Großbritannien hat im Januar 2020 offiziell die Europäische Union verlassen, nach monatelangen zähen Verhandlungen und mehrere Abstimmungen im englischen Unterhaus über Back Stop, No Deal oder andere Ausstiegsszenarien. Premierministerin Theresa May trat zurück, nachdem sie mehrere Abstimmungsniederlagen erlitten hatte. Aber auch ihrem Nachfolger Boris Johnson ging es nicht anders. Aber da er die Neuwahlen im Herbst 2019 deutlich gewinnen konnte, war der Ausstieg definitiv.
Am 23. Juni 2017 hatte ich einen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über Twitter gepostet, den ich jetzt zufällig wieder fand, als ich meinen Twitter Account erneut aktivierte. Der Artikel stammte von Gina Thomas und hatte die Überschrift. "Deine Mutter ist ein harter Brexit" , F.A.Z vom 22. Juni 2019. Sie berichtete, dass neun britische Autoren Monologe zum Brexit im Auftrag des Guardian verfasst sollten. Das Stück sollte nicht länger als 5 Minuten dauern, und die Ursachen und Auswirkungen des damaligen Referendums zum Brexit thematisieren. Sie wurden anschließend verfilmt.
Obwohl das Thema "Corona" momentan im Brennpunkt der Medienberichterstattung in Europa und der ganzen Welt steht - Großbritannien ist ja besonders hart von Covid-19 betroffen - wollte ich diesen Artikel erneut in Erinnerung rufen.
Ein großes Thema waren die Auswirkungen des sogenannten Back Stop auf die Menschen in der nordirischen Provinz. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurden die Vorgänge von bestimmten Typen aus einigen Regionen betrachtet und thematisiert, "von der Angst vor erneuerter Gewalt in Irland über die Einstellung zur Einwanderung in den von der Rezession besonders hart getroffenen Städten Mittel- und Nordenglands bis hin zum schottischen Unabhängigkeitsbegehren", schreibt Gina Thomas.
Hier ein Beispiel der bekannten Schriftstellerin A.L. Kennedy, "Permanent Sunshine", gespielt von Scott Reid. Der Kurzfilm handelt von einem verbitterten jungen Arbeitslosen aus Glasgow, den die Armut zum Flüchtling im eigenen Land gemacht hat. Er zeige sich zunächst als proletenhafter Rüpel im Kapuzenpulli, der die Kamera provozierend auffordert, ihm durch finstere Gassen zu folgen."
David Hares "Time to Leave", gespielt von Scott Thomas,steht Kirsten
Scott Thomas im Mittelpunkt der Handlung. Aus der Mittelschicht stammend
"
sie wie jeder andere, den sie kennt, für den Brexit gestimmt, beschwert
sich nun aber, dass nichts besser geworden sei. Ihre Gärtner wollten
immer nur mit Bargeld entlohnt werden, und die Müllabfuhr komme nur noch
alle vierzehn Tage. Sie fragt sich, warum der Zorn geblieben ist,
nachdem „wir unser Land zurückbekommen haben“.
Hier der Link zu den anderen Brexit Shorts.
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