dem wir die Krise in den Griff bekommen, werden die Debatten wiederkommen, nur in einem grelleren Licht und einer größeren Wucht", zitiert Petra Pinzler der Grünenchef. 

Warten wirs ab.

Samstag, April 18, 2020

Corona Chronicles - 10.-19.April 2020

Samstag, 18. April 2020 - Questa e la vera acqua santa (Papst Franziskus)

Papst Franziskus: das neue Weihwasser:  Das sind ja ausnahmsweise gute Nachrichten in den Zeiten der Entbehrungen - wir dürfen nicht zur Arbeit gehen, müssen soziale Kontakte reduzieren, - ok, in die Baumärkte dürfen wir schon -  und sind gezwungen die eigene Wohnung, das eigene Heim zum Home Office (???), also zum eigenen "Innenministerium" (im Deutschen schreibt man es Homeoffice, international nennt das "Fernseharbeit"😀 - teleworking ) zu machen.

Da kommt ja die Nachricht, Whisky sei das eigentliche "Weihwasser", doch gerade recht. Gesagt haben soll des Papst Franziskus, als er am 15. April von Priesteramtskandidaten eine Flasche Whisky überreicht bekam. Es soll die Marke Oban 14  Years gewesen sein. Er bedankte sich mit den Worten "Questa e la vera acqua santa", laut  katholisch.de. Allerdings soll der Vatikan dieses Zitat sofort zensiert haben, laut THE TIMES vom 15. April 2020

Also, genießen wir ein Gläschen "Weihwasser", oder auch zwei, und trinken auf  Papst Franziskus. Na ja vielleicht doch nicht, denn wir sollten gemäß dem englischen Theologen John Henry Newman, zuerst auf  das Gewissen, und dann auf den Papst. "I toast the Pope, but I toast conscience first".

Also dann:

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Anmerkung. Mit desem Satz beendete er seinen Brief an den Herzog von Norfolg mit den Worten: "I add one remark. Certainly, if I am obliged to bring religion into after-dinner toasts, (which indeed does not seem quite the thing) I shall drink—to the Pope, if you please,—still, to Conscience first, and to the Pope afterwards.". [Source: Newman Reader ]. Übrigens heißt Whisky in der gälischen Sprache Uisge Beatha und bedeutet übersetzt Water of Life = Lebenswasser, also haben Weihwasser und "Lebenswasser" - seelische und physische Gesundheit, in Zeiten von Corona ganz wichtig - Gemeinsamkeiten. Also glauben wir einfach Papst Franziskus.

Freitag, 17. April 2020

Heute nur eine kleine kleine Presseschau von heute, meist bezogen auf die Frankfurter Allgemeine Zeit vom 17. April 2020.

Inland: Der Druck auf die Regierungen -. Bund und Länder - endlich einen Fahrplan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen und mögliche Öffnungen für diverse Geschäfte. Dabei wir auch immer wieder der Zusammenhang mit Einschränkungen der Grundrechte durch die Politik thematisiert. So argumentiert Reinhard Müller (Schonräume schützen), bisher herrschte eine große Akzeptanz in der Bevölkerung. Es dürfe auch kein komplettes Versammlungsverbot geben. 

Erste Änderungen wurden ja am Mittwoch, 15. April 2020, beschlossen. Momentan seien vor allem die Kirchen darüber sehr enttäuscht, weiterhin keine Gottesdienste anbieten zu können, vor allem weil es ja um einen pastoralen Auftrag und Seelsorge gehe (Daniel Deckers, Katholiken enttäuscht). Laut Japser von Altenbockum (Wie geht es weiter?") fehle der Politik etwas, nämlich das "Weise-Moment. Er fragt:"Wo ist dieses Moment heute, wo ist Politik, die ein Gefühl des Machbaren vermittelt?. Als Beispiel nennt er die geforderte Tracking-App, die immer noch "Schneckentempo entwickelt werde". Hier habe sich der Datenschutz in sein Gegenteil verkehrt, er schütze nicht, sondern gefährde.

Das Thema Öffnung der Schule nimmt ebenso breiten Raum ein. Siehe Reiner Burger, Timo SteppatWie soll das gehen? und Heike Schmol, Viele Vorschläge, aber wenig Konzepte. Vor allem die schwierige Frage der Kinderbetreuung würden offen gelassen.

Ausland: Der F.A.Z. Leitartikel: Mehr als 22 Millionen Arbeitslose in Amerika binnen vier Wochen schildert die schlimme Lage in den USA. Zudem hat bereits Proteste gegen Ausgangssperren gegeben.  Friederike Böge, Majid Sattar, Suche nach Ablenkung. Die Auffassung, dass das Virus Chinas eigenen Labors stamme,  werde immer noch verbreitet, vor allem von Fox News.. Neben den afroamerikanischen und spanisch sprechenden Bevölkerung seien vom Corona Virus betroffen. In der Reservaten sei es besonders schlimm, schreibt Christiane Heil (Vielen bleiben nur Gebete und Salbei). Zudem gehe in den Reservaten das Geld aus.         


Donnerstag, 16. April 2020

Kurzer Nachrichtenüberblick: Gestern fand die langerwartete Konferenz der Kanzlerin Angela Merkel und den Länderchef statt, um eine mögliche Lockerung und Ausstiegsszenarien zu besprechen. "Bund und Länder für geringe Lockerungen", meldet die F.A.Z vom 16.April 2020. Kleinere Läden, Bibliotheken, Zoos und botanische Gärten wieder offen stehen, aber unter den bisherigen Hygienebedingungen. Schulen bleiben wohl bis zum 2. Mail geschlossen. Es gibt also ein bisschen mehr Klarheit. Siehe dazu auch "Wann Schulen und Kitas wieder öffnen" auf faznet.de vom 16. April 2020. Kitas bleiben weiter geschlossen. Grundsätzlich herrsche Einigkeit über die Reihenfolge, jedoch mit einigen Unterschieden. In Baden-Württemberg soll der Unterricht am 4. Mail beginnen, stark eingeschränkt und erst mal nur für Prüfungsklassen.

14. April 2020 - Ostern, und was kommt danach?  

Ein gewöhnliches und auch bisher einmaliges Ostern im Jahre 2020 ist vorbei. Das Wetter meinte es doch gut mit. Viele Menschen in Deutschland konnten ihren Wohnungen verlassen und draußen die warme Frühlingssonne genießen. Die meisten hielten sich auch an die Restriktionen. Allerdings wurde nirgends Entwarnung gegeben, auch sich die Ansteckungsszahlen in Deutschland nur noch alle 18,1 Tagen verdopple, wie es gestern hieß.

Dennoch, die Lage ist nach wie vor angespannt. Kein Wissenschaftler oder Politiker wagt dazu, wenn die Krise vorbei sein wird. Der Druck auf ein mögliches Ausstiegszenario für die Zeit nach dem Lock-Down wird täglich größer. Mehr und mehr Stimmen sprechen sich einen Plan für den Ausstieg aus der Krise, denn die Lockerung der aktuellen strengen Bestimmungen von der Politik verordnete  Eindämmung der Ansteckungsgefahr "wird absehbar schwieriger als das abrupte Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens". (Jv.Altenbockum in der F.A.Z vom 14. April 2020). Besonders Armin Laschet hat immer wieder gefordert, man brauche eine Exitstrategie. Erneut  betonte er die Notwendigkeit es Fahrplans. (F.A.Z 14. April 2020).

Die politische Debatte über eine Lockerung der getroffen Maßnahmen rückt mehr und mehr in den Focus der Politik. Einen ersten zu einem Ausstieg, vorgelegt von Wissenschaftlicher der Leopoldina mit dem Titel Die Krise nachhaltig überwinden am Wochenende veröffentlicht. Unter anderen werde vorgeschlagen teilweise die Schulen und den Einzelhandel wieder zu öffnen. (F.A.Z. v. 14. April 2020). Die Eingriffe des Staates in die Grundrechte seien gewaltig, und auch nachvollziehbar. Deshalb sei es aber "...geboten, über Alternativen und Lockerungen nachzudenken, ohne das Schutzziel aus den Augen zu verlieren. Alle Maßnahmen müssten verhältnismäßig sein. Das betreffe ganz besonders die Schulen. Sie sollten langsam wieder geöffnet werden. (Der lange Weg zurück, F.A.Z v. 14. April 2020).

   
Weitere interessante Artikel der heutigen Ausgabe der F.A.Z. .
"Wir geben in keiner Weise Entwarnung",   eine Interview mit dem Präsidenten der Leopoldina Georg Haug. Er empfiehlt eine schrittweise Lockerung, aber ohne auf Schutzmaßnahmen zu verzichten - Masken, Abstand-Halten, Mund-Nasen-Schutz. Kleinere Veranstaltungen und das Öffnen von Gastronomie könne man sich vorstellen. In dem Artikel   

In seinem Artikel "Es ist die Hölle" berichtet Majid Sattar, nach New York sei Chicago der nächste Hotspot in den USA.

Danone Chef warnt vor Hungernöten. Der Mangel an Lebensmittel vor allem in den Entwicklungsländern werde verheerende Folgen haben. Man müsse sich mehr um nachhaltige Ziele kümmern.

Interessant auch das Interview mit Oliver Steil, Vorstandschef von Teamviewer. Teamviewer scheint von der Krise zu profitieren.

Freitag, April 17, 2020

Great Britain: Brexit Reloaded

Großbritannien verließ die EU

Großbritannien hat im Januar 2020 offiziell die Europäische Union verlassen, nach monatelangen zähen Verhandlungen und mehrere Abstimmungen im englischen Unterhaus über Back Stop, No Deal oder andere Ausstiegsszenarien.  Premierministerin Theresa May trat zurück, nachdem sie mehrere Abstimmungsniederlagen erlitten hatte. Aber auch ihrem Nachfolger Boris Johnson ging es nicht anders. Aber da er die Neuwahlen im Herbst 2019 deutlich gewinnen konnte, war der Ausstieg definitiv.

Am 23. Juni 2017 hatte ich einen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über Twitter gepostet, den ich jetzt zufällig wieder fand, als ich meinen Twitter Account erneut aktivierte. Der Artikel stammte von Gina Thomas und hatte die Überschrift. "Deine Mutter ist ein harter Brexit" , F.A.Z vom 22. Juni 2019. Sie berichtete, dass neun britische Autoren Monologe zum Brexit im Auftrag des Guardian verfasst sollten. Das Stück sollte nicht länger als 5 Minuten dauern, und die Ursachen und Auswirkungen des damaligen Referendums zum Brexit thematisieren. Sie wurden anschließend verfilmt. 

Obwohl das Thema "Corona" momentan im Brennpunkt der  Medienberichterstattung in Europa und der ganzen Welt steht - Großbritannien ist ja besonders hart von Covid-19 betroffen - wollte ich diesen Artikel erneut in Erinnerung rufen.


Ein großes Thema waren die Auswirkungen des sogenannten Back Stop auf die Menschen in der nordirischen Provinz. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurden die Vorgänge von bestimmten Typen aus einigen Regionen betrachtet und thematisiert, "von der Angst vor erneuerter Gewalt in Irland über die Einstellung zur Einwanderung in den von der Rezession besonders hart getroffenen Städten Mittel- und Nordenglands bis hin zum schottischen Unabhängigkeitsbegehren", schreibt Gina Thomas.

Hier ein Beispiel der bekannten Schriftstellerin A.L. Kennedy, "Permanent Sunshine", gespielt von Scott Reid. Der Kurzfilm handelt von einem verbitterten jungen Arbeitslosen aus Glasgow, den die Armut zum Flüchtling im eigenen Land gemacht hat. Er zeige sich zunächst als proletenhafter Rüpel im Kapuzenpulli, der die Kamera provozierend auffordert, ihm durch finstere Gassen zu folgen."

    

David Hares "Time to Leave", gespielt von Scott Thomas,steht Kirsten Scott Thomas im Mittelpunkt der Handlung. Aus der Mittelschicht stammend " sie wie jeder andere, den sie kennt, für den Brexit gestimmt, beschwert sich nun aber, dass nichts besser geworden sei. Ihre Gärtner wollten immer nur mit Bargeld entlohnt werden, und die Müllabfuhr komme nur noch alle vierzehn Tage. Sie fragt sich, warum der Zorn geblieben ist, nachdem „wir unser Land zurückbekommen haben“.
 



Hier der Link zu den anderen Brexit Shorts. 

Corona Chronicles - Photograpic Tales from the Exile

7. "Questa e la vera acqua santa  - Das neue Weihwasser




6. Possibilities


"I  dwell in in possibilty"
Emily Dickinson" 

5.  ....til dawn.


"This morning is what it is because you were what you were yesterday. 
Be what you should be today so that you can be what you want to become tomorrow."



4. From dusk......


"Each morning sees some task begin, Each evening sees it close; 
Something attempted, something done, Has earned a night's repose."
(Henry Wadsworth Longfellow)



3. Just another Morning




2. Evening consolation



"If times get rough and darkness come turn to the Comfort of Philosophy and a good friend." 
(Anonymous) 

1. Enjoying life and listen to nature 


      

Culture News: Neues Literatur, Kunst und Musik I - April 2020

Nachrichten aus Literatur, Kultur und  Musik

In dieser neue Reihe soll es um Informationen, Tipps und Hinweise über alle Aspekte des kulturellen Lebens gehen. Die Auswahl der Thema ist selbstverständlich eine sehr subjektive.

17. April 2020 - Zum Tod von Lee Konitz 

Lee Konitz, einer der großen "Alten" in der Geschichte des Jazz ist im Alter von 92 gestorben. Er trug dazu bei den Cool Jazz in den 50iger Jahren mit dem Album "Subconscious-Lee"  Berühmt machte ihn  die Zusammenarbeit mit Miles Davis. So verglich Paul Desmond ihn es sei faszinierend zu beobachten, wie jemand "ein Mobile baut, während er auf einem Artistenfahrrad fährt."  (zit. M. Kunzle, 1988). Er spielte mit Charlie Parker, Charles Mingus, Jerry Mulligan u.v.a zusammen. 1982 spielte eine Duo-Aufnahme mit Albert Mangelsdorff ein.


Sonntag, April 12, 2020

Corona: Leben in der Krise 5 - Ostern

Sonntag, 12. April 2020 - Ostern einmal anders

Ostern ist das wichtigste Fest im liturgischen Jahreskreis der Kirche. Mit der Erinnerung an den Einzug in Jerusalem beginnt die letzte Phase vom Leiden und Sterben Jesu, vermutlich die älteste und erste Quelle mündlicher Überlieferung, bevor die "Zeugen der zweiten Generation" diese und andere Überlieferungen redaktionell überarbeiteten und schriftlich zusammenfassten, in den Evangelien,  beginnend mit Markus, über Matthäus und Lukas zum jüngsten Evangelium des Johannes. Alle vier "Berichte" zeigen erstaunliche Gemeinsamkeiten. Es waren Frauen, die Zeuginnen für die Auferstehung wurden, als sie das leere Grab entdecken (Mt 28,1-8; Mk  16,1-8, LK 24-12 - am Anschluss daran Begegnung der Emmaus-Jünger bei Lk 24-35 und schließlich der für mich ergreifendste Bericht  über die Trauer Maria Magdalenas am Grab Jesu. Er war es der sie zum "Leben" erweckte. Nun ist dieser Mensch tot, und hat ihr neues Leben erneut verloren. Weinend am leeren Grab sitzen, ist sie immer noch verhaftet in der Vergangenheit. Dann plötzlich erkennt Sie Jesus in dem Moment, als sie bei ihren Namen ruft. Auferstanden erkennt, als dieser sie beim Namen ruft und sich ihr zeigte, aber auch sie nicht festzuhalten - "noli me tangere", übersetzt "halte mich nicht fest"!, m.a.W. halte mich nicht fest als der, der ich war. So hat sie erfahren, dass Jesus lebt-


Aber in diesem, Jahr ist Ostern anders. Wir sind notgedrungen sozial distanziert, vermissen die Gemeinschaft und die Begegnung in der Liturgie, der Verkündigung, notgedrungener-weise aufgrund von  Covid-19. Vorm Bildschirm nicht so wunderbar geborgen, überschreibt Hannes Leitlein seiner Artikel (Die Zeit vom 12. April 2020). Für viele Christinnen ist der digital gestreamte Gottesdienst kein wirklicher Ersatz. Es sei eben nicht dasselbe. Im diesem Jahr sei das Ostern der verriegelten Türen für viele nichts. Dabei erinnert der Autor an den schon vor Tagen gespendete Orbi" Segen - ein eindrückliches Bild des Papstes an einem düsteren und regnerischen Tag auf einem menschenleeren Petersplatz. "Deutschland setzt Grundrechte nicht willkürlich aus, sondern allein, um größeren Schaden abzuwenden. Das unterscheidet diesen Rechtsstaat von einer Diktatur, die jetzt schon wieder manche heraufbeschwören", meint Hannes Leitlin. So sehr das jetzt viele Menschen bedauern, obwohl sie die Maßnahmen des Staates durchaus befürworten, um so sehr schmerzen die die ausgefallen Gottesdienste, weil man vielleicht jetzt erst merkt, was da eigentlich verloren geht, und vielleicht verloren gehen könnte, obwohl ja immer weniger Menschen in die Kirche gehen. Verloren gehen könnte, dass Woche für Woche Menschen zusammen kommen, auf der Suche Trost, Gnade, Vergebung. Diese Menschen vertrauen sich guten Mächten an und widmeten sich den Bitten anderer. "Wir teilen sonst oft nicht viel, aber wir teilen unser Innerstes, unsere Verletzlichkeit, Bedürftigkeit, unser Misstrauen und unsere Unzulänglichkeiten. Berührt zu sein ist eben etwas anderes, als berührt zu werden."
Christus ist erstanden - Halleluja

Live Solemn Mass of Easter Sunday and “Urbi et Orbi” Blessing from Vatican | Easter | Pope Francis


 

Freitag, April 10, 2020

Corona: Leben in der Krise 4.2 - Karfreitag: Der Tod Jesu

Freitag, 10. April 2020 - Gedanken zum Karfreitag

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Der Karfreitag als Gedenken des Leidens und Sterbens Jesu fällt quasi aus. wie auch seit Wochen die keine Gottesdienste mehr gehalten werden. Wir müssen zuhause bleiben,  ohne die tragende Gemeinschaft der versammelten Gemeinde. In dieser sozialen Distanz zeigen wir paradoxerweise Solidarität und Nächstenliebe, auch im Leid über bereits gestorbenen Menschen. 

Nach dem Abendmahl. wird Jesus verhaftet, (Joh 18,1-12  und dann dem Hohen Priester geführt Hannas geführt (18,12-27). Hier eine Aufnahme der Leidensgeschichte. gelesen von Ben Becker. 


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Rezitation: Ben Becker / Malerei: Wilhelm Morgner / Musik: Zero Tolerance Band /


In Jesu Tod dürfen wir uns wieder finden und getröstet wissen in unserem persönliche Leid. Aber nicht, weil er "gehorsam war bis zu seinem Tod" oder gestorben sei "für unsere Sünden." Welcher Vater würde das von seinem Sohn verlangen. Jesus "nahm sein Kreuz auf sich, in letzter Konsequenz hinsichtlich seiner Aufgabe, den Menschen wahrhaft zu zeigen wie Gott ist. Letztlich war es seine eigene Entscheidung. Insofern war er sich selbst gehorsam. Darin zeigte er sich zeigte er sich als wahrer Mensch. 

Jesus stirbt auf brutalste und schrecklichste Weise, aber nur noch physisch leidende, denn er weiß Gott =Abba an seiner Seite, auch wenn die Evangelisten Markus und Matthäus ihn am Kreuz hängend beten lassen "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." (MK, 15,34; Mt 27,46)

Dieser Psalm sei nicht nur ein Gebet aus tiefer Leideserfahrung, sondern thematisiere das Thema "Beugung und Erhöhung" als typisches Heilshandeln Gottes (A. Deissler). Es erinnert an die Not Israels im Exil und an den leidenden Gottesknecht bei Jesaja. Dieses Gebet sei Jesu Sterbegebet gewesen, aber sein Schrei wurde erhöht. Aber letztendlich zeigt sich hier das tiefe Vertrauen in seinen Vater. Zu zeigen, wie Gott ist, das war seine Aufgabe in seinen Worten und seinen Taten. Und darauf hat er vertraut. So sagte er in der Bergpredigt: "Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden." (Mt 5,4) und in Kapital 6, ""Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?"Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.....Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.(Mt 6, 24ff.)-26a;

Übrigens taucht im Film "Die Hütte, Eine Wochenende mit Gott" die Theodizeefrage auf, also die Frage, warum Gott das Leid zulasse, auch das Leid seines Sohnes am Kreuz. Die Hauptfigur McKenzie verzweifelt an dem Tod seiner Tochter, wird auch seltsame Weise dann in eine Hütte eingeladen. Dort trifft er auf die Dreifaltigkeit mit Gott in weiblicher Gestalt. Sie antwortet auf diese Frage sinngemäß, "Wir haben es uns nicht einfach gemacht", um ihm dann die Wundmale an ihren Händen zu zeigen. [NB: Dieses Mitleiden scheint ein eher weibliches Prinzip zu sein. So versteh ich die Intention des Film Gottals weiblich, als Mutter, fürsorglich und warmherzig, mitleidend, zu verkörpern. Als McKenzie dem Mörder seine Tochter vergeben soll, braucht er eine starke, väterliche Hand. So begleitet ihn Gott als Vater, als männliches Prinzip.Sie hierzu auch Grüß Göttin


Wenn als Gott seinen Sohn auf die Erde sandte um uns zu zeigen, wie Gott ist, dann kann man sich nur schwer vorstellen, dass Gott seine Tod so wollte. Gerade diese Szene zeigt mehr noch als der Kreuzestod, dass es Jesu eigene Entscheidung. Schließlich hat er ja immer wieder von seinem Leiden gesprochen. Vielleicht kann uns das gerade in der momentanen Krise Trost, Hilfe und Vertrauen sein. Leider sprechen wir Christen dann immer zu schnell von Ostern und scheinen die Geschichte vom Ölberg und den Karfreitag zu vergessen. Hier der Trailer und ein paar Szenen aus dem Film.

      

Zusatz: Über den leidenden Christus fand ich eine interessante Seite mit einem Text von Regina Laube vom März 2020 über den Vergleich Jesus und Buddha  - Der leidende Jesus und der lachende Buddha. Eine Einladung zum interreligiösen Dialog. "Das Kreuz als Symbol des Christentums scheint mehr oder weniger unbeliebt zu sein, auch in unserem abendländisch-christlichen Kulturkreis. Eine gleichmütig lächelnde, wohlgenährte Buddha-Statue als Sinnbild für Gelassenheit ist vergleichsweise deutlich weniger befremdlich als ein Kruzifix", schreit die Autorin. Das war vermutlich bis vor kurzem so, meint Evelyn Finger in DIE ZEIT v.om 8. April 2020. Ohne Karfreitag gebe kein Ostermorgen. Bevor die Auferstehung stattfinden, müssen wir das Leid akzeptieren, unseres als auch das Leid der Welt. Es gehe um "Untergang und Erlösung". " - der Sohn Gottes wird von den Menschen getötet –, doch daraus erwächst ein Neuanfang, schreibt sie. Am Karfreitag gehe Jesu durch den Tod ins Leben. Wir sollten vertrauen, dass der Tod nicht das Letzte ist. Wir Menschen sollen uns dem Tod  stellen, weil es zur Freiheit eines jeden Menschen gehöre. : Auch die Ärzte und das gesamte Pflegepersonal müssten sich dem jeden Tag stellen in Zeiten von Corona. Gegen die Todesangst setze die Bibel etwas Altes entgegen - Glaube, Liebe, Hoffnung - "Dein Wille geschehe"


Ein guter Freund von mir beschreibt das so:

"Jesus rief aus, es ist vollbracht, Buddha rief aus, es ist alles vollbracht, mit mir sind Himmel und Erde und alles darin erleuchtet! Also, wie können wir uns täglich daran erinnern, dass alles vollbracht ist!!!"
Zum Schluss: J.S: Bach Johannes Passion vom 15.3.2020


»Die aktuelle Krise ist eine weltumspannende. Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens stehen unter großer Belastung. Die Menschen haben in Krisen aber stets insbesondere in der Musik Kraft gefunden. Umso wichtiger ist es, dass wir in Zeiten, in denen wir nicht einmal mehr Konzerte veranstalten dürfen, alle Anstrengungen unternehmen, Musik in die Welt zu tragen.« (Kommentar des Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort) 


Corona: Leben in der Krise 4.1 - Karfreitag und das Leid

Freitag, 10. April 2020 - Über das Leid. 

Seit Jahrhunderten gibt es Leid auf der Welt. Menschen sterben, durch Kriege, Hunger, Not und Krankheiten. Aber noch nie wurde das Leid so ins Bewusstsein der Menschen gerückt, wie durch die Pest, die zum Ende des Mittelalters und Beginn der Neuzeit fast ein Drittel der Bevölkerung dahin raffte. Dafür gab es keine Erklärung mehr, keine Verankerung in einem Weltbild, das den Tod letztlich als gegeben hinnahm. Leiden gehörte zum Leben dazu. Mit der Pest wurde dieses Weltverständnis zerstört. Mit den aufkommenden Wissenschaften und in der Folge der Geburtsstunde des modernen Atheismus  die wurde die Frage nach dem Sinn des Leides neu gestellt. 

Eine Antwort versuchte  der deutsche Philosoph G.W. Leibniz zu geben, indem er unterschied zwischen dem Bösen und dem Übel in der Welt. Er versuchte in seinem Essai de Théodicée (1710) eine Antwort auf diese Frage zu geben. Er prägte den Begriff der Theodizee, der Rechtfertigung Gottes angesichts des Leid. Der Hintergrund war das Erbeben in Lissabon im Jahre 1755. Seine Antwort? Es gebe drei Formen des Übel, 1. Metaphysisches Übel; 2. Physisches Übel, 3. moralisches Übel. Es folge Ludwig Feuerbach, der die Religion als Projektion des Menschen sah, die es aufzuheben galt - Homo Homine Deus- der Mensch sei des Menschen Gott. Georg Büchner lässt dann eine seiner Figuren in Dantons Tod sagen. "Warum leide ich? Das ist der Fels des Atheismus." Seither hat uns die Leidfrage nicht mehr losgelassen, ganz besonders im Umgang mit dem Holocaust. Eli Wiesel, der als kleiner Junge im KZ war und überlebte, musste mit ansehen, zusammen mit anderen Häftlingen, wie einige ihrer Leidensgenossen aufgehängt wurden, zusammen mit einem kleinen Jungen, der eine halbe Stunde am Galgen hing, bis er endlich starb. Einer der Zeugen fragte, so Wiesel: "Wo ist Gott?" Die Antwort: "Da hängt er". 


Trotz des Atheismus haben Menschen immer wieder Trost gefunden im Kreuzes Tod Jesu, in der Befreiungstheologie Lateinamerikas - Leonardo Boff sprach zur 500. Jahrestag  der Eroberung Lateinamerikas. Oder in der politischen Theologie der Schwarzen in Amerika, die davon ausgeht, dass Jesus am Kreuz "schwarz" sei. So Countee Cullens Gedicht "The Black Christ", veröffentlicht 1929, oder die Kurzgeschichte von John Henry Clarke "The Boy who painted Christ black. " Der Clip thematisiert die Tradition in den USA. 

Interessanterweise gibt es seit 2006 auch eine Jesusverfilmung mit Jesus als Schwarzer "It's very important because (the film) is going to provide an image of Jesus for African-Americans that is no longer under the control of whites," meint Stephenson Humphries-Brooks. Filmemacher La Marre sagt dazu: "Black people in this country are the only race of people who worship a god outside their own image.....showing Christ as a black man is "the most poignant way to deal with the issue of race in this country because it goes to the heart of how we look at the world." [ CBS New movies about 
Jesus as black, 2006].  Siehe hier den Trailer und ein Video über die Tradition eines schwarzen Christus.


Es erinnert auch an Biographie von Malcom X, als er sich im Gefängnis zum Islam bekehren ließ und zu einem Mitglied der Black Muslim unter Elijah Muhammad wurde. Er assozierte einen weißen Christus mit der Religion des Unterdrückers. Der gleichnamige Film mit Denzel Washingtion basiert auf der Biographie von Malcom X, geschrieben von Alex Hailey. Wie auch immer, der Glaube an Jesus, seinen Tod und Auferstehung war dennoch ein tragendes Element in der Geschichte der Afro-Amerikaner und ihre Erfahrungen von Leid die Jim Crow Gesetze, Rassismus und Diskriminierung bis heute. (Siehe Post vom. 9. April. 2020), Nicht nur während Zeiten der Sklaverei oder oder zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung - die Kirchen und der christliche Glaube waren ja tragende Elemente iin Martin Luther Kings Kampf für Bürgerrechte und Gleichberechtigung. - konnten und können immer noch viele Schwarze mit Jesus identifizieren, 

Aber auch Lateinamerika kennt die Tradition des Black Christ. Hier zwei Beispiele.

Donnerstag, April 09, 2020

Corona: Leben in der Krise 3 - Gründonnerstag

Donnerstag, 9. April 2020

Am Sonntag, 5. April 2020 feierten wir den Beginn der Karwoche mit Jesu Einzug nach Jerusalem. Heute ist Gründonnerstag, die Erinnerung Letzte Abendmahl, einen Tag vor Karfreitag, dem Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde. "Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passahlamm opfern musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passahlamm, damit wir's essen. [...]Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm.Und er sprach zu ihnen: [....] Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt. (LK 22, 7.8; 18.18). Vor allem in der Karwoche wollen Menschen ja gemeinsam das Leiden und den Tod Jesus bedenken und feiern, zusammen als Gemeinde vor Ort und auf der ganzen Welt. Es wird besonders erinnert an die fürsorgliche Haltung Jesu allen Menschen gegenüber, die er zeigte als er seinen Jüngern die Füße wusch. "...da stand er vom Mahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war." (Joh 13, 4f). Jedes Jahr erinnern wir uns an Jesus Leiden im Spiegel unseres eigenen Leids, im persönlichen Leben wie in der ganzen Welt.

Abtei gegründet vom Hl. Columban
im Jahr 563 n. Chr.
Aber die Kirchen werden leer bleiben, keine Gemeinsamkeit, Nächstenliebe durch soziale Distanz. Viele Menschen leiden unter der Isolation, dem Alleinsein durch die Kontaktreduzierung, Menschen sterben an Corona, Angehörige verlieren geliebte Menschen. Welchen Trost können wir aus unserem Leid und dem Leid der Welt ziehen?

Am 1. April schrieb ich in meinem Post Corona als Chance meine Gedanken zum Thema Alleinsein, Isolation, Einsamkeit nieder. Ich wollte zeigen, dass der Rückzug ins Alleinsein, das Zurückgeworfen sein auf sich selbst auch eine Chance, eine Gelegenheit sein kann, sich selbst besser kennen zulernen, jenseits von Hektik und Getriebensein von der Arbeit und Leistungsdruck, gehetzt durch die Welt zu gehen und alles machen zu müssen, weil es Glück verheißt, weil uns täglich in den Medien das Heil versprochen wird, vor allem durch Konsum. Insofern hat sich das Leben  verlangsamt, entschleunigt, auch wenn es für viele Menschen als bedrohlich und angstauslösend  erfahren wird. Experten waren mit Recht vor einer möglichen Überforderung der Eltern, von der Zunahme von Gewalt in Familien, es zu Krisensituationen kommen, angesichts des Leid, dass das Corona-Virus auf der ganzen Welt ausgelöst hat usw..

Viele Religionen sehen so eine Auszeit, einen Rückzug wichtige Aus-Zeit für uns Menschen an. Roger Schütz, der Begründer von Taize nannte das "Kampf und Kontemplation" . Es ist wichtig sich für sich Zeit zu nehmen, sich eine "Wüstenzeit" zu gönnen. Jesus ging in die Wüste um sich seiner Aufgabe zu vergewissern. Dort fand er fastend und betend seine eigentliche Berufung.

Die letzte Einsamkeit in seine Leben fand genau nach dem Abendmal statt. "Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg" (Mk 14,26), in den Garten von Getsemane. Jesus wurde begleitet von Petrus Jakobus und Johannes, die schliefen aber gleich ein und ließen ihn allein. Er aber betete: "Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!." (Mk 14, 36). Was bei Markus hier so nüchtern klingt, zeigt dennoch die größte Krise und die stärksten Zweifel im Leben Jesu. Es ist verständlich, dass er um einen Ausweg bat. Ihr war ja klar, was mit ihm passieren wird. Was aber soll er tun? Weglaufen? Das hätte er im Trubel des Passahfestes in Jerusalem machen können. Aber was wäre dann für ihne geblieben. Diese Entscheidung musste er in dieser Stunde, allein und einsam, treffen, was bedeutet, niemand kann ihm diese Entscheidung abnehmen. Für Eugen Drewermann ist diese Szene noch erschüttender als die Kreuzigung selbst. IM Vergleich zu anderen großen Religionsstifter ist das Außergewöhnliche Jesu seine Menschlichkeit, schreibt Drewermann, denn nur von Jesus habe man berichtet, "er habe bebend vor Angst seiner Auslieferung und seiner Hinrichtung entgegengesehen." 

Eine filmische Darstellung dieser Szene hat mich seit meiner Jugend immer wieder bewegt und erschüttert. Es ist genau diese Szene im Garten von Getsemane aus dem Film Jesus Christ Superstar. Jesus bittet um eine Erklärung, die er nicht bekommt. Wütend, den Berg hoch stürmend, schreit er  Gott an, er möge ihm doch eine Antwort geben, und ihm zeigen, dass er nicht umsonst gelebt habe. Gott aber schweigt zuletzt. Am Schluss dieser Szene zwingt ihn die Last seines baldigen Schicksals in die Knie,physisch und psychisch am Ende. Es scheint als würde er sich verzweifelt in sein unausweichliches Schicksal ergeben und in seinen Tod am Kreuz einwilligen. 


 Aber dann kommt der Wende. In seiner schlimmsten Stunde, verzweifelt und hilflos, einsam und verlassen, erkennt er, dass es ja nie um ihn ging, aber die Geschichte - when I started, I didn't start it - auch nicht begonnen habe, sondern Gott, dass es seine Aufgabe war die Botschaft von der Gottesherrschaft zu verkünden und letztendlich sein Leben dafür auch zu riskieren. Das wurde ihm in diesem Moment bewusst. So schließt die Szene, dass er sich eben nicht und hilflos und und unfreiwillig in seinen Tod einwilligt, sondern sich vertrauensvoll in seines Vaters Hände begibt. Aus purer Angst wird Vertrauen. Hier noch mal der Schluss der Szene.


Den Tod am Kreuz stirbt er brutalen und schrecklichen Tod, aber nur noch physisch, denn er weiß Gott =Abba an seiner Seite. Die Auslegungen der Gottesferne im Sterben Jesu findet sich jedoch nur bei Markus und Matthäus. Dieser Psalm sei eine Gebet aus tiefe Leideserfahrung, beinhalte, sondern thematisiere das Thema "Beugung und Erhöhung" als typisches Heilshandeln Gottes (A. Deissler). Dieses Gebet sei Jesu Sterbegebet gewesen, aber sein Schrei wurde erhöht. Aber letztendlich zeigt sich hier das tiefe Vertrauen in seinen Vater. Zu zeigen, wie Gott ist, das war seine Aufgabe in seinen Worten und seinen Taten. Und darauf hat er vertraut. So sagte er in der Bergpredigt: "Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden." (Mt 5,4) und in Kapital 6, ""Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?"Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.....Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.(Mt 6, 24ff.)-26a;  

Übrigens taucht im Film Die Hütte, "Eine Wochenende mit Gott" die Theodizeefrage, also die Frage, warum Gott das Leid zulasse, auch das Leid seines Sohnes am Kreuz. Die Hauptfigur McKenzie verzweifelt an dem Tod seiner Tochter, wird auch seltsame Weise dann in eine Hütte eingeladen. Dort trifft er auf die Dreifaltigkeit mit Gott in weiblicher Gestalt. Sie antwortet auf diese Frage: Wir haben es uns nicht einfach gemacht. Dann zeigt im Gott/Göttin die Wundmale an ihren eigenen Händen. Diese Interpretation hat mich sehr berührt.


Wenn als Gott seinen Sohn auf die Erde sandte um uns zu zeigen, wie Gott ist, dann kann man sich nur schwer vorstellen, dass Gott seine Tod so wollte. Gerade diese Szene zeigt mehr noch als der Kreuzestod, dass es Jesu eigene Entscheidung. Schließlich hat er ja immer wieder von seinem Leiden gesprochen. Vielleicht kann uns das gerade in der momentanen Krise Trost, Hilfe und Vertrauen sein. Leider sprechen wir Christen dann immer zu schnell von Ostern und scheinen die Geschichte vom Ölberg und den Karfreitag zu vergessen. Hier der Trailer und ein paar Szenen aus dem Film.

    



 

Corona Chronicles - 01.04- 09.04. 2020

Donnerstag, 9. April 2020

Schwerpunkt Corona-Krise in den USA

Mittlerweile sind die USA am stärksten von der Corona-Krise betroffen. Dazu einigen Artikel aus der heutigen Presse. 

  • Spiegel Online: Afro-Americans und Hispanics in den USA vom Coronavirus überproportional betroffen.Besonders die afroamerikanische Bevölkerung  sei überproportional von Covid-19 betroffen. Ursachen dafür sei Amerikas Ursünde des Rassismus, schreibt Marc Pitze in der aktuellen Spiegel Online Ausgabe vom 9. April 2020.  So sei z.B. in New York, aktuell der größte Corina-Krisenherd,was die Zahlen der Infizierungen und Todesfälle unter African-Americans und Hispanics  mit 20 bzw. 23 Prozent mehr als doppelt so hoch wie unter Weißen. Ein Grund sei, dass diese Bevölkerungsgruppen einfach "entblößter" seien. Dazu komme noch die medizinische Unterversorgung in den neighborhoods meist sehr schlecht seien, kritisierten Bürgerrechtler. Vor allem der Präsident der traditionellen Bürgerrechtsorganisationen NAACP Derrick Johnson, Schwarze seien auch bei der Zuteilung der Corona Tests benachteiligt. Dazu komme, dass Afroamerikaner aufgrund ihrer Geschichte der medizinischen Versorgung eher misstrauisch seien. Am Dienstag (7. April 2020) meinten Präsident Trump und sein Berater Anthony Fauci, dass Afroamerikaner stärker betroffen seien. Da läge an den Vorerkrankungen wie Asthma, Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas. Es sei sehr traurig. Allerdings wurde wohl nicht hinterfragt, warum das so sei. Auch dafür ließen sich genügend Gründe finden, bei denen ebenfalls die Ungleichheit durch Rassismus und Diskriminierung eine Rolle spielt, offensichtlich ein weiterer Beweis, dass für das Leben eines Großteils der ethnischen Minderheiten eher einem  "American Nightmare", als "American "Dream" gleichkommt.
  • F.A.Z. Net: Majid Sattar berichte aus Washington.
    Er fragt sich, ob sich hinter diesen Zahlen ein Zeichen von institutionellem Rassismus sei stecke, da besonders diese Bevölkerungsschichten besonders unter Armut, schlechter Ernährung, Krankheiten leide.
  • F.A.Z. Net: Corona-Krise in Amerika 17 Millionen neue Arbeitslose in 3 Wochen.
    In der vergangenen Woche hätten sich 6,60 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet, laut den Arbeitsministerium. in Washington. Aufgrund der Corona Pandemie sei der boomende Jobmarkt Amerikas in eine Talfahrt in Richtung Arbeitslosigkeit geraten. Laut aktueller Berechnungen soll die Quote von 3,5 rasant in die Höhe schnellen. Auch für Weltwirtschaft rechnet der IWF) wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem katastrophalen Jahr.„Wir sind mit einer noch nie dagewesenen Krise konfrontiert“, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag. „Wir erwarten die schlimmsten wirtschaftlichen Konsequenzen seit der Großen Depression." 
Aktuelle Videos zum Thema

Zum Schluss: Gibt es auch was positives über Corona zu sagen?

Immer wieder wird auch davon gesprochen, dass die aktuelle Krise sich nachhaltig auf die Umwelt auswirken könnte. Die Mobilität könnte auch nach der Krise auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. Die Reiseindustrie rechnet zumindest mit dem Rückgang eines weltweiten Tourismus.
Die Fluggesellschaften befürchten schon einen Einbruch der Passagierzahlen auch nach dem Ende der Krise. Offensichtlich plant Lufthansa seinen Airbus 380 nun endgültig am Boden zu lassen.

Das Klima-Thema scheint momentan ganz aus Focus geraten zu sein. Angesichts dramatischer Einschränkungen des täglichen Lebens zur Eindämmung der Pandemie gebe es halt einen Unterschied zwischen Klimaschutz und Seuchenschutz, meinte Richard David Precht in der DIE ZEIT vom 2 April, obwohl vermutlich noch viel mehr Menschenleben in Gefahr sind, wenn wir die globale Erwärmung nicht bald in den Griff bekommen. Hier steht ja die Zukunft der Menschheit insgesamt auf dem Spiel, und nicht die Gesundheit der Menschen und er Wirtschaft. Aber "die Klimakatastrophe ist gefühlt immer noch weit und sie kostet keinem das Leben - zumindest nicht in Deutschland."  Momentan folgt ja die Politik den Experten und Wissenschaftler und setzt die Vorschläge auch konsequent um. Warum ist es dann für den Schutz der Umwelt für zukünftige Generation nicht ebenso möglich? Antwort Prechts Corona sei konkret und unmittelbar, beim Klima "abstrakt und diffus". Zudem würden sich nur die Vorausschauend und die Vernünftigen fürchten, vor Corona leide auch die "Bornierten".  Eine weltweit gemeinsame Anstrengung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, endlich den Voraussagen der Klimaforscher zu glauben bleibt wohl noch länger seine schöne Utopie. [siehe dazu auch Corona News 1 März 2020, Post vom 25. März 2020)]

Meldung heut in der F.A.Z v. 9. April 2020. "Endlich Ruhe fürs Rhinozeros", schreibt Thilo Thielke aus Kapstadt. Das Jagen und Töten der Tiere sei zurückgegangen, auch durch große Anstrengungen diese Tier zuschützen. Die aktuelle Lage und das rigorose Vorgehen der Behörden schützen momentan die Nashörner in Südafrika. Auch mal eine gute Nachricht. 

Montag, 6. April 2020

OK, zugegeben, ich bin eine Maulheld, weil ich ich über die Corona-Krise poste, quasi als mein Corona-Tagebuch.  Laut Katharina Teutsch sei das ein ganz neues Genre. (Die Stunde der Maulhelden, in der  F.A.Z. vom 6 April.  So seien Googletreffer von 6910100 beim Begriff Corona-Tagebuch Beweis genug. "Ein Musterbeispiel [..]: „Ein Krankenpfleger hatte am 3. Februar den 2019- COVID-19-Fall gewaschen und abgesaugt, und dabei eine OP-Maske, einen Schutzkittel und Handschuhe getragen."  Na bravo, sag ich da nur. Das erinnert mich an die Einträge von Schülern in den Anfangszeiten, etwa "heute schon gechillt? oder "Guten Nacht Welt". Ich habe mich schon damals gefragt welche kommunikative Kompetenz dahinter stecken mag. 

Allerdings scheinen die Namen, die Katharina Teutsch in diesem Zusammenhang nennt, zuerst mal gar nicht so verdächtig. Das ist zum einen der Philosoph Wolfgang Schmidt, der auf das Anliegen einer Hörerin, die sich um Ihre Freiheitsrechte Sorgen macht meint sagen zu müssen, "Wir wüssten Positives mehr zu schätzen, wenn wir mit dem Negativen Bekanntschaft gemacht hätten. 

Oder Philipp Hübl. Er führte in "Kultur", eine Sendung von 3Sat philophische Grundbegriffe ein, etwa David Humes Begriff von negativer Freiheit als Freiheit von "..von Krankheiten, Monarchen, Gottesgnadentum und anderen blöden Traditionen", während bei Kant die positive Freiheit im Vordergrund stehe. So sei das Homeoffice Beispiel von "positiver Freiheit" Es könne auch eine Bürde sein, aber man möge dann wenigstens Steuererklärung machen oder den Keller ausmisten, um aus der „existenziellen Verunsicherung rauszukommen."

Ok, also keine Philosophen zum Thema Corona mehr, hinzu den Naturwissenschaften , wie der Astrophysiker Harald Lesch meint - eigentlich schätze ich den - so Teutsch. "Der sieht nämlich jetzt die Stunde der Naturwissenschaft gekommen...und zwar als Alleinherrscherin über alle anderen Disziplinen.".

Dagegen schätzt die Gert Scobel, der zwischen Wissenschaftspositivismus und philophischer Corona-Parties " (Teuscht) in seinem Wissenschaftsmagazin Wissen Hoch2 zum Thema Corona, Ethik und der Mensch vom 2 April 2020 mit Experten und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen die Herausforderungen der Corona-Krise thematisiert, ob z.B. ein Todkranker behandelt wird oder nicht, und wer das dann entscheide, und auf welchen Grundlage. Für Katharina Teutsch eine wahre Sternstunde. Hier noch zwei weitere interessant Clips von Gert Scobel auf youube.



Erheben wir unser Glas auf die Philosophie, die uns in allen Lebenslagen trösten kann. 



Zum Thema ethische Verantwortung und Aufgabe des States sei hier auch auf den Artikel von Udo Di Fabio An den Grenzen der Verfassung der F.A.Z. vom 6.  April 2020 hingewiesen. Er geht der Frage nach, was der Staat in Krisenzeiten eigentlich darf und was nicht, was ja zugegeben ein komplexes Thema ist, wenn es um die Frage geht, ob der Lockdown eines Landes  und die Blockierung von Wirtschaftszweigen durch den Bund gerechtfertigt sei, die Gesundheit und das Leben der Menschen zu schützen. Es gehen immer um die Güterabwägung. In mehreren europäischen Ländern erfolge (vereinzelt?) bereits die medizinische Versorgung "nach den harten utilitaristischen Gesetzen des Schlachtfeldes: Wer hat die höchste Überlebenschance, wer belastet das Versorgungssystem über Gebühr?" Wobei wir wieder bei dem altem Dilemma wären, darf man ein gekapertes Flugzeug, das von Terroristen auf ein Atomkraftwerk gesteuert wird, abschießen. Nein, sagt das Bundesverfassungsgericht. Aber genauso hatten die USA nach 9/11 Foltermethoden wie Waterboarding gerechtfertigt um Amerika und seine Menschen zu schützen. Wie scheinen erneut vor einem schier unlösbaren Problem zu stehen, wenn die die Rate der Infizierten weiter so schnell steigt und unserer Gesundheitssystem an seine Grenzen stößt, von den Folgen für Volk, Wirtschaft und Staat ganz abgesehen.   

Sonntag, 5 April 2020

Aktueller Stand:  97351 Infektionen, 1524 Todesfälle [Quelle: Statista, abgerufen am 05.054.2020, 18:3 Uhr]

Heute ist Palmsonntag, der Tag, an dem Jesus in Jerusalem einzog. "Am Tag darauf  [NB: dies bezieht auf die Salbung von Bethanien, Joh 12, 1-11] hörte die große Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin. (Joh 12,12-15).

Traditionell beginnt an diesem Tag die Karwoche, der Beginn der Passion Christi. Doch in diesem Jahr 2020 der Corona-Krise seit Wochen menschen leer, und werden es auch in der Kar- und Osterwoche sein.

Als Papst Franziskus vor ein paar Tagen auf dem der Petersplatz in Rom, angesichts der Corona-Pandemie der Stadt und dem Weltkreis ("Urbi et Orbi") den Segen erteilt. Wir seien verängst, mein der Papst, alles sei leer und finster, wir alle fühlten uns verloren, ja gelähmt, meint der Papst, wie die Jünger Jesu, die mit Jesus im Boot sitzen, vor einem Sturm Angst haben unterzugehen, und Jesus schläft einfach. " Wie die Jünger des Evangeliums wurden wir von einem unerwarteten heftigen Sturm überrascht. Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot befinden wir uns alle." (Papst Franziskus"Wach auf, Herr! in der vom 3. April 2020.

Es waren beeindruckende Bilder, wie der Papst einsam und verloren bei Regen auf dem Peterplatz seine Ansprache gab und seinen Segen spendete. Auch Gregor Maria Hoff in der Zeit vom 3. April 2020 war beeindruckt von dieser unwirklichen Atmospäre. Diese Stille berührte alle, die in Quarantäne die Welt wahrnehmen und momentan nur kontaktreduziert leben"  "Schläft Gott jetzt?, fragt der Autor in seiner Bildbetrachtung. "Gerade weil diese Frage im Raum steht, setzt der Papst auf den Ausnahmefall dieses besonderen Segens." In umgebe eine Aura, aber ohne Magie. "Er [der Papst) aktiviert stattdessen die Kraft eines Glaubens, der sich in Achtsamkeit und Respekt, in der Zuwendung zu jedem einzelnen Menschen zeigt.[...]" Der Papst setze ganz bewusst auf das Gebet, denn "...es schaft schafft eine Gemeinschaft, die die Leere im Leben überwindet und in der Verbindungsform des Gebets realisiert, worauf sie setzt". 

Papst Franziskus  schließt seine Ansprache mit den Worten. "Liebe Brüder und Schwestern, von diesem Ort aus, der vom felsenfesten Glauben Petri erzählt, möchte ich heute Abend euch alle dem Herrn anvertrauen und die Muttergottes um ihre Fürsprache bitten[...].Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab. Herr, segne die Welt, schenke Gesundheit den Körpern und den Herzen Trost. Du möchtest, dass wir keine Angst haben; doch unser Glaube ist schwach und wir fürchten uns. Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen. Sag zu uns noch einmal: "Fürchtet euch nicht" (Mt 28,5). 

Samstag, 4. April 2020

Laut den Aussagen des RKI- Chefs Prof. Wieler würden die Maßnahmen gegen Corona wirken. Ein Infizierter würde nur noch eine weitere Person angesteckt. (Vgl. FAZ Nr. 81, vom 4. April 2020, 1). Hoffen wir weiter, dass der Spuk bald ein Ende haben wird.

Am 25. März schrieb ich einen Eintrag über Verschwörungstheorien bezüglich der Zahlen, die laut Statistiken veröffentlicht werden. Zudem verlinkte ich auch einen Video-Clip von Harald Lesch.(s.u.)
Vgl. auch die posts von Wolfgang Meyerhöfer (FAZ Nr 79, 2. April 2020, 8) und  Thomas Grundmann (FAZ usgabe: Nr. 80, 3. April 2020, 12).

Heute weist Sibylle Anderl (Wie tödlich ist Covid 19?, in: FAZ 4. April 2020, 5) darauf hin, man müsse vorsichtig sein. Offensichtlich variierten  die Berechnungsmethoden für die Zahl der Infizierten und der Todesfälle. Dies bräuchte man aber, um entsprechende weiter Maßnahmen zu treffen. Die wichtigst Frage dabei sei, wie "lautet die Sterblichkeitsrate von Covid 19?" Neben unterschiedlichen Zählungen - ist ein Patient  an Vorerkrankungen gestorben sei, und auch infiziert gewesen sei, auch zu den Corona-Toten zu zählen? Auch das Testverhalten habe einen Einfluss auf die erhobenen Daten. (ebd.5). Die Sache sei eben etwas komplizierter. Wissenschaft lebt ja vom Zweifel uns der Kontroverse. Deshalb sei an dieser Stelle auch auf zwei Videos verwiesen, die ich gestern zufällig auf youtube gefunden hatte. Sie stammen von Kaiser.tv
 
  

Freitag, 3. April 2020

Aktuelle News:
  • Schlagzeile: Amerikas Arbeitsmarkt bricht zusammen. (S. FAZ Nr. 80, 3. April 2020, 1) In der vergangen Woche hätten sich 6,64 Millionen neu arbeitslos gemeldet.Man vermutet eine ein Arbeitslosenquote von 10 % sei möglich. Siehe auch: Amerikas Arbeitsmarkt kollabiert, in: ebd. 15) Dazu der Kommentar von Alexander Armbruster, faznet, 2. April 2020.
  • Auch ZEIT online berichtet darüber: USA verzeichnen mehr als 1.000 Todesfälle an einem Tag. "Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstagabend 5.926 Todesfälle in den USA. Laut den Prognosen der US-Regierung könnten in den USA zwischen 100.000 und 240.000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben." Der Anstieg hänge auch zusammen, dass mehr getestet werde.
  • Der Spiegel berichtet zur Aufhebung des Lockdowns: Ich gehe nicht davon aus, dass alles auf einmal wieder geöffnet wird. Der RKI-Chef Lothar Wieler warnt: "Wir stehen am Anfang dieser Epidemie und wir dürfen mit den Regeln nicht nachlassen. 
Interessant im Zusammenhang mit den Ansteckungszahlen müsse man vorsichtig sein, schreibt Thomas Grundmann in seinem Artikel Wer verdient Vertrauen? in der F.A.Z. vom 3. April 2020. Die Ansicht von Experten würden sich oft ändern. Dazu zählt er auch Prof. Drosden. Außerdem würden Experten nicht mit einer Stimme sprechen. Dennoch solle man den Experten vertrauen, da sie täglich mit neuen Erkentnissen konfrontiert werden. Deshalb kann es sein, dass dies Erkenntnisse im Nachhinein sich als falsch herausstellten. Die englische Seite  OffGuardian)  veröffentlichte eine Liste von Experten, die die veröffentlichen Zahlen kritisch sehen. u.a. Karin Mölling. "Every week a person dies in Berlin from multi-resistant germs. That adds up to 35,000 a year in Germany. This is not mentioned at all. I believe that we have had situations like this several times and that the measures are now being taken too far". Zu Kontaktverboten schreibt sie, sie sei der Meinung, man  nicht so viel gegen die Parties junger Menschen, die sich dann gegenseitig anstecken, haben sollte. Wir müssten ja immuner werden, und das ginge eben nur über Kontakte. Zudem würde die Infektion junge Menschen weniger beeinträchtigen. Off Guardian 10 MORE Experts Criticising the Coronavirus Panic, March 28, 2020. Dürfen sich dann die Öffentlichkeit und Politik angesichts kritischer Stimmen weiterhin an an Expertenmeinungen orientieren? "Ja, sie sollten sich unter diesen Umständen an einem solchen Urteil orientieren." , schreibt Thomas Grundmann. Laut Grundmann fände man auf den Listen abweichender Meinungen viele Experten, die man nicht zu den relevanten Experten zählen kann, wie Nobelpreisträger Michael Levitt. Er gewann den Nobelpreis für Chemie(siehe Grundmann, a.a.O). 

Donnerstag, 2 April 2020

Der Umgang mit den Statistiken scheint eine Steilvorlage für den Mathematikunterricht an den Schule zu sein, meint jedenfalls Mathematiker Wolfgang Meyerhöfer in seinem Artikel, die Krise sei auch eine Krise der mathematischen Bildung". (FAZ Nr 79, 2. April 2020, 8). Wer rechnen könne, sei dem Schwindel der Statistik nicht wehrlos ausgeliefert.

Täglich werden die neuesten Zahlen über Infektionen und Todesfälle veröffentlicht, von der John Hopkins-Universität, vom Robert-Koch-Institut oder von Stastita - weltweit oder nur Deutschland - veröffentlicht. Aber wie kommen diese Zahlen zustande, und welche Schlussfolgerungen können daraus gezogen werden. Man müsse unterscheiden zwischen den Todesfälle mit Corona und den Todesfällen durch Corona. Das sei aber nicht immer eindeutig. Die Kontaktbeschränkungen basierten  nicht au der Anzahl der "Corona-Toten, "sondern auf der Anzahl der positiv getesteten."  (ebd. 8), zur Freude der Mathematiklehrer, da man hier eine exponentielle Funktion vor sich habe. Die Kurve zeige jedoch nur die steigende Infizierten Zahlen, also mathematisch Bildung erster Ordnung.
Mathematische Bildung fange erst nach dem Erstellen der Kurve. Die Kernfrage sei nicht, wie steil die Kurve verkaufe, sondern "...welches Problem beschreibt die Kurve."  Die Infektionsrate sei nicht die zentrale Frage. "Die Forderung nach mathematisch gebildetem Handeln heißt aber, dass diejenigen, die über unsere Lebens- und Wirtschaftspraxis entscheiden, so lange und so intensiv nachfragen, bis sie verstehen, inwieweit neuere Studien über Covid-19 unseren Blick auf die Gefahrenlage..."  Ziel mathematischer Bildung ziele auf die Fähigkeit, sinnhaft mit Zahlen umzugehen. Dazu gehöre eben auch Integrale und quadratische Gleichungen zu lösen. Der momentane Umgang sei aber mehr oder weniger sinnvoller Umgang mit Zahlen, die dann Einschränkungsmaßnahme legitimierten.

Wäre ein gutes Argument gegen die Auffassung von zahlreichen Schülern Mathematik hätte nach dem Abitur eh keinen Nutzen (mehr). Viel Spaß beim Rechnen.

Mittwoch, 1. April 2020

Aktueller Stand: 18.11 Uhr: 74508 Infektionen, 821 Todesfälle [Quelle: Statista, abgerufen am 01.054.2020]

Wie schon erwähnt, wird fieberhaft überlegt, ob nicht doch eine App zur anonymen Verfolgung eingeführt werden, um die Ansteckungsrate zu verlangsamen. (S. Anonymes Tracking, FAZ Nr 78, 1. April 2020, 2). Aktueller Stand weltweit um 18.06 Uhr, siehe Faznet "Pandemie im Überblick".

Laut Faznet sollen die Kontaktbeschränkungen bis zum 19. April verlängert werden. Gleichzeitig appellierte Bundeskanzlerin Angela Merkel an Ostern keine Reise zu unternehmen. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. [Quelle:  Faznet, 1. April 2020, Corona-Kontaktbeschränkungen, abgerufen am 1.April 18.30 Uhr] Die wichtigsten Nachrichten vom Mittwoch, siehe ZEIT online.

Immer wieder wurden Überlegungen laut, die vor den Gefahren eine sozialen Isolation warnen, zumindest für Kinder, die zu Hause nicht geborgen seien, laut Simone Gaul,"Der Alte flippt aus!",  in: ZEIT online, 23. März 2020, abgerufen am 1. April 20202 um 18.35 Uhr. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass je länger die Kontaktsperre dauere, auch die Zustimmung der Bevölkerung schwinde.

Und immer wieder hören und lesen wir von Falschmeldungen, wie der Corona-Virus sei gar nicht so schlimm wie die Grippe oder Homoöpathie gegen COVID 19? Wer mehre darüber wissen möchte, sei auf den Faktencheck von SWR3 verwiesen. Fake News Coronavirus: Wir klären Lügen & falsche Fakten zu Corona, 1. April 2020, abgerufen um 19.35 Uhr. Hier ein paar Videos von etra 3/NDR.
  

Besonders zu empfehlen ist der letzte Clip einer etwas älteren Sendung zum Thema Verschwörungs-theorien aus der Reihe Quarks, mit Ranga Yogeshwar.