Großbritannien: Ähnlich wie in den USA scheinen Menschen mit Migrationsvordergrund (D. Hayali], ein größeres Risiko zu haben, da es überproportional viele Corona-Infizierte gäbe. Siehe Artikel Risikofaktor Migrationshintergrund (ebd.). Warum seien Menschen ethnischer Herkunft, die Bame-Gruppe [Bame = Black, Asian and minority Ethnic] so viel gefährdeter? Dazu gebe es unterschiedliche Meinungen. Einige meinten es sei offener oder versteckter Rassismus, weil sie z. B. häufiger an die Front gesetzt werden, so Omar Kahn. Er sehe Anzeichen von Diskriminierung. Erschwerend käme auch hinzu, dass Krankheiten, die Genesung erschweren. Diabetes, Schlaganfälle usw. würden unter Menschen südasiatischer und afrokaribischer Herkunft häufiger auftreten. "Co-morbidities could certainly play a role. The black population, where the discrepancy appears to be greatest, is particularly afflicted with hypertension. Diabetes is three-fold higher in this ethnic group. Both of those conditions will increase your risk of death once you’ve got Covid." Why are people from BAME groups dying disproportionately, asks Nishi Chaturvedi in: The Guardian Wed 22 April 2020. Auch für ihn läge der Grund in den erschwerten Lebensbedingungen. "Ethnic minorities are over-represented in high-risk occupations, including health workers, in the transport sector and essential shop work. Clearly, there’s a huge amount of heterogeneity, but overall ethnic minorities are more likely to live in deprived, dense, over-crowded urban areas and are more likely to be disadvantaged. In some cases, household composition could play a role, particularly in Asian households where you have multi-generational households living together. " Professor Chaturvedie plädert dafür dieses Problem ernst zu nehmen, das dieses Probleme alle beträfe, insbesondere einer langen Geschichte von "health inequalities".
Corona - schlimmer als deine Grippe!: Verschwörungstheorien sind im allgemeinen schwer zu widerlegen, weil Anhänger u.a. so überzeugt sind davon sind, dass keine Fakten ihre Ansicht erschüttern kann. Das trifft auch auf Fake News zu, im Falle von Corona die häufige Ansicht der Virus sei nicht schlimmer als eine Grippe, deshalb seien die Maßnahmen übertrieben. Diese Menschen kann Sibylle Anderl mit ihren Artikel Zehntausende Tote mehr als sonst in der F.A.Z vom 25. April 2020 vermutlich auch nicht überzeugen. Dennoch: Corona sei wesentlich gefährlicher als eine normale Grippe, auch wenn man nicht zwischen "an-Covid" und "mit-Covid" unterscheide. Laut dem "European Mortality Monitoring Project". Die Sterblichkeitsrate momentan sei fünfzehn Mal so hoch im Vergleich zu den Schwankungen in dieser Zeit.
Freitag, 24. April 2020
Der Druck nimmt zu. Immer mehr Stimmen werden laut die Einschränkungen langsam wieder zurückzunehmen. Nach anfänglicher Zustimmung besteht möglicherweise die Gefahr jetzt zu schnell und zu unvorsichtig zu handeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ja momentan öfters im Fernsehen, als man von ihr gewohnt ist. Dabei wurde auch immer wieder auf Länder wie Schweden gezeigt, die die Infektionen auch ohne Kontaktreduzierungen, geschlossene Schule und Geschäfte. Nun meldete N-TV am 21. April 2020, Schwedens Sonderweg sei teuer erkauft. Aktuelle gebe es in Schweden neunmal mehr Tote als in Norwegen. Der Experte für klinische Epidemiologie von Lungenkrankheiten Bo Lundbäck urteilt: "Wir in Schweden glauben, wir sind besser als die anderen und müssen nicht auf die WHO hören. Das ist dumm."
Montag, 20 April 2020 (updated am 21. April 2020)
Fotos Global Citizens/Youtube/Screen F.A.Z |
Kultur: Lady Gaga u.a. "Together at Home". Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche international bekannte Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. "Es war ein ambitioniertes Unterfangen, das die allgegenwärtige Lady Gaga da mit dem Event „One World: Together At Home“ auf die Beine stellte: ein sechsstündiges „Konzert“, in Coronavirus-Zeiten also ein Zusammenschnitt aus Selbstaufnahmen von mehr als hundert Promis – Musiker, Schauspieler, Sportler, Talkstars", kommentiert Nina Rehfeld in auf faznet.de am 20. April 2020.
Eigentlich sollte es so etwas wie die Neuauflage des Live-Aid Konzert aus dem Jahr 1985 erinnern. Allerdings konnte dieses Konzert Live Aid nicht das Wasser reichen. "Remember 1985’s Live Aid, held to raise money for the famine in Ethiopia? That international telethon provided one of Queen and Freddie Mercury’s most legendary performances. This downer, however, didn’t have half its energy", kommentierte Johnny Oleksinski am 19. April 2020 der New York Post. "Lousy 'One World together at Home' concert made us feel worse."
Etwas positver sieht Sandra Gonzales (Sandra Gonzales auf CNN vom 21. April 2020."The "stay at home" TV special has become something of a subgenre amid the coronavirus pandemic and proving a solid performer for networks.
Auf der anderen Seite stand das weltweit gestreamte Konzert, im Schatten der aktuellen Statistik über die aktuellen Todesfälle, die an diesem Tag noch so hoch waren. Ebenso wurde bemängelt, dass weder Präsident Trump noch die Politik insgesamt zum Thema gemacht wurde..
Wie man das Konzert im Gesamten bewerten will, so halte ich persönlich die Idee von Lady Gaga als als immens wichtig, weil es ja in erster Linie eine Danksagung an alle Helfer, Sicherheitskräfte, Klinikpersonal und viele andere, die weltweit gegen die Verbreitung des Virus kämpfen.
Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.
Thema USA: Ist China doch Schuld am Ausbruch von Corona? Stamme das Virus aus deinem Labor und wurde nicht von Tiere auf Menschen übertragen?
Das jedenfalls glaubt Donald Trump und droht massive Vergeltungsmaßnahmen an, sollte sich das als wahr herausstellen. (F.A.Z v. 20. April 2020). Hat China die Anzahl der Todesfälle geschönt? Laut der Plattform Statista vom 19. April 2020 hatte China Infizierte 4636 und Todesfälle, verglichen mit aktuell 770.564 bestätigte Infektionen und 41.114 Todesfälle laut Google, abgerufen vom 20. April 2020. Die werde allerdings vom Direktor des betreffenden Labors bestritten. (Kenneth Garger, in der nypost.com v. 19. April 2020).
In den USA werden zunehmend Stimmen laut die Stay-at-home Stragegie in einigen Bundesländer aufzuheben. Donald Trump ermutigte die Menschen zu protestieren. "You are allowed to protest....Some [Governers] have gone too far, Some of the things that happened are maybe not so appropriate”, wird Trump zitiert. (Tamar Lapin, in: nyorkpost.com vom 19. April 2020). Siehe auch den Artikel Wahlkampf mit dem Virus in der Süddeutsche Zeitung vom 19. April 2020.
In der F.A.Z. vom 20. April 2020 überschrieb Majid Sattar seinen Artikel mit Angefeuert vom Präsidenten und wies auf den immensen Druck hin dem sich die Gouverneure jetzt ausgesetzt seien. Trump spiele spiele ein doppeltes Spiel, weil er zuvor den Gouverneuren erlaubte eigene Entscheidungen für ihr Bundesland zu treffen. Laut Spiegel online zettle er Kleinkriege an. Streit mit China und der WHO, und jetzt die Gouverneure, meist demokratisch, denen er die Schuld zuschiebe. (Spiegel Online v. 20. April 2020).
Thema: Einschränkung der Grundrechte: In Deutschland wird die Diskussion über die Eingriffe des Staates in die persönlichen Freiheitsrechte schärfer. Demonstrationen in Berlin und Mainz wurden von der Polizei aufgelöst. In Stuttgart durfte demonstriert werden. (Spiegel Online). Die der F.A.Z von heute kann man lesen: Proteste in ganz Deutschland über die Demonstrationen. "Gegenstand der Demonstration [in Berlin] war die Sorge der Teilnehmer vor Grundrechts.-beschränkungen infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus." Per Eintrag habe das Bundesverfassungsgericht eine Demonstration in Stuttgart erlaubt.
Der Chef der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl krisierte heute morgen im ZDF Morgenmagazin den Umgang der Regierung mit den Grundrechten, das sei unerhört. Es habe mit Angst zu tun. Bei einem terroristischen Anschlag erhöre man die Sicherheit zum Schutz der Menschen durch die Eingriffe in die Freiheitsrechte, und jetzt bei Corona werden die Maßnahmen Gesundheit der Menschen gerechtfertigt. Er kritisierte zudem das Schweigen der Kirchen zum Verbot von Gottesdiensten. Ein Innenminister misse sich in die Belange der Kirchen ein, wenn er Gottesdienste verbietet. Das widerspreche dem Grundrecht auf Religionsfreiheit. In einem Einspieler wird Bundestagspräsident Schäuble zitiert, der betonte, dass die Maßnahmen mit dem Grundgesetz vereinbar seien. Prantl widersprach. "Grundrechte heißen Grundrechte, weil sie gelten." Sie müssen auch in katastrophalen Verhältnissen gelten, mein Prantl.
Kultur: Am Wochenende fand das weltweit ausgestrahlte Konzert One World, die zahlreiche Künstler aus der ganzen Welt aus ihren Wohnung gemeinsam veranstalteten. Organisiert wurde es von Lady Gaga. Hier ein paar Clips sowie das ganze Konzert.
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